Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 020606 - 0613 Mordopfer vom Volkspark Niddatal stammen aus Georgien.
Frankfurt (ots)
Wie den Medien bereits bekannt, sind die Frankfurter Staatsanwaltschaft und das hiesige Fachkommissariat für Tötungsdelikte seit mehreren Monaten mit der Aufklärung eines Doppelmordes an zwei unbekannten jungen Männern befaßt, die am 14. November 2001 in einem Waldstück des Volksparkes Niddatal im Frankfurter Stadtteil Hausen erschlagen aufgefunden wurden. Bedingt durch die Teilskelettierung ihrer Leichen gestaltete sich die Identifizierung der beiden Getöteten für die Beamten der Mordkommission recht schwierig. So führten die Veröffentlichungen von Fotos ihrer Schlafsäcke und weiterer persönlicher Utensilien sowie von Bildern der Rekonstruktion ihrer Gesichter zunächst nicht zu dem gewünschten Erfolg.
Als im Februar 2002 die Frankfurter Kriminalpolizei ein Ersuchen von Interpol Tiflis über die Feststellung des Aufenthaltes von zwei 24jährigen georgischen Staatsangehörigen erreichte, ergaben sich die ersten Anhaltspunkte, daß die jungen Männer einem Tötungsdelikt in Frankfurt am Main zum Opfer gefallen sein könnten. Diese Annahme wurde im Verlauf der weiteren Ermittlungen dadurch erhärtet, daß die Beschreibung der beiden Vermißten mit den beiden Ermordeten übereinstimmte.
Zwischenzeitlich konnte durch das Institut für Rechtsmedizin der Universität Frankfurt am Main anhand eines DNA-Vergleichs einer der beiden georgischen Staatsangehörigen und zwar der 24jährige Sergo Gerashchenko aus Tiflis (siehe Bild 1) als Mordopfer eindeutig identifiziert werden. Bei dem zweiten Opfer dürfte es sich zweifelsfrei um seinen gleichaltrigen Studienfreund Dmitry Galushko aus Tiflis (siehe Bild 2) handeln. Hierfür sprechen insbesondere die Rekonstruktion des Schädels der betreffenden Leiche und die dabei übereinstimmende Morphometrie der Gesichts- und Kopfform sowie die deckungsgleiche Personenbeschreibung im Hinblick auf Haarfarbe, Alter, Gestalt und Größe. Allerdings steht zu seiner sicheren Identifizierung noch ein DNA-Vergleich aus.
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Hinsichtlich ihres Aufenthaltes ergaben die polizeilichen Recherchen, daß Sergo G. im Sommer 2000 als Tourist nach Deutschland einreiste und danach, mit einer "Green Card" ausgestattet, bei einem Unternehmen in München als Programmierer beschäftigt war. Zuletzt betreute der Diplominformatiker bis Ende Juli 2001 ein Projekt in Frankfurt am Main. Deshalb stand ihm bis zum 10.08.2001 eine Firmenwohnung im Frankfurter Stadtteil Bornheim zur Verfügung. Anfang Juli 2001 lud er seinen Studienfreund Dmitry G. zu einem Besuch in seine Wohnung in der Heidestraße ein. Im August hatte Sergo D. seiner Familie in Tiflis mitgeteilt, daß er nach Peru reisen wolle, um dort einen interessanten Job zu finden. Etwa zeitgleich kontaktierte auch Dmitry G. nicht mehr seine Familie in Tiflis. Bereits Ende Juli 2001 erwarben sie zwei Reisetickets nach Lima/Peru. Der Abflug sollte am 30.08.2001 ab Frankfurt am Main und der Rückflug bis spätestens 26.11.2001 erfolgen. Unter Vorlage dieser Flugscheine erlangten sie am 06.08.2001 ein Visum von dem peruanischen Generalkonsulat. In Verbindung mit dem erwähnten Ersuchen von Interpol Tiflis stellten die Frankfurter Ermittler fest, daß die Genannten mit ihren Tickets nicht nach Peru geflogen sind. Auch wurden laut Auskunft der zuständigen Fluggesellschaft die Tickets nicht für einen anderen Flug umgebucht oder wieder für Geld eingelöst. Vor dem Hintergrund dieses Ermittlungsstandes muß davon ausgegangen werden, daß sich Sergo D. und Dmitry G. seit Juli 2001 gemeinsam in Frankfurt am Main aufhielten. Nach dem Auszug aus der Firmenwohnung ( 10.08.2001) suchten sie offenbar zum Übernachten den Volkspark Niddatal auf. Die Beamten der Mordkommission sind an der Beantwortung folgender Fahndungsfragen interessiert:
- Wer kannte die beiden 24jährigen georgischen Staatsangehörigen und kann Auskunft über ihren Bekanntenkreis bzw. weitere Kontaktpersonen geben?
- Wer hat sie im August 2001 im Volkspark Niddatal alleine bzw. in Begleitung gesehen oder dort persönlich kontaktiert?
- Wer kann Angaben zur Aufklärung des Doppelmordes machen?
Für Hinweise, die zur Ermittlung der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Sachdienliche Informationen nehmen die Frankfurter Polizei unter Telefon 069/755-5118 bzw. der Kriminaldauerdienst unter Telefon 069/755-5050 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. (Peter Borchardt / - 8011).
Bereitschaftsdienst: Franz Winkler, Telefon 06182/60915, Handy 0172-6709290 (nach 17.00 Uhr).
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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