Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: Pressebericht PP Frankfurt vom 17.9.2004
Frankfurt (ots)
040917 1022 Frankfurt am Main: Polizei und Staatsanwaltschaft zerschlagen überregional operierende jugoslawisch-rumänische Einbrecherbande Beute in Millionenhöhe - Haupttäter sitzen in Untersuchungshaft
Nach monatelangen umfangreichen und personalintensiven Ermittlungen ist es einer beim Kommissariat 24 angesiedelten und täterorientiert operierenden Arbeitsgruppe der Polizei Frankfurt in engster Zusammenarbeit mit der hiesigen Staatsanwaltschaft gelungen, eine seit 2001 von der Mainmetropole aus operierende Bande osteuropäischer Einbrecher zu zerschlagen. Auf das Konto der Kriminellen gehen nach bisherigem Erkenntnisstand Dutzende von schweren Eigentumsdelikten, hauptsächlich Einbruchsdelikte und Fahrzeugdiebstähle. Die Tatorte liegen überwiegend in West- und Mittelhessen sowie im Bereich von an Hessen angrenzenden Bundesländern. Die Ermittler schreiben den in hohem Maße konspirativ , in wechselnder Besetzung und wohlorganisiert arbeitenden Dieben eine Schadenssumme in Höhe von mindestens 1,5 Millionen Euro zu.
Kopf der Bande ist nach Auffassung der Strafverfolgungsbehörden ein 24jähriger Bosnier aus Frankfurt am Main. Er wurde am 29.6.2004 in einer Wohnung in der Allerheiligenstraße festgenommen und sitzt seit diesem Tage in U-Haft.
Die Liste der Straftaten, die der Bande zur Last gelegt werden, ist lang. Hier ein Auszug, der noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
- mindestens 15 Einbrüche in Postämter (Tresore aufgeschweißt) im Großraum Wiesbaden, Montabaur, Gießen , Wetteraukreis, Marburg und Bad Hersfeld bisheriger Gesamtschaden mehr als 800.000,-Euro
- mehrere Einbrüche bei Gemeindeverwaltungen, u. a. im Bereich Heidelberg, Erbach und Marburg sowie Einbrüche in Wohnhäuser sowie Autodiebstähle (Beschaffung von Tatfahrzeugen) in den Bereichen Wiesbaden, Mainz und Dieburg mit einem bisherigen Gesamtschaden in Höhe von mindestens 150.000,-Euro
- diverse betrügerische Anmietungen von hochwertigen Pkw zum Nachteil von Autovermietungen, Schaden min. 80.000,- Euro
- Diebstahl von Baustellenfahrzeugen in Frankfurt am Main, Schaden ca. 100.000,-Euro
- Einbruchdiebstahl in Limburger Motorradgeschäft, Diebstahl von 12 hochwertigen Motorrädern Kawasaki ZX-10R sowie Motorradkleidung im Gesamtwert von mindestens 150.000,-Euro
Im Zuge der zum Teil verdeckt geführten Ermittlungen wurden seit Frühsommer 2003 insgesamt vierzehn Tatbeteiligte sicher identifiziert, zum Teil auf frischer Tat angetroffen und festgenommen. Es handelt es sich bei den Bandenmitgliedern um acht Bosnier im Alter zwischen 24 und 39 Jahren, einen 26jährigen Kroaten, vier 28 bis 33jährige Rumänen und einen 22 Jahre alten Deutschen. Ein bisher noch auf freiem Fuß befindlicher Bosnier (37) stellte sich am 14.09.2004 auf Grund des Fahndungsdruckes freiwillig der Polizei. Er wurde verhaftet.
Alle vierzehn Männer waren bereits wegen verschiedenster Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten. Elf von ihnen wanderten zunächst in Untersuchungshaft. Acht sitzen auch heute noch hinter schwedischen Gardinen und warten dort auf ihre Verhandlung.
Im Zuge des Verfahrens gelang es den Ermittlern bislang, etwa 200.000,- Euro Bargeld sowie Sachwerte im Gegenwert von mehr als 400.000 ,- Euro wieder zu beschaffen.
Ganz besonders lobten alle an den Ermittlungen beteiligten Beamten die konstruktive Zusammenarbeit mit der Frankfurter Staatsanwaltschaft, ohne deren aktive und jederzeit präsente Unterstützung der Ermittlungserfolg in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.
(Manfred Feist/-82117)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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