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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: Polizeiliche Kriminalstatistik 1999, Pressepapier Teil 5, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

Ausblick
Polizeipräsident Harald Weiss-Bollandt sieht in dem erneut
verringerten Kriminalitätsaufkommen, der weiter relativ hohen
Aufklärungsquote und den vorzeigbaren polizeilichen Erfolgen
seiner Behörde jedoch keinen Anlaß, in den Anstrengungen um eine
weitere Verbesserung der objektiven Sicherheitslage und zur
Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens nachzulassen.
   Dies umso mehr, als in den Deliktsbereichen, welche die
Bürgerinnen und Bürger besonders verunsichern und ängstigen, wie
der Wohnungseinbruch und Gewaltdelikte, unmittelbar keine
positiven Entwicklungstendenzen erkennbar sind.
Bei der Bewältigung ihrer originären Aufgabe ist die Polizei
daher ganz wesentlich auf die Unterstützung der Bürgerinnen und
Bürger angewiesen. Mittel- und langfristig ist ein Mehr an
Sicherheit nur durch eine noch engere Zusammenarbeit zwischen
den Bürgern und der Polizei erreichbar.
Exemplarisch nennt Polizeipräsident Harald Weiss-Bollandt
hier den Wohnungs-ED. Bei all den Anstrengungen wie Verstärkung
der Fußstreifen, Kontrollstellen zur Bekämpfung des Wohnungs-ED,
Qualifizierung der Spurensicherung etc. sind die polizeilichen
Instrumentarien begrenzt. Wenn jedoch jeder einzelne begreift,
daß er selbst einen Beitrag zur Verbrechensverhütung und
-bekämpfung leistet, indem er beispielsweise
Verdachtsschöpfungen in seinem Wohnumfeld unmittelbar an die
Polizei meldet oder sich als Zeuge zur Verfügung stellt, ist die
Grundlage für eine noch erfolgreichere Straftatenbekämpfung
gelegt.
Ein weiterer Baustein der polizeilichen Strategie zur
Verbesserung der objektiven Sicherheitslage ist die Bekämpfung
der Intensivtäter. Aus Untersuchungen ist bekannt, daß rund 50 %
der Delikte von lediglich 5 % bis 10 % der Straffälligen
begangen werden. Diesen Straftätern gilt in Frankfurt am Main
seit dem 01.11.1999 das besondere Augenmerk von Polizei und
Staatsanwaltschaft. Die strategische Verbundlösung zeigt in den
ersten Monaten nach ihrer Einführung deutliche Erfolge; es ist
beabsichtigt, die zugrunde liegende Philosophie und ihre
Umsetzung bei Gelegenheit separat vorzustellen.
Die Anstrengungen des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main
zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens werden
auch über den Berichtszeitraum hinaus mit Nachdruck fortgesetzt.
   Neben der Durchführung einer Vielzahl von
Präventionsveranstaltungen und einer weiterhin sehr hohen
Präsenz von uniformierten und zivilen Vollzugsbeamten auf den
Straßen und Plätzen der Stadt wurde auf Initiative des
Frankfurter Behördenleiters Harald Weiss-Bollandt ein neuer Weg
zur Stärkung des individuellen Sicherheitsgefühls beschritten.
An der Befragungsaktion zu «Angsträumen» und
Befindlichkeiten hinsichtlich der persönlichen Einschätzungen
zur Sicherheitslage haben sich rund 600 Bürgerinnen und Bürger
beteiligt. Von dem der Befragungsaktion erwartet Weiss-Bollandt
weitere konstruktive Ansätze für eine noch intensivere bürger-
und gemeinwesenorientierte Polizeiarbeit.
Der geplante Modellversuch «Wachpolizei» soll nach den
Vorstellungen der hessischen Landesregierung auch in Frankfurt
am Main in diesem Jahr realisiert werden.
   Es ist beabsichtigt, die 60 Angestellten vorrangig im
Bereich des Objektschutzes einzusetzen.
   Aus Sicht der Frankfurter Polizei ist diese Regelung ein
sinnvoller Ansatz, um hochqualifizierte Vollzugsbeamte zu
entlasten und für wichtigere Aufgaben, beispielsweise zur
Bekämpfung der Straßenkriminalität, einzusetzen.
   Die Sinnhaftigkeit dieser personell organisierten
Veränderung wird anhand der vorliegenden Zahlen deutlich.
   So wurden 1999 im Bereich des Polizeipräsidiums Frankfurt am
Main für 2.646 Objektschutzmaßnahmen 198.081 Arbeitsstunden
aufgewendet. Diese Größenordnung entspricht der
Jahresarbeitszeit von 125 Beamten.
Neben der Verfolgung von Straftaten hatte die Polizei eine
Vielzahl anlaßbezogener Aufgaben zu bestreiten, die sich nicht
in der Polizeilichen Kriminalstatistik niederschlagen. Hierzu
zählen unter anderem 571 Versammlungen, Aufzüge und
Demonstrationen, 1.287 Veranstaltungen, 1.163 Staatsbesuche und
Besuche prominenter/gefährdeter Personen, 1.169 Maßnahmen des
Personenschutzes und 202 Ausstellungen und Messen.
   Gerade im Messe- und Veranstaltungsbereich sieht
Polizeipräsident Weiss-Bollandt noch weitere Chancen für die
Freisetzung von Vollzugsbeamten, indem sich originär zuständige
Behörden personell stärker einbinden.
Angesichts der komplexen und vielschichtigen Aufgaben im
Bereich der inneren Sicherheit ist er davon überzeugt, daß eine
wirksame und dauerhafte Erhöhung der Sicherheitslage in
Frankfurt und im Main-Taunus-Kreis nur dann erreicht werden
kann, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte gebündelt und
zunehmend strategische Allianzen zwischen Polizei, Justiz und
kommunalen Behörden geschaffen werden.
Peter Öhm, KOR
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

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Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

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