POL-ESW: Schockanrufwelle in Eschwege; Polizei registriert 16 betrügerische Sachverhalte; in einem Fall gelingt der Polizei die Festnahme von zwei Tatverdächtigen nach "fingierter" Geldübergabe
Eschwege (ots)
Polizei Eschwege
>>> Welle von Schockanrufen in Eschwege und Meinhard
Gestern Nachmittag setzte bei der Polizeistation in Eschwege eine regelrechte Welle von sog. "Schockanrufen" ein, die bis in den späten Nachmittag hinein andauerte. Insgesamt registrierten die Beamten in Eschwege im Laufe des Nachmittags 16 Vorfälle. Überwiegend wurden Einwohner aus Eschwege und Meinhard Opfer der Anrufwelle, aber auch in Bad Sooden-Allendorf versuchten die Betrüger ihre Opfer um den Finger zu wickeln. Nach derzeitigem Stand, kam es im Zuge der Vorfälle zu keinem vollendeten Betrug mit schädigendem Ereignis. Dagegen gelang es den Ermittlern aber in einem Fall zwei Tatverdächtige festzunehmen die versucht hatten, eine Frau zur Herausgabe von Bargeld zu überreden.
>>>Opfer riecht den Braten und lässt parallel die Polizei verständigen
Wie die Beamten in Eschwege mitteilen, ist in einem der Fälle auch eine 62-jährige Frau aus Eschwege von den Telefonbetrügern kontaktiert worden. Zunächst meldete sich am Telefon eine weinerliche Frauenstimme und in der Folge wurde das Gespräch dann von einem Mann übernommen, der sich als Hauptkommissar der Polizei ausgab. Der Mann gab dann vor, dass die Tochter der 62-Jährigen einen Verkehrsunfall verursacht habe, wobei eine Frau ums Leben gekommen sei. Die Tochter habe sich selbst ebenfalls verletzt, befände sich aktuell bei der Polizei und würde in Kürze zur Staatsanwaltschaft gebracht werden. Es sei davon auszugehen, dass die Frau mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Gefängnis müsse, was durch die Zahlung einer Kaution aber noch verhindert werden könne.
Da die 62-Jährige in der Vergangenheit schon einmal einen ähnlichen Anruf erhalten hatte, war sie über die betrügerischen Absichten bereits im Bilde und sorgte dann dafür, dass ihr Ehemann von den Telefonbetrügern unbemerkt parallel zu ihrem Gespräch die Polizei verständigen konnte.
>>>Festnahme von zwei Tatverdächtigen nach "fingierter Geldübergabe"
Während im Hintergrund die polizeilichen Ermittlungen anrollten, hielt die 62-Jährige in dem Telefonat die Betrüger weiter hin und stellte diesen einen angeblichen Geldbetrag in Höhe von 50.000 Euro als Kautionszahlung in Aussicht, den sie zu Hause verfügbar hätte.
Die Betrüger bissen tatsächlich an und erschienen mit einem Fahrzeug am vereinbarten Übergabeort in Eschwege. Dort gelang es dann der Eschweger Polizei, zwei Tatverdächtige festzunehmen, die in dem Fall als "Geldabholer" fungierten und die vermeintliche Kaution in Empfang nehmen wollten. Es handelte sich hierbei und einen 35-Jährigen und einen 41-Jährigen (beide ohne festen Wohnsitz) die anschließend ins Polizeigewahrsam eingeliefert und weiteren Ermittlungsmaßnahmen unterzogen wurden.
Noch im Laufe des heutigen Mittwochs werden die beiden Tatverdächtigen dann dem Gericht in Kassel zwecks weiterer Entscheidung über einen möglichen Verbleib in Haft oder der Entlassung auf freien Fuß vorgeführt werden.
Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Werra-Meißner
Niederhoner Str. 44
37269 Eschwege
Pressestelle
Telefon: 05651/925-123
E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de
Original-Content von: Polizei Eschwege, übermittelt durch news aktuell