POL-ESW: Schockanruf
Eschwege (ots)
Am gestrigen Nachmittag erhielt eine 66-Jährige aus der Gemeinde Wehretal einen Anruf, bei der sich die Anruferin als angebliche Tochter ausgab. Angeblich sei sie in Hamburg auf einer Polizeidienststelle, nachdem sie einen Unfall verursacht habe, und nun eine Kaution über 58.000 EUR hinterlegen müsse. Dabei schrie und weinte die angebliche Tochter derart, dass die Angerufene dem Sachverhalt Glauben schenkte. Da sie durch den Anruf jedoch auch verunsichert war, rief sie bei der örtlich zuständigen Polizeidienststelle in Eschwege an. Da es den Polizeibeamten am Telefon nicht gelang, die 66-Jährige davon zu überzeugen, dass es sich um eine bekannte Betrugsmasche handelt und sie nicht zahlen müsse, wurde sie durch eine Polizeistreife aufgesucht, worauf dann gemeinsam die Tochter auch erreicht werden konnte.
Der Vorfall zeigt, dass man derartige Anrufe dahingehend nicht unterschätzen sollte, dass die Täter "geschult und überzeugend" am Telefon wirken und die Gefühle der Angerufenen schamlos ausnutzen.
Daher sind die nachstehenden Tipps unbedingt zu beachten, um einen derartigen Anruf frühzeitig zu erkennen:
- Die Polizei/ Staatsanwaltschaft ruft nach Unfällen NICHT bei Eltern von Unfallbeteiligten an und fordert hohe Summen Kaution am Telefon. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche. - Kontaktieren SIE SELBST den betroffenen Angehörigen VOR einer Geldübergabe, um die Echtheit des Anrufes zu überprüfen. Dabei stellt sich schnell heraus, dass Betrüger am Werk sind. - Übergeben Sie kein Geld oder Wertsachen an Unbekannte. - Warnen Sie Ihre Angehörigen und Bekannten vor dieser Masche. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie sofort auf, wenn Sie ein solcher Anruf erreicht. - Verständigen Sie anschließend die Polizei über den Notruf 110. - Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
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