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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 060914 - 985 Bahnhofsgebiet: Drei Tatverdächtige beim Ausspähen von Kundendaten an Geldautomat auf frischer Tat festgenommen

Frankfurt (ots)

Wegen des Verdachts des Ausspähens von
Kundendaten an einem Geldautomat haben Polizeibeamte gestern 
Vormittag im Bahnhofsgbiet drei rumänische Staatsangehörige im Alter 
zwischen 21 und 25 Jahren auf frischer Tat festgenommen.
Der Festnahme vorausgegangen waren längere Observationen von 
Beamten des Soko Mitte sowie Beamten des zuständigen 
Fachkommissariates K 33. Die Ermittler hatten beobachtet, wie eine 
Männergruppe sich auffallend lange an einem Geldautomaten einer Bank 
in der Münchener Straße aufhielt. Die Beamten konnten schließlich 
sehen, wie einer der später Festgenommenen an dem Automaten ein Gerät
anbrachte. Jetzt bestand der dringende Verdacht, dass es sich dabei 
um ein sogenanntes "Vorsatzgerät" handelte, das zum Ausspähen von 
Kundendaten, die sich auf den Magnetstreifen der Debit- und 
Kreditkarten befinden, verwendet wird. Unter Abwägung des Risikos, 
dass Kundendaten sofort an Unbekannte missbräuchlich weitergeleitet 
werden, erfolgte die Festnahme der wohnsitzlosen Männer.
An dem Geldautomat, der sich außerhalb des Bankgebäudes befindet, 
konnte tatsächlich ein Vorsatzgerät festgestellt und als Beweismittel
sichergestellt werden. Bei der sofortigen körperlichen Durchsuchung 
wurde bei einem der mutmaßlichen Täter ein weiteres Beweisstück 
aufgefunden: Eine Kamera zum Ausspähen von PIN-Nummern. Damit schloss
sich die Beweiskette und der Tatverdacht erhärtete sich, dass es sich
bei den drei Festgenommenen um hochkriminelle "Skimmer" handelt, die 
später mit den so ausgespähten Kundendaten die Konten ahnungsloser 
Bankkunden abräumen.
Zum besseren Verständnis: Diese Kriminalitätsform wird auch als 
"Skimming" bezeichnet. Geldautomaten werden dabei so manipuliert, 
dass am Karteneinzugsschlitz ein sogenanntes Vorsatzgerät angebracht 
wird - wie  im vorliegenden Fall geschehen - das von Bankkunden als 
solches meistens nicht erkannt werden kann. Dieses Gerät speichert 
beim Einzug der Karte alle relevanten Daten ab. Der weitere 
Geldabhebevorgang wird davon nicht beeinflusst, so dass der Kunde 
seine EC-Karte und den georderten Geldbetrag erhält und keinerlei 
Verdacht schöpft. Die PIN wird meistens mittels unauffällig 
angebrachter Miniaturkamera - wie im vorliegenden Fall geplant - oder
durch Manipulation der Tastatur ausgespäht.
Damit ist der erste wesentliche Teil der Tatvorbereitung 
abgeschlossen. Jetzt werden die erlangten Daten vom Speichermedium 
auf handelsübliche Kartenrohlinge übertragen, wobei nur der 
Magnetstreifen von Bedeutung ist, denn dort findet der Einlesvorgang 
statt. Damit haben die Täter, die arbeitsteilig - also bandenmäßig - 
auftreten müssen, die wesentlichen Vorarbeiten geleistet. Bis jetzt 
ist noch kein materieller Schaden eingetreten. Doch nun können die 
Täter die Früchte ihrer hochkriminellen Aktivitäten einfahren, indem 
sie mit diesen Kartenrohlingen durch Geldabhebungen im Ausland die 
Konten ahnungsloser Kunden plündern.
Dieser Modus operandi bedingt eine hohe kriminelle Energie der 
Täterseite, trägt erheblich zu Verunsicherung der involvierten Banken
und deren Kunden bei und verursacht hohe Bargeldschäden.
Im vorliegenden Falle verweigern alle Tatverdächtigen die Aussage 
zu ihren persönlichen Verhältnissen und zur Sache selbst. Die 
sichergestellten Beweismittel werden zurzeit beim Bundeskriminalamt 
kriminaltechnisch untersucht, insbesondere, ob bereits ausgespähte 
Daten auf dem Gerät gespeichert sind.
In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Frankfurt werden die drei 
Rumänen heute zur Erwirkung von Untersuchungshaft beim Amtsgericht 
Frankfurt vorgeführt(Karlheinz Wagner/ 069/755-82115).
Rufbereitschaft hat Herr Wagner, Telefon 0173-6597905

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Fax: 069 / 755-82109
E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
Homepage des Polizeipräsidiums Frankfurt a.M.:

http://www.polizei.hessen.de/internetzentral/broker.jsp?uMen=5dc70ee1-825a-f6f8-6373-a91bbcb63046

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