Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 101205 - 1484 Frankfurt a. M.: Hinschauen und Helfen - neun mutige Bürger erhielten für ihren Mut von Polizeipräsident Dr. Achim Thiel eine Anerkennung
Frankfurt (ots)
Bereits am vergangenen Freitagnachmittag trafen sich im Frankfurter Polizeipräsidium zwei Zeuginnen und sieben Zeugen, die in den vergangenen Wochen in verschiedenen Stadtteilen Frankfurts Straftaten beobachtet und durch ihr couragiertes Auftreten den Opfern helfen, ja sogar den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten konnten. Polizeipräsident Dr. Achim Thiel nahm dies zum Anlass, allen im Kreis von weiteren gleichgesinnten, mutigen Bürger der Stadt in einer kleinen Feierstunde zu danken. Bei dem Treffen im Polizeipräsidium fand ein reger Gesprächsaustausch über das Erlebte, auch eine konstruktive Reflexion der eigenen Handlungen, statt. Kernaussage Aller war allerdings, dass es für sie eine Pflicht war zu helfen und sie dies auch wieder tun würden. Eine Zeugin hatte durch ihre Beobachtungen in der Nordweststadt eine beabsichtigte Entführung eines Mannes durch zwei maskierte "falsche Polizeibeamte" verhindert. Durch ihr couragiertes Auftreten und die von ihr weitergegebenen entscheidenden Hinweise an die Polizei, führte später zur Aufklärung der Tat. Eine weitere Zeugin lieferte aus dem Bereich Römerberg den Hinweis auf vier Trickbetrüger, die sich bereits zwei chinesische Touristen als Opfer ausgesucht hatten. Auch hier gelang wenig später die Festnahme aller Täter. Den abendlichen Einbruch bei einem 85-jährigen Mann, den die Täter sogar brutal mit Kabelbindern in seiner Wohnung gefesselt hatten, schilderte ein Zeuge aus dem nördlichen Frankfurt. Sein sensibles Reagieren auf die Rufe seines Nachbarn sorgte dafür, dass ihm rechtzeitig Hilfe zuteil kam, so dass die erlittenen Verletzungen keine bleibenden Schäden hinterlassen haben. Nach den geflüchteten Tätern wird noch gesucht. Besonders flott war ein privater Sicherheitsmitarbeiter auf seinem Motorrad unterwegs, als es um die Ergreifung eines Handtaschenräubers ging. Dieser hatte im Bahnhofsviertel einer Frau die Tasche mit Geld und Papieren entrissen. Die Flucht endete für den Serientäter bis zum Eintreffen der Polizei auf dem Fahrbahnbelag der Niddastraße. Auch das kritische Rastern eines beschädigten Pkw führte zur Aufklärung einer Unfallflucht auf der Mainzer Landstraße, bei dem ein Jugendlicher schwer verletzt wurde und der Fahrer ohne sich um das Opfer zu kümmern, davonraste. Rumpfinformationen zum Fluchtfahrzeug konnten wenig später durch einen auf der Fahrt zum Flughafen befindlichen Taxifahrer ergänzt werden, der einen frisch unfallbeschädigten Offenbacher Kombi neben sich an einer Rot zeigenden Ampel sah und dies der Polizei mitteilen ließ. Der Fahrer konnte so seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Im Hochsommer dieses Jahres wurde die Polizei durch zwei Zeugen unterstützt, nachdem im Nordend die beiden Täter zuvor in eine Zahnarztpraxis und anschließend in einen nahegelegenen Kindergarten eingebrochen hatten. Der wärmebedingte unruhige Schlaf und ungewöhnliche nächtliche Geräusche in Verbindung mit der sofortigen Mitteilung des Beobachteten an die Polizei, ließen wenig später die Handschellen klicken. Anfang November betrat ein junger Mann einen Lebensmittelmarkt, wo sich in diesem Moment gerade die Marktleiterin und eine Mitarbeiterin mit einem Ladendieb rangelten. Hier half der Zeuge aktiv mit dann weiteren Helfern, den Erwischten festzuhalten, obwohl er spukte und drohte, mit seiner "verseuchten Fixerspritze" zustechen zu wollen, um so seine Flucht zu ermöglichen - vergebens. Was hat ein mitfahrender, auffälliger Mann in der Straßenbahnlinie 14 vor, der offensichtlich einen 13-jährigen Jungen verbal belästigt? Dies fragte sich der Straßenbahnfahrer der VGF, als er diesen Fahrgast in seinem Zug beobachtete. Er sprach daraufhin nicht nur den "Verdächtigen" an der Endhaltestelle Lokalbahnhof an, sondern auch den Jungen, um ihn erneut zum Mitfahren aufzufordern und ihn so dem Einwirkungsbereich dieses Mannes entzog. Dass das die richtige Vorgehensweise war, zeigte sich einige Tage später, als dieser Verdächtige von dem Zeugen im Bereich des Hauptbahnhofes erneut gesehen wurde, wie er möglicherweise auf der Suche nach einem neuen Opfer war. Von dem Zeugen informierte und auf Streife befindliche Bundespolizeibeamte konnten so den Pädophilen für weitere polizeiliche Maßnahmen festnehmen. "In der Runde mit den Zeugen war es ein Erlebnis", so Polizeipräsident Dr. Thiel, "von jedem Einzelnen das Geschehene geschildert zu bekommen. Das Einschätzen der beobachteten Situation als außergewöhnlicher Vorgang, der nicht in den Lebensalltag passte, bis hin, dass es sich sofort erkennbar um eine Straftat handelte. Mutige Entscheidungen waren in jedem einzelnen Fall gefordert, die als Musterbeispiele für Zivilcourage anzusehen sind". In diesem Zusammenhang äußerte der Präsident die Bitte, immer darauf zu achten, sich nicht selbst unnötig in Gefahr zu bringen. Es würde auch bereits genügen, unverzüglich die Polizei über seine Beobachtungen zu informieren. Als besonders anerkennenswert, auch im Sinne der Präventionskampagne "Gewalt - Sehen - Helfen", bedankte sich Dr. Achim Thiel bei allen Zeugen für ihren gezeigten Mut. Dieses Verhalten sei allen Frankfurter Bürgern zugute gekommen. Als äußeres Zeichen überreichte er seinen Gästen ein kleines Präsent der "Gesellschaft Bürger und Polizei für mehr Sicherheit e. V. in Frankfurt am Main", als Auszeichnung für ihre gesellschaftliche Leistung für mehr Sicherheit und Ordnung in der Stadt. (Jürgen Linker/755/82100)
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