POL-DO: Radlos: Wie alles in Bochum begann - und wie es in Dortmund endete
Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0353
Zugegeben, manche Dinge klingen derart ungewöhnlich, dass man sie nicht für möglich hält - und trotzdem: in diesem Fall reihen sich schier undenkbare Dinge wie ganz selbstverständlich aneinander. Aber lesen Sie selbst:
Auf der Ruhrallee in Dortmund kontrollierten Polizeibeamte in der Nacht zum Dienstag (26. März) den Verkehr in Fahrtrichtung Süden. Gegen 2:36 Uhr hörten sie ein Schleifgeräusch, laut und immer lauter. Kurz darauf erblickten sie einen Audi, der mit geringer Geschwindigkeit in Fahrtrichtung Norden schlich. Das Auto war so langsam, dass die Beamten zunächst die Verfolgung zu Fuß aufnahmen.
Ein zweites Streifenteam fuhr dem Audi, der sehr weit rechts fuhr und immer wieder den Bordstein entlangschrappte, hinterher. Auf gleicher Höhe angekommen, gaben sie dem Mann am Lenkrad Anhaltezeichen. Lichthupe und Blaulicht hatte er zuvor schlichtweg nicht wahrgenommen oder ignoriert. Schließlich lenkte er den Wagen auf die Parallelfahrbahn des Ostwalls und hielt an.
Der Audi wies auf der rechten Fahrzeugseite deutliche Beschädigungen auf. Das Schleifgeräusch entstand offensichtlich deshalb, weil der Pkw vorne rechts ohne Bereifung nur noch auf der Felge fuhr. Der Stoßfänger war abgerissen, der Scheinwerfer zerstört und die rechte Seite total zerkratzt. Das Fahrzeuginnere sah durchwühlt aus.
Bei der Kontrolle des Fahrers, ein 35-jähriger Mann aus Bochum, stellten die Polizeibeamten deutlichen Alkoholgeruch fest. Der Mann gab an, im Laufe des Abends Alkohol getrunken zu haben und unter dem Einfluss von Methadon zu stehen. Den Audi habe er sich in der Ümminger Straße in Bochum einfach genommen. Er gehöre ihm nicht, sondern er habe die Gunst der Stunde genutzt um eine Spritztour zu machen. Eine Führerscheinüberprüfung ergab, dass der Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist und auch niemals war. Zu einem Unfall befragt äußerte er sich nur vage. Allerdings gab er Hombruch als möglichen Unfallort an.
In der Polizeiwache erfolgten ein freiwilliger Atemalkoholtest, eine Blutprobenentnahme zur Feststellung von Alkohol und BTM im Blut, die Sicherstellung des Autos und die Ermittlungen zum Unfall und zum Diebstahl.
Und so fügten sich die einzelnen Puzzlestücke zusammen: Die Unfallflucht war von einem Zeugen um 2:20 Uhr in der Straße Am Beilstück in Dortmund-Hombruch gemeldet worden. Der 20-jährige Dortmunder hatte zufällig das Trümmerfeld, einen geparkten und stark beschädigten Seat sowie den flüchtenden Audi gesehen. Er alarmierte die Polizei und gab das Kennzeichen des mutmaßlichen Unfallverursachers, sowie die Fluchtrichtung Eichlinghofen bekannt. Der Halter des Audis erhielt erst heute Morgen Kenntnis von allem, als er seinen Wagen nicht dort wiederfand, wo er ihn zuletzt geparkt hatte. Das Klingeln der Polizeibeamten in der Nacht hatte er nicht wahrgenommen und sich heute Morgen wegen des Diebstahls seines Autos selbständig bei der Polizei gemeldet.
Letztendlich erwarten den 35-jährigen Bochumer nun Ermittlungen wegen Diebstahls, Fahren ohne Fahrerlaubnis sowie Fahren unter Einfluss von Alkohol und Drogen.
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