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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 030612 - 0578 Bergen-Enkheim: "Schwertkämpfer" aus dem Verkehr gezogen.

Frankfurt (ots)

Starke Polizeikräfte verhinderten am
Mittwochabend mit großer Wahrscheinlichkeit die Fortsetzung einer
konfliktträchtigen und im Ansatz gewalttätigen Auseinandersetzung
unter Jugendlichen im Bereich des Berger Marktplatzes. Bereits gegen
19.00 Uhr, so die späteren Ermittlungen, kam es aus bislang
ungeklärten Gründen auf dem Platz zu Streitigkeiten und Rangeleien
zwischen zwei Gruppen junger Leute. Ein 19-Jähriger aus Enkheim
drohte dabei den "Gegnern" an, jetzt ein Samuraischwert holen zu
wollen und sie dann "einen Kopf kürzer" zu machen. Die Bedrohten
sollen dies zwar zur Kenntnis genommen haben, verbrachten jedoch die
folgende Zeit in relativer Gelassenheit am Jugendhaus. Als kurz nach
20.00 Uhr der 19-Jährige dann in Begleitung zweier Kumpels wieder vor
Ort erschien und sich tatsächlich nicht nur mit einem Samuraischwert,
sondern auch noch mit einer WALTHER-Pistole ausgerüstet hatte,
verflog die gelassene Atmosphäre und schlug blitzartig in eine
konkrete Bedrohungssituation um. Der Schwertträger ging aggressiv auf
eine Dreiergruppe junger Männer (25, 15 und 17 Jahre alt) los, die
sich schreiend in das Jugendhaus flüchtete. Nach Zeugenangaben gelang
es ihnen gerade noch, die Eisengittertüre zu verschließen, während
der 19-jährige Angreifer wie wild mit dem Schwert herumfuchtelte und
gedroht haben soll, "alle umzubringen".
Jetzt wurde Polizei verständigt und rückte mit starken Kräften
einschließlich des Überfallkommandos an. Als die drei Angreifer dies
mithörten, sprangen sie in einen 3er-BMW und flüchteten vom Ort des
Geschehens. Zwei von ihnen, ein 20-jähriger Frankfurter sowie der
erwähnte 19-Jährige, wurden wenig später im Zuge der Fahndung durch
Zivilbeamte des Soko Nord sowie eine Funkstreifenbesatzung des 18.
Revieres in Enkheim angetroffen und vorläufig festgenommen. In der
Wohnung des 19-Jährigen fanden sich das bei der Tat verwendete
achtundachtzig Zentimeter lange Schwert sowie die WALTHER-Pistole,
eine täuschend echt aussehende, ungeladene 9mm-Schreckschusswaffe.
Beide Waffen wurden sichergestellt.
Die Beschuldigten, beide bereits polizeilich in Erscheinung
getreten, wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder
auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren, unter
anderem wegen Verdacht der Nötigung, Bedrohung und Verstoß gegen das
Waffengesetz eingeleitet. Die Ermittlungen zur Aufhellung der
Tathintergründe dauern an. Inzwischen sind auch die
Jugendsachbearbeiter der Polizei informiert, um zur Konfliktlösung
bzw. künftigen Konfliktvermeidung beizutragen.
(Manfred Feist/-82117)
Bereitschaft: Herr Wagner, Tel.: 07107-3913 oder 0177-2369778.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

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