POL-DO: Aus Geschwindigkeitsverstoß wird gleich eine Reihe von Delikten: Verfolgungsfahrt von Dortmund nach Castrop-Rauxel endet mit zwei Festnahmen
Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0698
Eigentlich war es "nur" ein Geschwindigkeitsverstoß, den Beamte der Polizei Dortmund am Dienstagabend (25. Juni) auf der Straße Langenacker ahnden wollte. Etwas über 10 km/h lag die Geschwindigkeitsüberschreitung, die sie bei dem Fahrzeug gemessen hatten. Doch die Anhaltezeichen, die daraufhin folgten, ignorierte der Fahrer. Mitten auf der Straße wendete er seinen Wagen und fuhr mit hoher Geschwindigkeit davon.
Die Beamten nahmen mit ihrem Streifenwagen sofort die Verfolgung auf. Über die Oststraße, Nierhausstraße flüchtete das Auto bis zur Straße Auf dem Brauck - und das teils mit Geschwindigkeiten, die den eigentlich begangenen Geschwindigkeitsverstoß bei weitem übertrafen (Beispiel: rund 130 km/h bei erlaubten 50). In der oben genannten Straße beging der Fahrer zudem noch eine Unfallflucht. Beim Überholen eines weiteren Fahrzeugs fuhr er sich nicht nur selbst beide Spiegelblenden ab, sondern beschädigte auch sowohl das überholte Auto als auch ein weiteres geparktes. Die Fahrt ging trotzdem ohne Stopp weiter: über den Königshalt bis hin zur Bodelschwingher Straße, wo sich das flüchtige Auto schließlich in einer Sackgasse festfuhr.
Die Beamten stellten den Streifenwagen quer, um den Fahrer an einer weiteren Flucht zu hindern. Das beeindruckte ihn jedoch immer noch nicht. Er wendete und rammte den Streifenwagen, um über die Bodelschwingher Straße in Richtung Osten davon zu fahren. Der Streifenwagen war anschließend nicht mehr fahrbereit.
In die nun folgende Fahndung nach dem Fahrzeug samt seiner beiden Insassen waren neben Kräften der für Castrop-Rauxel zuständigen Polizei Recklinghausen, ein Hubschrauber und auch Diensthund Aika mit einbezogen. Zunächst konnte im Bereich Bockenfelder Straße/Kupferstraße das Auto gefunden werden - ohne Insassen. Und auch ohne Kennzeichen. Diese, so hatten es Zeugen beobachtet, hatten die Insassen abmontiert und waren dann geflüchtet. Als erstes war die Flucht für den mutmaßlichen Beifahrer beendet. Den 44-jährigen Dortmunder stellten Einsatzkräfte nach Zeugenhinweisen in der unmittelbaren Nähe. Als nächstes fanden die Beamten die Kennzeichen, die laut ersten Recherchen eigentlich nicht einmal zu dem abgestellten Wagen gehören. Und zu guter Letzt traf es schließlich auch den mutmaßlichen Fahrer, einen 34-Jährigen aus Castrop-Rauxel. Dieser hatte sich in einem Gebüsch in der Nähe versteckt. Jedoch nicht so gut, dass ihn Diensthündin Aika nicht hätte aufspüren können. Er begab sich ob ihrer Anwesenheit freiwillig aus seinem Versteck.
Polizeibeamte nahmen beide Männer (beide polizeilich bereits bekannt) fest und brachten sie ins Polizeigewahrsam. Der 44-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in der Nacht entlassen. Der 34-Jährige durfte dort zwecks weiterer Ermittlungen noch etwas länger bleiben.
Eine Bilanz des Abends: glücklicher Weise keine verletzten Menschen, dafür aber mehrere beschädigte Autos und mehr als bloß ein Geschwindigkeitsverstoß. Im Raume stehen nun unter anderem Delikte wie Fahren ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs und der Verdacht des Kennzeichendiebstahls. Die Ermittlungen dauern an.
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