Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 080514 - 0576 Bahnhofsgebiet: Wash-Wash-Betrüger geschnappt
Frankfurt (ots)
Am vergangenen Freitagvormittag, den 09.05.2008 gegen 11.00 Uhr, gelang der Frankfurter Polizei in einem Hotel im Bahnhofsgebiet die vorläufige Festnahme von zwei sogenannten Wash-Wash-Betrügern.
Die aus Kamerun stammenden Männer (23 und 28 Jahre) hatten in mehreren Kontakten einem Hamburger Geschäftsmann vorgegaukelt, mittels einer besonderen Chemikalie schwarz eingefärbte Banknoten wieder brauchbar zu machen.
Als "Katalysator" benötigte "Steve", wie er sich nannte, jedoch echte Banknoten. Er habe einen ganzen Koffer voll schwarzer Geldscheine. Diese wolle er gerne mit Hilfe des Geschäftsmannes waschen. Bei einer entsprechenden Vorführung der Chemikalie unter Zuhilfenahme von vom Opfer zur Verfügung gestellten 50- und 500-Euro-Scheinen gelang die "Umwandlung". Der begeisterte Ladenbesitzer ließ die beiden "entfärbten" Scheine bei einer Bank mit positivem Ergebnis auf Echtheit überprüfen.
Durch diesen "Testballon" vollkommen überzeugt, stellte der Geschädigte dem "Steve" zunächst 11.000 Euro für eine Säuberung mit der Aussicht zur Verfügung, daraus 15.000 Euro zurück zu erhalten. Gemeinsam schichtete man gefärbtes und sauberes Geld auf, bestäubte es mit einem Pulver, wickelte das Geldpaket in Alufolie und verschnürte es mit Paketklebeband.
"Steve" injizierte daraufhin mittels Einwegspritze eine weitere Chemikalie in das Geldpaket, die nun 2-3 Stunden einwirken sollte. Während "Steve" den Laden verlies, deponierte der Geschäftsmann das Paket in seinem Tresor.
Mit einer vorgetäuschten Notlage mit angeblicher Festnahme wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis gelang es dem "Steve" eine weitere Person ins Spiel zu bringen. Ein vermeintlich monegassischer Freund wurde telefonisch verständigt und flog auch gleich zur Hilfestellung herbei. Gemeinsam begab man sich in den Laden, wo man das Geldpaket auspackte. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich ausschließlich um schwarze Scheine handelte, was der Monegasse damit begründete, dass "Steve" wohl zuviel von der Chemikalie injizierte. Er müsse nun eine weitere Chemikalie für 2.700 Euro besorgen, damit die schwarzen Scheine gewaschen werden könnten. Als Katalysator benötige er weiteres Bargeld. Der Geschädigte lieh sich bei Verwandten 23.000 Euro, die wieder zusammen mit dem geschwärzten Scheinen eingepackt wurden. Wieder glaubte sich der Geschäftsmann im Besitz des Bargeldes.
Nachdem ihm aber nun endlich Bedenken kamen, öffnete er das Geldpaket und musste feststellen, dass sich wieder nur noch schwarzes Papier darin befand. Jetzt erst bemerkte er, dass er einem Betrug zum Opfer gefallen war und insgesamt 36.700 Euro Schaden erlitt.
Als sich der Monegasse erneut telefonisch bei dem Händler meldete und weitere 25.000 Euro forderte, ging er zum Schein auf den Deal ein, erstattete jedoch Strafanzeige bei der Hamburger Polizei.
Zur Geldübergabe verabredete man sich in einem Hotel in Frankfurt. Die Frankfurter Polizei konnte die Schwarzafrikaner bei der Geldübergabe vorläufig festnehmen. Allerdings waren diese nicht identisch mit "Steve" oder dem "Monegassen".
Beide Beschuldigten machen keinerlei Angaben zur Sache, sondern wollen sich lediglich über einen Rechtsanwalt äußern. Sie wurden dem Haftrichter vorgeführt.
(André Sturmeit, Telefon 069 - 755 82112)
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