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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 230222 - 0232 Frankfurt: Championsleaguepartie Eintracht Frankfurt vs. SSC Neapel - Bilanz der Frankfurter Polizei

Frankfurt (ots)

(hol) Anlässlich der gestrigen Begegnung hielten sich mehrere hundert Gastfans aus Neapel in Frankfurt auf, die in kleinen Teilen schon einen Tag vor dem Spiel anreisten. Insbesondere der Aufenthalt und das damit einhergehende Aufeinandertreffen größerer oder kleinerer Fangruppen beider Lager in unterschiedlichen Teilen des Stadtgebiets stellte die Polizei vor eine Herausforderung. Nichts desto trotz gelang es aufgrund der intensiven Vorbereitung und des umfangreichen, flexiblen und abgestuften Einsatzkonzepts, die von vielen Seiten befürchteten großen Ausschreitungen zu verhindern.

Zwar versuchten wiederholt einzelne Gruppen gewaltsuchender Anhänger von Eintracht Frankfurt, insbesondere am Vorabend des Spiels, handfeste Auseinandersetzungen herbeizuführen. Die Polizei Frankfurt verhinderte einige dieser Versuche durch rechtzeitiges und konsequentes Einschreiten jedoch frühzeitig. So stellten die Beamten am Montag u. a. eine neunköpfige Gruppe gewaltsuchender Frankfurter fest und nahm diese aufgrund der bei ihnen aufgefundenen Sturmhauben, Quarzsandhandschuhen und Mundschutz zunächst in Gewahrsam. Anschließend sprach die Polizei ihnen Bereichsbetretungsverbote aus.

Trotzdem kam es an anderer Stelle am Abend vor dem Spiel zu gewaltvollen Konfrontationen. Besonders hervorzuheben sind hierbei die beiden Attacken auf Anhänger der SSC Neapel vor einem Apfelweinlokal in Sachsenhausen, die den Medien bereits bekannt sind.

Die Vorspielphase am Spieltag im Stadtgebiet gestaltete sich zunächst friedlich. Die Gäste aus Neapel sammelten sich ab den Mittagsstunden vorwiegend auf dem Römerberg, von wo aus sie die Polizei sicher über den Hauptbahnhof ins Stadion geleitete. Ein Teil der neapolitanischen Risikofans reiste mit zwei Reisebussen an. Die Polizei hielt beide auf der Raststätte "Weiskirchen" an und führte umfangreiche Kontrollen von über 100 Personen durch. Dabei fand sie u.a. pyrotechnische Gegenstände, Sturmhauben und Zahnschutz. In der Folge nahm die Polizei neun Italiener in Gewahrsam.

Gegen 15:00 Uhr nahmen aufmerksame Polizisten eine Gruppe wahr, die Sturmhauben und Sandhandschuhe trugen. Diese hatte es augenscheinlich auf eine Straßenbahn abgesehen, in der italienische Gästefans mitfuhren. Unverzüglich kontrollierten die Einsatzkräfte die Gruppe und nahmen elf Männer in Gewahrsam.

Gegen 20:00 Uhr attackierten 50-100 Personen der Frankfurter Fanszene aus einer noch größeren Gruppe heraus unvermittelt italienische Minivans im Oberforsthauskreisel in Höhe der dortigen Tankstelle. Die polizeilich begleitete Fahrzeugkolonne, die anhand der italienischen Kennzeichen als solche erkennbar war, befand sich auf dem Weg ins Stadion und musste an besagter Örtlichkeit verkehrsbedingt anhalten. Diesen Umstand nutzten Frankfurter Gewalttäter, um die Kleinbusse mit Steinen und Glasflaschen zu bewerfen. Offensichtlich saßen in den Fahrzeugen Gleichgesinnte, denn aus mehreren stiegen mit Eisenstangen und Baseballschlägern bewaffnete italienische Risikofans aus. Die unmittelbar bevorstehende Auseinandersetzung unterband die vor Ort anwesende Polizei zügig durch den Einsatz von Pfefferspray und Einsatzstock. Sie nahm elf Frankfurter und vier neapolitanische Aggressoren fest. Ein Polizist verletzte sich leicht, war jedoch weiter dienstfähig. Die Minivans wurden zum Teil erheblich beschädigt. Bei der Durchsuchung dieser Autos fanden die Beamten noch eine Vielzahl an pyrotechnischen Gegenständen sowie Sturmhauben und stellte diese sicher.

Während des Spiels kam es im Fanblock von Eintracht Frankfurt immer wieder zum Teil zum massiven Zünden von Pyrotechnik.

Nach Spielende eskortierte die Polizei die Gastfans sicher und ohne Zwischenfälle zum Bahnhof bzw. zum Busparkplatz.

Die Polizei leitete zahlreiche Ordnungswidrigkeitenverfahen (Pyrotechnik) und Strafverfahren, u.a. wegen Verdachts des Landfriedensbruchs und Körperverletzung, ein. Gegen zwei Neapolitaner wird zudem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

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