Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 110621 - 754 Bahnhofsgebiet: Dieses Mal waren es echte Polizeibeamte - Irrungen und Wirrungen um einen asiatischen Touristen
Frankfurt (ots)
Aus gegebenen Anlässen warnt die Polizei immer mal wieder vornehmlich asiatische Touristen vor dem Auftreten falscher Polizeibeamten, die es bei einer "Kontrolle" hauptsächlich auf die Barschaft ihrer Opfer abgesehen haben. Doch in der vergangenen Nacht war es gerade andersherum.
Kurz nach 0.30 Uhr war ein 29-jähriger Japaner aus Tokio in der Münchener Straße Opfer eines Raubüberfalles geworden, bei dem ein später festgenommener 20-jähriger wohnsitzloser Nordafrikaner 4.000 Yen (rund 35 Euro) raubte. Glück für den Geschädigten, dass Zivilbeamte die gerade in einer anderen Angelegenheit unterwegs waren, die Raubstraftat beobachtet hatten. Flugs sprang einer der Beamten aus dem Funkwagen, rannte dem Tatverdächtigen hinterher und konnte diesen auch nach wenigen hundert Metern versteckt hinter Fahrkartenautomaten festnehmen. Derweil versuchte sein Kollege dem Opfer zu helfen - doch zunächst erfolglos. Offenbar hatte der Tourist in seiner Heimat mitbekommen, dass man in Frankfurt leicht Opfer von falschen Polizeibeamten werden kann, denn als der Beamte nämlich auf den Geschädigten zuging, um diesem zu erklären, dass man seine Personalien feststellen wolle und eine sofortige Vernehmung (da Tourist) durchführen wolle, verstand der Japaner den Beamten aufgrund der Sprachbarrieren nicht, nahm stattdessen seine Beine in die Hand und lief so schnell er konnte davon. Doch der Ordnungshüter spurtete dem Japaner hinterher und konnte ihn nach wenigen hundert Metern wieder einholen. Mit Händen und Füßen erklärten die mittlerweile wieder zu zweit agierenden Beamten dem aufgelösten Mann nunmehr worum es ging. Dieser wiederum machte deutlich, dass seine Flucht nicht der Behinderung der polizeilichen Maßnahmen gedient habe, sondern er die Zivilbeamten in Verbindung mit einer generellen Warnmeldung vor falschen Polizeibeamten brachte und dachte, zunächst Opfer einer Raubstraftat geworden und zu allem Überfluss auch dann noch an falsche Polizisten geraten zu sein. Als dies aber letztendlich radebrechend zu aller Zufriedenheit geklärt werden konnte, wich die anfängliche Skepsis des Mannes und schlug in Begeisterung um. Und so kam es, wie es kommen musste: Nachdem die Beamten den Tokioter in sein Hotel begleitet hatten, wo sie dessen Pass einsahen, bediente der Mann genau das Klischee, das man landläufig von einem in allen Situationen befindlich fotografierenden Japaner hat, indem dieser nämlich seinen Fotoapparat hervorkramte, die Beamten anschließend in Positur stellte und sie in allen möglichen Posen ablichtete. Nachdem auch noch diverse polizeiliche Utensilien für die Ewigkeit festgehalten worden waren, brachten die Beamten den freudig erregten Mann zum Kriminaldauerdienst, wo eine eingehende Vernehmung in seiner Landessprache erfolgte. Dabei stellte sich heraus, dass der Geschädigte mehrere Geldscheine mit sich führte. So hatte der Beschuldigte bei dem Überfall auf den Asiaten lediglich umgerechnet 35 Euro erbeutet, die er bei seiner Festnahme auch bei sich führte, weitere umgerechnet 235 Euro hatte er offenbar übersehen. Und somit hatte der junge Mann nicht nur schlecht sondern gleichermaßen auch sehr beweiskräftig geraubt.
Der Tatverdächtige, der 15 Alias-Personalien verwendet, ist bei der Polizei bereits hinreichend bekannt. So saß er u.a. seit 2008 wegen mehrerer Eigentumsdelikte - zuletzt im Mai 2011 - in mehreren deutschen Städten in Untersuchungshaft. Weitere Einbruchsmeldungen mit seinem DNA-Muster liegen bereits jetzt wieder vor.
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