Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 000804 - 1004 Schulwegsicherung durch die Polizei zum Beginn des neuen Schuljahres
Frankfurt (ots)
Immer wieder nach den Sommerferien beginnt für Schulanfänger ein neuer Lebensabschnitt, der auch mit den täglichen Gefahren des Straßenverkehrs einhergeht. Die Polizei versucht daher alljährlich durch die Auswertung von sogenannten Kinder- und Schulwegunfällen, gefährliche Verkehrssituationen zu analysieren und sie gemeinsam mit anderen Behörden und Organisationen zu entschärfen. Trotzdem verunglücken in jedem Jahr bundesweit rund 65.000 Kinder auf dem Weg von und zur Schule. Ein deutliches Signal auch an die Polizei, weiterhin aktiv Verkehrserziehung und Radfahrausbildung zu betreiben. Die Frankfurter Verkehrsunfallstatistik weist im Jahr 1999 genau 291 verletzte Kinder im Straßenverkehr aus. Dies waren 25 mehr als im Jahr zuvor. 40,4 Prozent als Fußgänger, 30,5 Prozent in Kraftfahrzeugen und 29,1 Prozent als Radfahrer. Auch der zum Dienstbezirk des Polizeipräsidium zählende Main-Taunus-Kreises hatte von 1998 auf 1999 fünf Ereignisse mehr zu verzeichnen, so dass dort 70 Unfälle mit Kindern registriert wurden. 52,7 Prozent als Radfahrer, 21,6 Prozent als Fußgänger und 20,3 Prozent als Mitfahrer in Fahrzeugen. Im Bereich der reinen Schulwegunfälle sieht es so aus, dass im Jahr 1999 für das Stadtgebiet Frankfurt am Main 25 und für den Main-Taunus-Kreis 9 registriert. Überwiegend Ereignisse, bei denen die Kinder oft aus Unvorsichtigkeit auf die Straße getreten sind und angefahren wurden. Die erlittenen Verletzungen waren meist nur leichterer Art, kein Kind kam dabei ums Leben. Als kindertypische Unfälle zeigen sich immer wieder beim Radfahren das falsche Abbiegeverhalten beim Einfahren in den fließenden Verkehr oder das Hervortreten auf die Fahrbahn zwischen geparkten Fahrzeugen. Eltern hingegen, die ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule fahren, unterlassen es oft, ihre Sprösslinge in altersgerechten Kindersitzen zu sichern. So zeigte einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen bereits 1998, dass innerorts nur 31 Prozent der Kinder richtig auf den Fahrten gesichert waren.
In Kooperation mit anderen Organisationen sind daher für die nächsten Wochen verschiedene Aktionen zum Schutz der Kinder geplant.
- So werden die Ortsverbände der Deutschen Verkehrswacht durch eine entsprechende Plakataktion und das Aufhängen von Spanntransparenten gezielt auf den Schulbeginn hinweisen. Außerdem werden an die Erstklässler gelbe Mützen und Kopftücher verteilt. - Zwei mobile Geschwindigkeitsmessanlagen werden das ganze Jahr über an unterschiedlichen Schulen aufgestellt , die Autofahrer auf Überschreitungen hinweisen sollen. - Zusätzlich werden Geschwindigkeitskontrollen im Umfeld der Schulen durch die Kommunen und Polizei durchgeführt, die auch entsprechende Sanktionen nach sich ziehen werden. - Dazu gehört auch, dass gezielt der ruhenden Verkehr entlang der Schulwege überwacht wird, insbesondere vor Fußgängerüberwegen.
Jedem Verkehrsteilnehmer muß klar gemacht werden, dass Kinder eine andere Erfahrungsbasis haben und auch danach leben. Daher gibt die Polizei grundsätzlich folgende Hinweise:
- Kinder befinden sich in einer anderen Erfahrungs- und Erlebniswelt als Erwachsene, - das Gesichtsfeld ist ein anderes, - durch die geringe Körpergröße ist zwangsläufig auch der wahrgenommene Erlebnisraum unterschiedlich zum Erwachsenenumfeld, - Entfernungen können schlecht geschätzt werden und somit auch die Gefährlichkeit von ankommenden oder bremsenden Fahrzeugen, - die Lokalisierung von Geräuschen ist bei Kindern noch nicht vollständig entwickelt, - begonnene Bewegungsabläufe können schlecht oder nicht schnell genug abgebrochen werden, da die Sensormotorik noch nicht voll ausgeprägt ist.
All diese aufgeführten Punkte beeinflussen das Verhalten von Kindern und veranlassen die Polizei, offensive Schulwegsicherung zu betreiben.
So werden Polizeibeamte gerade die ersten vier Wochen,
vom 07. bis 31.08.2000, zu Beginn und Ende des Unterrichts,
im Bereich der Schulen und vor Fußgängerüberwegen tätig und, wo es erforderlich sein sollte, richtiges Verkehrsverhalten trainieren. Dabei werden die Erwachsenen, Lehrer wie Eltern und Großeltern, ebenfalls in die Maßnahmen einbezogen und mit Informationsmaterial versorgt.
Zur Begleitung der Aktionen sind alle interessierten Journalisten herzlich eingeladen. Die notwendige Koordination erfolgt durch die Polizeipressestelle Frankfurt a.M. (Jürgen Linker/ -8012)
Rufbereitschaft: Jürgen Linker, Tel. 06172-44189 oder Handy-Nr. 0172-6591380
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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