Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 020731 - Pressemitteilung, Polizeipressestelle Frankfurt/M.
Frankfurt (ots)
Pressebericht vom 31. Juli 2002
020731 - 0809 Frankfurt am Main: Einjährige intensive Ermittlungen führten noch nicht zur Identifizierung der unbekannten Toten aus dem Main (Bildanhang beachten)
Am 31. Juli 2001 wurde die Leiche eines ca. 14 bis 19 Jahre alten Mädchens aus dem Main, Höhe Wörthspitze bei Nied geborgen. Die Obduktion hatte ergeben, daß das unbekannte Mädchen über einen längeren Zeitraum körperlich schwer mißhandelt wurde und aufgrund massiver Gewalteinwirkung gegen Bauch- und Brustbereich zu Tode kam. Die Polizei blickt zurück auf ein Jahr intensiver Ermittlungsarbeit - es wurden mittlerweile über 1000 Spuren und Hinweise überprüft und in diesem Zusammenhang unter anderem 144 Schiffe, die zur tatrelevanten Zeit die Fundstelle passierten, kontrolliert. Auch ein Vergleich der Toten mit über 250 Vermißtenfällen aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland verlief bisher ohne Befund. Darüber hinaus suchten die Soko-Beamten über 850 in Frankfurt am Main wohnende bzw. wohnhaft gewesene pakistanische, afghanische und indische Familien zu Hause auf, händigten ihnen in ihrer Landessprache entsprechende Fahndungsplakate aus und überprüften dabei in Frage kommende Mädchen auf ihre Anwesenheit. Heute wendet sich die Polizei ein weiteres Mal mit einem modifizierten Bild der Toten an die Öffentlichkeit.
Aufgrund der bisherigen Ermittlungen dürfte die junge unbekannte Ausländerin aus Afghanistan, Pakistan, Nordindien bzw. aus angrenzenden Regionen bis zum Mittelmeerraum stammen. Sie könnte seit ihrer frühesten Kindheit an schon in Deutschland gelebt haben und hier sogar als Kind afghanischer, pakistanischer oder indischer Eltern geboren und inzwischen eingebürgert worden sein. Zur Erinnerung: Ihr Leichnam war in Hockstellung mit einem Frotteebettlaken zusammengeschnürt, in einem Bettbezug mit Leopardenmuster eingewickelt, mit einem weißen und einem zweifarbigen "NALA" zugeknotet und an einem weißen Sonnenschirmständer, ca. 70 cm Durchmesser, festgebunden. Ein "NALA" ist eine Art Gürtel aus Stoff, der in den genannten Ländern von Männern und Frauen zum Binden der dort typischen Pluderhosen benutzt wird.
Nochmals die Personenbeschreibung des Opfers: etwa 14 bis 19 Jahre alt, 157 cm groß, 38,5 kg schwer, braune bis schwarze, schulterlange Haare. Ihr linkes Ohr ist stark deformiert gewesen und in der Gehörmuschel befand sich eine Verwachsung (sog. Blumenkohlohr). Mit der Veröffentlichung eines modifizierten Bildes des toten Mädchens verspricht sich die Soko-Leopard, neue Ermittlungsansätze für ihre Identifizierung und für die Aufklärung des Gewaltverbrechens zu gewinnen. Folgende Fahndungsfragen sind damit verbunden:
- Wer kann Hinweise zur Identität des Opfers machen? - Wer kann Hinweise auf misshandelte Mädchen geben, auf die die Beschreibung passt? - Wer vermisst seit dem 31.07.2001 aus seiner Nachbarschaft oder aus seinem Bekanntenkreis ein Mädchen mit der oben genannten Beschreibung?
Anmerkung Bei dem modifizierte Bild handelt es sich um ein bereits veröffentlichtes Computerbild vom Oktober 2001. Ihrem Kulturkreis entsprechend wurde ihr nachträglich ein nicht existierendes Kopftuch umgebunden. So könnte sie zu Lebzeiten von Zeugen gesehen worden sein.
Das Bild kann abgerufen werden unter http://www.newsaktuell.de/polizeipresse/ E-Mail-Adressaten bitte als Kennwort die eigene E-Mail-Adresse, Ots-Benutzer bitte als Kennwort polizei_frankfurt@newsaktuell.de eingeben. Parallel hierzu läuft nochmals am 31.07.2002 eine flankierende Handzettelaktion in den Stadtteilen entlang des Mainufers zwischen der Griesheimer Staustufe und der Wörthspitze an.
Die Polizei geht nach wie vor davon aus, daß die Familie des Täters oder sein soziales Umfeld von dem Tatgeschehen Kenntnis hat. Daher appelliert die Polizei an Personen, die Verdacht geschöpft, bisher aber geschwiegen haben, unter der Telefonnummer 069/755-66888 (Anrufbeantworter mit Textansage in verschiedenen Sprachen) Kontakt mit der Soko-Leopard aufzunehmen.
Weitere sachdienliche Angaben, die im konkreten Einzelfall auch vertraulich behandelt werden können, nimmt die Frankfurter Kriminalpolizei unter den Telefonnummern 069/ 755-511 08 und 069/ 755- 54211, per E-Mail: ppffm-k11@ t.online.de oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des/der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main eine Belohnung in Höhe von 10.000.- Euro ausgesetzt. Im Internet unter der Homepage des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main unter www.polizei-frankfurt.de können in verschiedenen Sprachen Informationen zu diesem Fall abgerufen werden. (Peter Borchardt/ - 82112).
020731 - 0810 Niederursel: Junge von Auto angefahren Ein 7-jähriger Junge, der am gestrigen Dienstag in Niederursel den Hammarskjöldring überqueren wollte, ist von einem Pkw angefahren und schwer verletzt worden. Das Kind lief gegen 16.40 Uhr zwischen am Fahrbahnrand geparkten Autos auf die Straße. Ein 54jähriger Opel-Fahrer konnte seinen Wagen nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand bringen und erfasste den Jungen frontal.
Das verletzte Kind musste stationär in einer Klinik aufgenommen werden. Am Fahrzeug des 54jährigen entstand kein Schaden. (Manfred Feist/-82117)
020731 - 0811 Gallusviertel: Spendabler Gast lud 50 Gäste in ein Lokal und zahlte mit gestohlener EC-Karte - Polizei sucht Zeugen
Anzeige wegen Diebstahls hat unlängst ein 63jähriger Mann beim zuständigen Fachkommissariat der Frankfurter Polizei erstattet. Wie der Geschädigte angibt, wurde ihm am 10.07.2002 in einem ICE auf der Fahrt von Stuttgart nach Hamburg seine Brieftasche entwendet, in der sich u.a. zwei EC-Karten und eine Kreditkarte befanden. Eine der gestohlenen EC-Karte wurde gleich am nächsten Tag in einer Gaststätte im Frankfurter Gallusviertel betrügerisch eingesetzt. Die Inhaberin hatte diesbezüglich bei der Polizei eine Anzeige erstattet. Die Frau schilderte den Beamten, am 11.07. sei ein gut gekleideter Mann in ihrem Lokal erschienen und habe nachgefragt, ob er denn noch am selben Tag eine Feier mit ca. 50 Personen ausrichten könne. Die Wirtin bejahte, da sie noch reichlich Kapazitäten in ihrem Lokal frei hatte. Und tatsächlich tauchten ab 15.30 Uhr innerhalb einer Stunde, wie angekündigt, gut gekleideten 50 Personen auf, die bis gegen 22.00 Uhr blieben. Die Gäste hätten à la carte gegessen und reichlich getrunken, erklärte die Frau. "Wir kamen überhaupt nicht mit dem Servieren nach, so schnell haben die gegessen und getrunken", ergänzte sie noch. Anstandslos habe der "spendable Ausrichter" mit der Karte gezahlt. Anschließend sei er verschwunden. Erst als der Betrag ihr von der Bank rückbelastet wurde, mußte sie feststellen, daß die EC-Karte gestohlen war. Auch die übrigen gestohlenen Karten wurden inzwischen bei betrügerischen Wareneinkäufen im Stadtgebiet und bei Abhebungen an Geldausgabeautomaten benutzt. So entstand dem 63jährigen Anzeigeerstatter bis jetzt ein Schaden von über 6.000 Euro. Die Auswertung der Videobilder ergab, daß es sich bei dem Geldabheber nicht um den Mann handelt, der die Feier ausrichtete, obwohl zwischen der Zeche und der Abhebung nur ca. 60 Minuten lagen.
Der Unbekannte wird wie folgt beschrieben: Etwa 40 bis 50 Jahre alt, ca. 185cm groß, schlank, sportlicher Typ. Er hatte helles Haar und war insgesamt gut gekleidet.
Das zuständige Fachkommissariat fahndet nunmehr nach dem unbekannten "Zechpreller" und ist dabei auf Angaben von Teilnehmern der Feier angewiesen und fragt deshalb:
· Wer hat an dieser Feier am 11.07.2002 in der Gaststätte im Gallusviertel teilgenommen ? · Wer kann sachdienliche Hinweise auf eine wie oben geschriebene Person machen?
Sachdienliche Hinweis nimmt die Polizei in Frankfurt/M., unter Tel.: 069/755-53320 entgegen.(Karlheinz Wagner/ - 82115) Bereitschaftsdienst: Manfred Feist, Telefon: 069/50058820 oder 0177-2146141 (ab 17.00 Uhr).
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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