Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 070530 - 0629 Frankfurt-Preungesheim: 14-köpfige Diebes- und Hehlerbande zerschlagen - Umfangreiches Diebesgut sichergestellt - (Lichtbilder beachten)
Frankfurt (ots)
Die Polizei hat eine 14-köpfige Diebes- und Hehlerbande zerschlagen, die in den vergangenen Monaten in großem Stil umfangreiches Diebesgut per Pkw bzw. Flugzeug ins Ausland geschafft hat. Weiteres umfangreiches Diebesgut konnte sichergestellt werden. Der Gesamtwert wird auf mindestens 40.000 EUR beziffert, dürfte jedoch um ein Vielfaches höher liegen. Weiterhin wurde Bargeld in Höhe von 28.000 EUR sichergestellt.
Bei einem Großteil der Beschuldigten im Alter zwischen 24 und 48 Jahren handelt es sich um Frauen mit marokkanischem Migrationshintergrund, die in den nördlichen Stadtteilen Preungesheim, Eckenheim und Escherheim wohnhaft sind. Zwei hauptverantwortliche Frauen im Alter von 34 und 48 Jahren wurden in Untersuchungshaft genommen. Ein Beschuldigter befindet sich nach umfangreichem Geständnis zwischenzeitlich wieder auf freien Fuß. Gegen die hauptverantwortlichen Personen waren bereits einschlägige Verfahren in einer Vielzahl von Fällen anhängig.
Die Ermittler hatten im Oktober vergangenen Jahres bei mehreren Razzien in einem in Preungesheim ansässigen Wettcafé bzw. in dessen Umgebung umfangreiches Diebesgut sichergestellt und waren in der Folge auf die Spur der Tatverdächtigen gestoßen. In zeitnahem Zusammenhang zu diesen Razzien war durch unbekannte Täter ein Brandanschlag auf ein vor seinem Wohnhaus geparktes Privatfahrzeug eines in die Ermittlungen eingebundenen Beamten verübt worden, der bereits bei den zuvor geschilderten Einsatzmaßnahmen als Einsatzleiter eingesetzt war. Indizien deuteten darauf hin, dass der Anschlag aus dem Umfeld des o.a. Lokals initiiert worden war.
Durch umfangreiche verdeckte Ermittlungsmaßnahmen konnte der kriminelle Personenkreis um das Wettcafé aufgehellt werden. Dabei wurde festgestellt, dass eine bandenmäßig organisierte Tätergruppe regelmäßig gezielt und in wechselseitiger Besetzung sowohl in der Frankfurter Innenstadt als auch in angrenzenden Städten und Einkaufszentren auf Diebestour ging, um Ladendiebstähle zu begehen. Die Gruppierung nutzte hierbei die Räumlichkeiten des Lokals als Anlauf- und Umschlagstelle und als Depot für das Diebesgut.
Gestohlen wurden Kleidungsartikel, Schuhe, Kosmetika, Schmuck, Elektroartikel, aber auch Verbrauchsartikel wie Rasierer, Alkohol, Kaffee, Zigaretten pp. Das Diebesgut wurde auf Bestellung gestohlen, einzeln abverkauft, bzw. in Depots zusammengeführt, gelagert und in größeren Mengen per Auto bzw. Flugzeug nach Marokko transportiert.
In zahlreichen Einzelfällen gelang es, die jeweils gemeinschaftlich zusammenarbeitenden Beschuldigten auf frischer Tat festzunehmen oder nachträglich zu überführen. Weiterhin konnten zwei Transporte mit umfangreicher Hehlerware nach Marokko legendiert abgefangen werden.
Zum Zwecke der ungehinderten Grenzüberschreitung wurde bereits im Vorfeld des Transportes ein marokkanischer Zollbeamter bestochen.
In einer größeren Durchsuchungsaktion am 12. April 2007 wurden insgesamt 15 Wohnungen der Beschuldigten sowie das zwischenzeitlich geschlossene Wettcafé durchsucht und umfangreiches Diebesgut sowie Bargeld sichergestellt.
Das kriminelle Vorleben der Beschuldigten bestätigte die Einschätzung, dass die Gruppierung bereits mehrere Jahre gewerbsmäßig Ladendiebstähle begeht und/oder einen schwunghaften Hehlerhandel mit Diebesgut betreibt. Bei den ermittelten Straftaten dürfte es sich nach Einschätzung von Beamten des zuständigen Fachkommissariates K 62 (Organisierte Kriminalität) nur um die sogenannte "Spitze des Eisberges" handeln und der tatsächlich entstandene Schaden um ein Vielfaches höher liegen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass in einem Kellerraum des Wettcafés durch einen Rauschgiftspürhund in einer Aktentasche insgesamt 900 Gramm Kokain sowie bereits im Vorfeld der Durchsuchungsaktion ein Kilogramm Haschisch sichergestellt wurde.
Der o.a. geschilderte Gesamtsachverhalt konnte erst jetzt veröffentlicht werden, um verdeckte Ermittlungen nicht zu gefährden. (Karlheinz Wagner, 069-75582115)
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