POL-ESW: Mehrere versuchte Betrügereien per Telefon im Kreisgebiet; in einem Fall erlangen Betrüger Gutscheincodes in Höhe von 800 Euro; Polizei warnt vor Betrugsmaschen
Eschwege (ots)
Im Verlauf des vergangenen Wochenendes kam es im Werra-Meißner-Kreis gehäuft zu Betrügereien per Telefon. Insbesondere die Einwohner im Zuständigkeitsbereich der Polizei Hessisch Lichtenau sind am Freitagnachmittag u.a. mit den Betrugsmaschen der "Gewinnversprechen" und "falsche Polizeibeamte" konfrontiert worden. Am Samstagnachmittag erlangten unbekannte Betrüger dann in einem Fall Gutscheincodes im Wert von 800 Euro. Aus gegebener Veranlassung warnt die Polizei vor den verschiedenen Betrugsmaschen und gibt Verhaltenshinweise.
"Anrufe von falschen Polizeibeamten"
Eine 85-jährige Rentnerin aus Hessisch Lichtenau ist am Freitagnachmittag um 13.20 Uhr von einer Frau angerufen worden, die sich als Polizeibeamtin mit dem Namen "Grüner" vorstellte. Nach einem Einbruch im Nachbarhaus, sei dort eine Liste mit dem Namen der Rentnerin gefunden worden. Als die angebliche Polizeibeamtin sich dann nach den Wertgegenständen der 85-Jährigen erkundigen wollte, erkannte die Dame den Schwindel und beendete das Gespräch. Eine Rufnummer wurde bei dem Telefonat nicht angezeigt.
Einen Anruf in gleicher Sache erhielt auch eine 82-jährige Frau aus Hessisch Lichtenau am Freitagnachmittag um kurz vor 14.00 Uhr. Eine Anruferin, die sich ebenfalls mit dem Namen "Grüner" vorstellte, gab an darüber Bescheid zu wissen, dass die Rentnerin Vermögenswerte zu Hause habe. Die 82-Jährige müsse aufpassen, da sie beobachtet werde und überfallen werden könnte. Eine Rufnummer wurde während des Gesprächs nicht angezeigt, die Rentnerin beendete in dem Fall das Telefonat, bevor es zu weiteren Forderungen kam.
Gegen 15.20 Uhr wurde eine andere, ebenfalls aus Hessisch Lichtenau stammende, Rentnerin von zwei angeblichen Polizeibeamtinnen angerufen, welche die Frau dazu bewegen wollten, aufgrund eines angeblichen Spitzels im Bankinstitut der Frau, ihr Geld dort abzuheben und in Sicherheit zu bringen. Die etwas verwirrte 85-jährige Rentnerin war bereits zu ihrer Bank unterwegs und wollte ihr Geld abheben, was jedoch von aufmerksamen Bankmitarbeitern verhindert werden konnte. Als die Täter sich später nochmal bei der Dame meldeten und die Rentnerin angab, nicht den ganzen Geldbetrag zur Verfügung zu haben, rochen die Täter offenbar Lunte und ließen von ihrem weiteren Vorhaben ab. Die Frauen sollen sich im ersten Gespräch als Frau "Sibylle Grünert" und "Frau Weber" vorgestellt haben. Im späteren Rückruf hatte sich dann ein Mann gemeldet.
"Gewinnversprechen"
Am Freitagnachmittag um kurz vor 16.00 Uhr ist eine 77-jährige Frau aus Wanfried von Unbekannten mit einem angeblichen Geldgewinn konfrontiert worden, zu dessen Anforderung und abzüglich etwaiger Kosten für den Geldtransport man die Kontonummer und die Nummer des Personalausweises der Frau benötigt würde. Als sie die Unbekannten diese Details abfragen wollten, wurde die Rentnerin allerdings skeptisch und beendete ohne weitere Diskussionen das Gespräch.
Ein anderer Fall wurde der Polizei in Hessisch Lichtenau ebenfalls am Freitag angezeigt, wonach bereits letzte Woche Dienstag eine 79-jährige Frau aus Großalmerode über einen angeblichen Gewinn in Höhe von 10.000 Euro informiert worden war. Die Rentnerin gab in dem Telefonat, bei dem sich eine "Frau Schühmann" von der Firma "Klingel" gemeldet hatte, bereitwillig ihre Kontonummer an, damit nach Aussage der Anruferin der Gewinn überwiesen werden kann. Vorher würde man allerdings noch Gebühren in Höhe von 120 Euro einziehen. Nachdem die Frau sich ihrer Tochter anvertraut hatte, setzte diese sofort die Bank und danach auch die Polizei in Kenntnis. Letztlich kam es in dem Fall dann zu keinem Schaden, eine Rufnummer der Betrüger war wie in den anderen Fällen auch hier nicht angezeigt worden.
"Täter erfolgreich; Frau übermittelt Gutscheincodes im Wert von 800 Euro"
Am Samstagnachmittag sind unbekannte Betrüger dann offenbar in den Besitz von sog. Gutscheincodes im Wert von 800 Euro gelangt, als sie gegen 16.30 Uhr einer 63-jährigen Mitarbeiterin in einem Lebensmittelgeschäft glaubhaft machen konnten, dass Gutscheinkarten von der Fa. "Google-Play" aus dem Sortiment genommen werden sollen. Die Frau übermittelte auf Nachfrage dann gutgläubig die Codes der einzelnen Karten, was letztlich zu einem finanziellen Schaden zu Lasten des Geschäfts in Höhe von 800 Euro führte.
Bei allen Fällen handelt es sich um Betrugsmaschen. Dazu gibt die Polizei die nachfolgenden Tipps:
Tipps zu "falsche Polizeibeamte":
-Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt oder anruft. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
-Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
-Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
-Die Polizei wird am Telefon keine Kontodaten erfragen.
-Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung und übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
-Wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt Informieren Sie sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110 oder der jeweiligen Amtsleitung und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
-Wichtig bei Telefonkontakt: Beenden Sie zuerst ein verdächtiges Telefonat und wählen dann erst die Nummer, die sie herausgesucht haben.
Tipps zu "Gewinnversprechen":
-Geben Sie niemals vorher auf Anweisung Geld (z.B. für Gutscheinkarten/Steamkarten/Prepaidkarten o.ä.) aus, um danach einen Gewinn zu erhalten!
-Rufen Sie keine kostenpflichtigen Rufnummern an, um Gewinncodes zu übermitteln oder einen Gewinn anzufordern!
-Überlegen Sie, ob Sie überhaupt an Gewinnspielen teilgenommen haben. Wer an Gewinnspielen nicht teilnimmt, kann auch nicht gewinnen!
-Fragen Sie den Anrufer nach Name, Adresse und Telefonnummer und das Gewinnspiel um das es angeblich geht. -Gehen Sie niemals auf Geldforderungen ein, ziehen Sie im Zweifel eine Person ihres Vertrauens zu Rate.
Weitere Tipps erhalten Sie auch unter www.polizei-beratung.de
Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först
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