Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 061228 - 1566 Frankfurt: 24 Stunden ununterbrochen hinter dem Steuer - LKW-Fahrer schlief während Kontrolle ein!
Frankfurt (ots)
"Der immer höhere Wettbewerbsdruck im Speditionsgewerbe beeinträchtigt die Verkehrssicherheit immer mehr!", so das Resümee von Polizeihauptkommissar Gerwin Griesemer, Dienstgruppenleiter beim Verkehrsüberwachungsdienst des PP Frankfurt am Main.
Während der Frankfurter Gefahrgutkontrolltage im September und einer Kontrollwoche im November wurden bereits die immer häufigeren Verstöße gegen die europaweit vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer festgestellt. Häufig führt der Zeitdruck der Fahrer aber auch zu mangelhafter Sicherung der beförderten Ladung, die dann bei Bremsmanövern oder in Kurven auf den Ladeflächen umherrutscht und so oft Ursache schwerster Verkehrsunfälle wird.
Anlass genug, für die Fachleute des Verkehrsüberwachungsdienstes in der Vorweihnachtswoche erneut einen Schwerpunkt auf den LKW-Verkehr in und um Frankfurt zu setzen.
Von den 137 in dieser Woche kontrollierten Fahrzeugen mussten 109 Fahrzeuge beanstandet werden. Erneut waren Ladungsteile nicht oder nicht fest genug verzurrt oder Fahrzeuge überladen. Aber auch technische Mängel, von nicht vorschriftsmäßigen Beleuchtungseinrichtungen über schlechte Bereifung bis hin zu gebrochenen Bremsscheiben(!), führten teilweise dazu, dass die Fahrer erst nach der Sicherung ihrer Ladung oder technischen Instandsetzung weiterfahren durften.
Die Überschreitung der vorgeschriebenen Lenkzeiten, nicht eingelegte Pausen oder gar Fälschungen und Manipulationen der "Tachoscheiben" sind jedoch nicht nur die häufigsten, sondern auch gefährlichsten Verstöße. Übermüdung der Fahrer führt in vielen Fällen zu schwersten Unfällen, in die auch stets andere Verkehrsteilnehmer verwickelt und oft schwer verletzt werden.
Trauriger Höhepunkt der Kontrollwoche war ein aus Lüdenscheid stammender Fahrer, der seit 24 Stunden durchgehend hinter dem Steuer saß. Während die Beamten die notwendigen Formalitäten erledigten, schlief der Berufskraftfahrer auf seinem Fahrersitz ein! Wie bereits 20 seiner Kollegen musste auch er eine Zwangspause einlegen, die Weiterfahrt wurde ihm untersagt.
"Oft stehen die Fahrer auch durch viel zu knappe Planungen ihrer Touren unter Druck und sitzen länger im Führerhaus als erlaubt", erklärt Polizeihauptkommissar Griesemer, weshalb in den meisten Fällen auch die Disponenten der Speditionen angezeigt werden müssen. Sehr bedenklich stimmt ihn und seine Mitarbeiter die Tatsache, dass die Bußgelder oft keine Wirkung entfalten: "da empfinden die Fahrer die Zwangspause und die daraus entstehende Lieferverzögerung als bedeutend schwerwiegender!"
Im Jahr 2007 wird die Frankfurter Polizei deshalb die Kontrollen fortsetzen, sogar noch steigern - im Interesse aller Verkehrsteilnehmer, auch der LKW-Fahrer selbst.
(Manfred Vonhausen/-82113)
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