POL-NMS: 210125-1-pdnms Mehrere Geschädigte nach Geisterfahrt auf der A7
Neumünster / A7 (ots)
Am Samstagabend (23.01.2021) gegen 20:55 Uhr erreichte die Einsatzleitstelle der Polizei in Kiel mehrere Anrufe. Zahlreiche Fahrzeugführerinnen und -führer teilten mit, dass ihnen auf der Autobahn im Bereich Neumünster ein Kleinwagen entgegengekommen sei. Letztendlich konnte die Fahrerin eines VW Polo von der Polizei gestoppt werden.
Die 68 Jahre alte Falschfahrerin wendete ihren Kleinwagen zunächst auf der Autobahn und fuhr dann mit diesem zwischen dem Autobahndreieck Bordesholm und der Anschlussstelle Großenaspe, insgesamt etwa 20 km, entgegen der Fahrtrichtung. Sie fuhr dabei auf der Richtungsfahrbahn Flensburg in Richtung Hamburg.
Auf Höhe der Anschlussstelle Neumünster-Nord musste der Fahrer eines auf dem linken Fahrstreifen fahrenden Pkw der entgegenkommenden Falschfahrerin ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden. Hierbei kam der Fahrer nach rechts von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Außenschutzplanke. Darüber hinaus mussten im Verlauf der Falschfahrt noch weitere Fahrzeugführerinnen und -führer ausweichen. Eine Fahrerin wurde dabei verletzt.
Im Rahmen der ersten polizeilichen Maßnahmen wurde die Autobahn schon zu Beginn der ersten Meldungen weiter südlich im Bereich der Anschlussstelle Bad Bramstedt komplett gesperrt. Hierbei wurden die Insassen der als erstes gestoppten Fahrzeuge aufgefordert, ihre Fahrzeuge zu verlassen und sich hinter die Schutzplanke zu begeben. Durch diese Maßnahme sollte zum einen gewährleistet werden, dass möglichst wenige weitere Fahrzeuge der Falschfahrerin entgegenkommen. Zum anderen sollte die ankommende Falschfahrerin durch die Vollsperrung gestoppt werden.
Die Falschfahrerin konnte jedoch schon vor Erreichen der Sperrung durch eine Streifenwagenbesatzung des Autobahnreviers im Bereich der Anschlussstelle Großenaspe zum Anhalten bewegt werden. Die Beamten fuhren dazu auf der richtigen Richtungsfahrbahn (Hamburg) parallel zur Falschfahrerin und gaben ihr über die Mittelschutzwand hinweg Zeichen. Letztlich hielt die Falschfahrerin an und konnte nach deutlicher Aufforderung aus ihrem Fahrzeug herausbegleitet werden. Der Kleinwagen wurde nach Absicherung durch einen weiteren Streifenwagen durch die Beamten auf den Seitenstreifen in die richtige Fahrtrichtung bewegt.
"Der Gesamtablauf dieses Einsatzes ist ein sehr gutes Beispiel für die polizeilich unbedingt erforderlichen Maßnahmen bei Falschfahrten - von der Parallelfahrt bis hin zur obligatorischen Vollsperrung. Alle eingesetzten Kolleginnen und Kollegen, auch von der Einsatzleitstelle, haben hier gute Arbeit geleistet und damit gewährleistet, dass die Falschfahrerin angehalten werden konnte und nicht noch weitere Personen zu Schaden kamen." so Polizeioberkommissar Yannick Porepp vom Autobahnrevier Neumünster.
Insgesamt wurden acht Streifenwagenbesatzungen vom Autobahnrevier Neumünster, dem Polizeirevier Neumünster, der Polizeizentralstation Bad Bramstedt und dem Polizeirevier Kaltenkirchen eingesetzt.
Warum die Falschfahrerin sich dazu entschieden hatte, auf der Autobahn zu wenden und entgegen der Fahrtrichtung zu fahren, konnte im Rahmen der ersten Ermittlungen nicht geklärt werden. Gegen die Falschfahrerin wurde jedoch ein Strafverfahren eingeleitet. Sie wird sich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315 c StGB) und fahrlässiger Körperverletzung (§ 229 StGB) verantworten müssen. Die Beschlagnahme ihres Führerscheins wurde anberaumt.
Mit freundlichen Grüßen
Sönke Petersen
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