POL-ESW: Betrüger geben sich als "Bankmitarbeiter" aus und buchen 45.000 Euro vom Konto ihres Opfers ab
Eschwege (ots)
Polizei Eschwege
Bei der Kripo in Eschwege ist gestern ein Betrugsfall zur Anzeige gebracht worden, bei dem es den unbekannten Telefonbetrügern gelang, ihr Opfer mittels der Betrugsmasche "falsche Bankmitarbeiter" zu täuschen und von diesem einen Sicherheitscode zum Online-Banking zu erhalten. Dem Opfer entstand dann in der Folge durch unrechtmäßige Abbuchungen ein finanzieller Schaden von insgesamt 45.000 Euro. Die Polizei warnt daher aus gegebener Veranlassung vor der Betrugsmasche "falsche Bankmitarbeiter" und gibt Tipps.
>>> Anrufer meldete sich mit "gefälschter Rufnummer" des Kreditinstituts
Das perfide Betrugsgeschehen hatte sich bereits vor gut 2 ½ Wochen am 12.05.2022 ereignet. Ein in Bad Sooden-Allendorf lebender 73-jähriger Rentner erhielt an diesem Tag einen Anruf eines unbekannten Mannes, der sich ihm gegenüber als Mitarbeiter der VR Bank ausgab. Da im Telefondisplay des 73-Jährigen die Rufnummer der VR Bank abzulesen war und der Mann tags zuvor tatsächlich von seinem Kreditinstitut einen Brief erhalten hatte, ging der 73-Jährige von einem seriösen Hintergrund aus und schöpfte hinsichtlich des Anrufs zunächst keinen Verdacht.
Der Anrufer konnte den 73-Jährigen mit geschickter Gesprächsführung letztlich dazu überreden, ihm einen Sicherheitscode für dessen "Online-Banking-Verfahren" am Telefon zu übermitteln. Dies sei notwendig, damit der 73-Jährige dieses Verfahren für sich weiterhin nutzen kann. Der Rentner übermittelte dem Anrufer dann gutgläubig den besagten Sicherheitscode, wodurch die Telefonbetrüger dann allerdings die Vollmacht über das Konto des 73-Jährigen erlangten und in der Folge zwei Abbuchungen in einer Gesamthöhe von 45.000 Euro zu Lasten des 73-Jährigen veranlassen konnten. Erst im Nachgang stellte sich heraus, dass die Bank tatsächlich nicht hinter dem Anruf steckte und der 73-Jährige hier Betrügern aufgesessen war.
>>> Tipps der Polizei:
- Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN), der Transaktionsnummer (TAN) oder einem Sicherheitscode zum Online-Banking verlangen.
- Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto" oder "das Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden" oder "Überweisungen müssen gesperrt werden", "das Online-Banking muss freigeschaltet werden" stimmen nicht!
- Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (..."sonst ist das Geld verloren"..., o.ä.)
-Betrüger benutzen oftmals die Namen von real existierenden Bankmitarbeitern, um bei ihren Opfern kein Misstrauen zu erwecken. Vergewissern Sie sich daher im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf tatsächlich von dort bzw. diesem angeblichen Mitarbeiter kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die Ihnen bekannte Telefonnummer ihrer Bank (keine Wahlwiederholung) und lassen sie sich mit dem angeblichen Mitarbeiter verbinden.
-Betrügern gelingt es durch technische Manipulation, die von ihrem Telefonanschluss abgehende Rufnummer so zu fälschen, dass im Telefondisplay der Opfer u.U. die tatsächliche Rufnummer des Kreditinstituts o.ä. angezeigt wird.
- Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen, Anrufe und holen Sie sich Rat.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten, Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder vertrauliche Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche Vorfälle bei Ihrer Bank.
Pressestelle der Polizeidirektion Werra-Meißner, PHK Först
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