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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 070617 - 0698 Preungesheim: Streitigkeiten unter Jugendlichen eskalierten zur Messerstecherei - Gewalttätigkeiten verlagerten sich auf den Hof einer Schule

Frankfurt (ots)

Noch weitgehend unklar sind die Hintergründe
einer gewalttätigen Auseinandersetzung unter Jugendlichen, die sich 
am Samstagnachmittag in der Jasperstraße ereignete und in deren 
Verlauf sich das Geschehen auf den Hof der nahegelegenen 
Carlo-Mierendorff-Schule verlagerte. Zum Zeitpunkt des Ereignisses 
fand auf dem Gelände ein traditionelles Schulfest mit mehreren 
hundert Teilnehmern statt.
Die Polizei wurde gegen 16.40 Uhr über Notruf von einer größeren 
Schlägerei unter Jugendlichen in der Jaspertstraße, Bereich 
Carlo-Mierendorff-Schule, alarmiert. Die eingehenden Notrufe ließen 
zunächst den Eindruck entstehen, dass sich bis zu 50 Personen an 
gewalttätigen Ausschreitungen beteiligen würden. Als Tatwaffen, so 
die Anrufer, würden unter anderem Holzlatten und Messer eingesetzt. 
"Mehrere" Verletzte wurden gemeldet.
Starke Polizeikräfte sowie Rettungsdienst und Feuerwehr trafen 
wenig später vor Ort ein. Nachdem sich die Lage sowohl durch 
umsichtig-professionelles Einschreiten der Polizeikräfte als auch 
durch das deeskalierend und beruhigend wirkende Verhalten der 
Lehrerschaft weitgehend normalisiert hatte, konnte folgendes 
ermittelt werden:
Ein 17-jähriger Jugendlicher türkischer Herkunft hatte 
beabsichtigt, in Begleitung seines Freundes an dem Schulfest 
teilzunehmen. Auf dem Weg dorthin kam es zwischen ihm und einer 
"gegnerischen" Personengruppe in der Jasperstraße zu einer 
gewalttätigen Auseinandersetzung, in der er sich als Angegriffener 
darstellte, der sich gegen massive Gewalt der anderen zur Wehr setzen
musste. Hierbei setzte er auch ein Messer ein, mit dem er nach 
bisherigem Ermittlungsstand zwei der angeblichen Angreifer durch 
Schnitte oder Stiche verletzte. Die Verletzungen sollen nicht 
lebensbedrohlich sein. Die Betroffenen begaben sich sogar noch in 
Begleitung zweier Bekannter aus eigener Kraft in das nahegelegene 
Unfallkrankenhaus. Beide, ein 19-jähriger Türke und ein 22-jähriger 
Kroate, wurden stationär aufgenommen
Der gemäß seiner Darstellung angegriffene 17-Jährige flüchtete 
unter weiteren Angriffen auf das Schulgelände der 
Carlo-Mierendorrff-Schule, auf dem zu diesem Zeitpunkt mehrere 
hundert Schüler ihr bis dahin friedliches Fest feierten. Dort kam  es
zu erneuten Auseinandersetzungen zwischen den bereits vorher 
Beteiligten, bei denen angeblich auch abgebrochene Flaschen 
eingesetzt worden sein sollten.
Der 17-Jährige, ebenfalls verletzt, wurde von den Lehrern sofort 
in Sicherheit gebracht. Das von ihm eingesetzte Messer übergab er 
einer Lehrerin, die es später an die Polizei aushändigte.
Nach Wiederherstellung von Ruhe und Sicherheit konnte die Feier 
auf dem Schulgelände fortgesetzt werden.
Nachderzeitigem - vorläufigen - Erkenntnisstand wurden bei dem 
Vorfall insgesamt vier Personen verletzt, davon die beiden erwähnten 
Männer im Alter von 19 und 22 Jahren durch den Messereinsatz des 
17-Jährigen, der 17-Jährige selbst sowie eine Person, die angeblich 
"zufällig" in das Geschehen verwickelt worden sei. Eine auf dem 
Schulfest mitfeiernde Frau soll während des Krawalls auf dem Schulhof
Kreislaufprobleme bekommen haben.
Die Hintergründe, die letztlich zum Ausbruch der gewalttätigen 
Auseinandersetzung geführt haben, müssen noch durch entsprechende 
Ermittlungen umfassend aufgehellt werden.
Nach derzeitiger Einschätzung dürfte es  sich um außerschulische 
Probleme in Form eines bereits lang währenden privaten Konfliktes 
zwischen dem 17-Jährigen und Teilen der Angreifer handeln.
Die Tatsache, dass sich das gewalttätige Geschehen zum Teil auf 
den Bereich eines Schulgeländes verlagerte, gibt aus polizeilicher 
Sichtweise derzeit keinerlei Anlass zu der Vermutung, dass hier 
schulische Konflikte in irgendeiner Weise eine Rolle gespielt haben 
könnten.
Die anstehenden Maßnahmen zur Verhinderung künftiger Straftaten 
und einer nochmaligen Eskalation des offenbar weiter bestehenden 
Konfliktes zwischen den Beteiligten werden, auch unter Einbindung der
polizeilichen Jugendkoordinatoren, intensiv fortgesetzt.
(Manfred Feist / 755-82110)

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Fax: 069 / 755-82009
E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
Homepage der Hessischen Polizei:
http://www.polizei.hessen.de/




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