POL-ESW: Aufmerksamer Taxifahrer und Bankmitarbeiter verhindern das "Enkeltrick" zum Erfolg führt; Polizei warnt vor Betrugsmasche
Eschwege (ots)
Polizei Eschwege
Am Freitagnachmittag haben unbekannte Betrüger versucht, eine 89-jährige Seniorin aus dem Werra-Meißner-Kreis mittels der sog. "Enkeltrickmasche" um ihr Erspartes zu erleichtern. Glücklicherweise verhinderten in dem nun bekannt gewordenen Fall ein Taxifahrer, der die Frau zu ihrem Kreditinstitut brachte, und die verantwortlichen Bankmitarbeiter Schlimmeres. Die Polizei warnt vor der Betrugsmasche "Enkeltrick" und gibt Tipps.
> Angebliche Enkelin gibt vor, Geld für Immobilienkauf zu benötigen
Gegen 12.30 Uhr meldete sich eine junge Betrügerin bei der Frau per Telefon und konnte sich mittels geschickter Gesprächsführung als deren Enkelin ausgeben. Für einen anstehenden Immobilienkauf gab die Frau an, dringend Geld zu benötigen. Auf ihre Nachfrage, ob die Seniorin Geld zu Hause habe, erklärte die verunsicherte Rentnerin, dass sie einen mittleren vierstelligen Betrag zu Hause habe. Weiteres Geld könne sie aber noch von ihrem Kreditinstitut holen.
> Von Betrügern bestelltes Taxi fährt Betrugsopfer zur Bank
Die perfiden Betrüger bestellten dann ihrerseits anonym ein Taxi zur Wohnadresse der Seniorin, dass die ältere Dame zu ihrer Bank fahren sollte. Die etwas verwirrte Dame bestieg dann letztlich auch das für sie bestellte Taxi und ließ sich tatsächlich zu ihrem Bankinstitut bringen.
> Taxifahrer kommen Zweifel bei der Geschichte der Seniorin
Während der Fahrt kommt der Taxifahrer, ein 69-jähriger Mann aus Meißner, mit der Dame ins Gespräch. Die Seniorin beginnt dem Fahrer während der Fahrt eine Geschichte über die angeblichen Geldsorgen ihrer Enkelin zu erzählen und dass sie nun zu ihrer Bank unterwegs sei, um der Enkelin zu helfen. Im Verlauf der Unterhaltung kommen bei dem Mann dann aber immer mehr Zweifel auf, ob die erzählte Geschichte überhaupt so stimmen kann.
> 89-jähriges Opfer ruft auf Anraten ihre Tochter an; Betrugsversuch wird offenbar
Bei der zuständigen Geschäftsstelle des Kreditinstituts angekommen, begleitet der Taxifahrer die Frau schließlich in die Bank. Gegenüber den Bankangestellten äußert der Taxifahrer seinen Verdacht, dass hier möglicherweise Betrüger am Werk sind, welche die Frau mittels der "Enkeltrickmasche" um ihr Geld bringen wollen. Bevor die Seniorin daher irgendwelche Bargeldtransaktionen vornimmt, kann sie schließlich davon überzeugt werden, zunächst Kontakt mit ihrer Tochter aufzunehmen, um sich so über die angebliche Notlage der Enkelin Gewissheit zu verschaffen. In dem Gespräch mit der Tochter stellte sich die Geschichte dann in der Tat ganz schnell als Schwindel heraus. Tatsächlich hatte es sich bei der Anruferin nicht um die Enkelin der Rentnerin gehandelt, sondern um eine gerissene Telefonbetrügerin.
Glücklicherweise und Dank des umsichtigen Verhaltens des Taxifahrers und der Bankmitarbeiter konnte die ältere Frau so vor einem größeren Schaden bewahrt werden.
Hinsichtlich der "Enkeltrickmasche" gibt die Polizei die folgenden Tipps:
-Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
-Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
-Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
-Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen, z.B. für einen dringenden Autokauf, Immobilienkauf o.ä.
-Vereinbaren Sie frühestens für den kommenden Tag einen Gesprächstermin und überprüfen Sie die Angaben.
-Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
-Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.
-Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
-Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
-Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.polizei-beratung.de oder auch unter www.pfiffige-senioren.de
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