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Polizei Eschwege

POL-ESW: Betrügerische Anrufe; mind. 40.000 Euro Schadenssumme

Eschwege (ots)

In den vergangenen Tagen kam es im Werra-Meißner-Kreis zu betrügerischen Straftaten, von denen leider einer erfolgreich verlief.

Bereits am Dienstag, 15.03.22 erhielt ein 76-Jähriger aus Witzenhausen eine E-Mail, welche den Eindruck erweckte, von seiner Bank zu stammen. Da der 76-Jährige zufällig zu diesem Zeitpunkt selbst Bankgeschäfte durchführte, erschien ihm die mail plausibel, so dass er den in betrügerischer Absicht geforderten Geldbetrag von 10.000 EUR zur Überweisung anwies. Seine Bank erkannte jedoch noch vor Ausführung der Überweisung die betrügerische Absicht und führte die Überweisung dementsprechend nicht aus, so dass auch kein finanzieller Schaden entstand.

Am 16.03.22 erhielt eine 86-jährige Eschwegerin in der Mittagszeit einen Anruf einer weinenden Frau, die angab, ihre Tochter zu sein und ein Kind zwischen Bischhausen und Hessisch Lichtenau überfahren zu haben. Die 86-Jährige gab jedoch an, dass sie sich zunächst erstmal mit ihrem Schwiegersohn in Verbindung setzten will, worauf das Gespräch sofort beendet wurde. Nach dem Rückruf beim Schwiegersohn stellte sich auch schnell heraus, dass es sich um einen sogenannten "Schockanruf" handelte.

Wie gestern angezeigt, erhielt auch eine ältere Dame aus Wanfried am 16.03.22 in der Mittagszeit einen Anruf von einem Betrüger, der sich als Polizeibeamter ausgab. Auch in diesem Fall wurde von einem tödlichen Verkehrsunfall der Tochter berichtet und nach einer mobilen telefonischen Erreichbarkeit gefragt. Sodann erfolgte ein Anruf einer Frau, die sich als Richterin des Amtsgerichtes in Göttingen ausgab und den Sachverhalt bestätigte. Weiterhin wurde in Aussicht gestellt, dass bei einer Zahlung einer Kaution die Tochter bis zur Urteilsverkündung freigelassen werden könne. Als Kaution wurde ein Betrag von 250.000 EUR gefordert. Da die Geschädigte angab, das Geld nicht zur Verfügung zu haben, wurde nach Wertsachen (Schmuck) nachgefragt. Es folgten dann Anweisungen über einen Zeitraum von über zwei Stunden, in denen die Angerufene genau angewiesen wurde, den Schmuck in einen Beutel zu verstauen und nach Göttingen zu fahren. Auch während der Fahrt wurde fortlaufend telefonischer Kontakt gehalten. In Göttingen übergab sie den Beutel mit den Wertsachen auf einem Hotel-Parkplatz an einen unbekannten Boten. Der Schaden wird auf ca. 40.000 - 50.000 EUR geschätzt.

Beachten Sie bitte folgende Tipps der Polizei:

   - Die Polizei/ Staatsanwaltschaft/ Gerichte rufen nach Unfällen 
     NICHT bei Eltern von Unfallbeteiligten an und fordert hohe 
     Summen Kaution am Telefon. Dabei handelt es sich um eine 
     Betrugsmasche.
   - Übergeben Sie kein Geld oder Wertsachen an Unbekannte.
   - Warnen Sie Ihre Angehörigen und Bekannten vor dieser Masche.
   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst
     mit Namen vorstellt.
   - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie 
     sofort auf, wenn Sie ein solcher Anruf erreicht.
   - Verständigen Sie anschließend die Polizei über den Notruf 110.
   - Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.
   - Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und
     erstatten Sie Anzeige.

Pressestelle PD Werra-Meißner, KHK Künstler

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Werra-Meißner
Niederhoner Str. 44
37268 Eschwege
Pressestelle

Telefon: 05651/925-123
E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de

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