POL-ESW: Betrug durch sog. "Lovescamming"; Täter versuchen 5500 Euro zu ergaunern; Kriminalpolizei ermittelt
Eschwege (ots)
Polizei Eschwege
Die Kriminalpolizei in Eschwege ermittelt derzeit u.a. wegen eines Betrugsfalles mit der sog. "Lovescamming"-Methode. Bei den Tätern dieser Betrugsmasche, im englischen "Scammer" genannt, handelt es sich um Personen, die über das Internet an ihre Opfer herantreten und versuchen mit diesen über einen längeren Zeitraum eine Beziehung aufzubauen. Im fortgeschrittenen Stadium stellen die Scammer dann meist finanzielle Forderungen an ihre Internetbekanntschaft, bitten um Geldzuweisungen und täuschen dabei dann meistens eine finanzielle Notlage vor.
In dem jetzt bekannt gewordenen Fall, erhielt eine 50-jährige Eschwegerin über facebook eine Freundschaftsanfrage von einem angeblichen amerikanischen Soldaten. Die erste Kontaktaufnahme mit dem 50-jährigen Opfer erfolgte bereits am 31. August 2019, wonach der angebliche Soldat der Frau mitteilte, dass er aus dem Armeedienst ausscheiden will und nach Deutschland kommen wolle. Im Verlauf der Internetkonversation wurde die Frau dann von ihrer neuen Bekanntschaft gebeten, sich gegenüber dessen Vorgesetzten als seine Verlobte auszugeben und seine Versetzung in den Armee-Ruhestand zu erbitten. Die Frau erhielt dann im weiteren Verlauf des E-Mailverkehrs die Bestätigung eines angeblichen Vorgesetzten des Soldaten, worin sie aufgefordert wurde sich mittels Personalausweis und Lichtbild zu legitimieren, was das Opfer dann auch entsprechend tat. Daraufhin wurden dann schnell finanzielle Forderungen gegenüber dem Opfer laut, quasi als Ersatz für das vorzeitige Ausscheiden des angeblichen Soldaten.
Von den ursprünglich von ihr geforderten 5500 Euro konnte die 50-Jährige aber nur 3000 Euro zur Verfügung stellen. Diesen Betrag überwies die Frau schließlich gutgläubig auf ein ihr mitgeteiltes Konto in der Türkei. Um das 50-jährige Opfer zusätzlich unter Zugzwang zu setzen, teilte ihre Bekanntschaft mit, dass er sich im Zweifelsfall erschießen würde, wenn er nicht aus der Armee austreten könne.
Die von dem 50-jährigen Opfer vorgenommene Überweisung in Höhe von 3000 Euro wurde dann allerdings rechtzeitig bei der Ausführung durch das beauftragte Kreditinstitut storniert, da bei der routinemäßigen Überprüfung von Kontoinhaber und Empfänger Differenzen festgestellt wurden. Das Opfer hat in dem Fall somit glücklicherweise keinen finanziellen Schaden erlitten.
Das hiesige Fachkommissariat für Betrugsfälle der Kriminalpolizei in Eschwege hat jetzt die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen.
Folgende Tipps sind in solchen oder ähnlichen Fällen zu beachten:
-Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab, ob per Mail oder Telefon
-Legen sie sich ggfs. eine neue Mailadresse oder Telefonnummer zu
-Gehen Sie nicht auf Forderungen des "Scammers" ein, überweisen Sie auf keinen Fall Geld
-Lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe oder Päckchen weiter
-Machen Sie bereits geleistete Zahlungen rückgängig und heben sie ggfs. Überweisungsbelege auf
-Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei
Weitere Tipps zum Betrugsphänomen "Scamming" oder auch anderen Themen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de
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