POL-DO: Dortmunder rast unter Einfluss von Drogen Richtung Kreißsaal - Polizei stoppt ihn bei europaweitem Kontrolltag
Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0521
23.271 Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer und deren Fahrzeuge kontrollierte das Polizeipräsidium Dortmund bei einem europaweit durchgeführten Einsatz, der am Donnerstag (5.5.2022) unter dem Motto "sicher.mobil.leben" stand.
Dabei ging es vor allem um Alkohol und andere Rauschmittel, die erheblichen Einfluss auf das Reaktionsvermögen und damit auf das Fahrverhalten haben können - 2021 zählte das Polizeipräsidium Dortmund fast 700 Unfälle, bei denen Alkohol und Drogen die Ursache für einen Verkehrsunfall waren - auf E-Scootern, Fahrrädern und in Kraftfahrzeugen. Bei den Kontrollen fiel ein Mann auf, der unter dem Einfluss von Drogen zur Geburt seines Kindes durch die Innenstadt raste.
Die Aktion "sicher.mobil.leben" sollte im Verlauf des achtstündigen Einsatzes in Dortmund, Lünen und auf den mehr als 500 Autobahn-Kilometern im Regierungsbezirk Arnsberg Verstöße nicht nur ahnden, sondern den Fahrerinnen und Fahrer vor Augen führen, welche Folgen der leichtsinnige Umgang mit Rauschmitteln haben kann. An zwei Präventions-Angeboten in Dortmund und auf der A2 bei Hamm nahmen 100 Bürgerinnen und Bürger teil:
Am Phoenixsee in Dortmund veranschaulichte die Verkehrswacht Dortmund mit einem neuen E-Scooter-Simulator, dass der Anhalteweg eines betrunkenen Fahrers bei 0,8 Promille und 20 km/h deutlich länger (12 Meter) ist als bei einem nüchternen Fahrer (7 Meter). Der Grund: Alkohol führt zu einem verzögerten Reaktionsvermögen.
Die Botschaft der Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater der Polizei: Nach dem Feiern in der Stadt ist der E-Scooter kein Pkw-Ersatz, um damit nach Hause zu fahren. Wer mit dem E-Roller unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen einen Unfall verursacht begeht eine Straftat und riskiert sogar den Versicherungsschutz. Eine Versicherung kann einen Schadensausgleich einfordern. Dazu kommt der befristete Verlust der Fahrerlaubnis.
Auf dem A2-Rastplatz Rhynern Nord informierten die Polizei, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die Berufsgenossenschaft vor allem Berufskraftfahrerinnen und -fahrer über die Gefahren, die bei einem Verkehrsunfall im Extremfall tödlich wirken können. Welche Kräfte auf den Körper einwirken, erfuhren die Gäste auf dem "Gurtschlitten", der einen Auffahrunfall sehr eindrucksvoll schon bei nur 10 km/h simulierte. Eine Tabelle veranschaulichte die "Aufprallwuchten" bei einem ungebremsten Auffahrunfall an einem Stauende: Prallt eine 80 Kilogramm schwere Person bei 100 km/h auf das Hindernis, wirken 30.800 Kilogramm auf den Körper ein. Bei 200 km/h sind es 123.400 kg.
Die eingeschränkte Reaktionsfähigkeit nach dem Konsum von Rauschmitteln führt auch dazu, dass Fahrerinnen und Fahrer die eigene Geschwindigkeit und auch Abstände zu vorausfahrenden Fahrzeugen nicht mehr richtig einschätzen können. Dieser Kontrollverlust zieht immer wieder schwere Verkehrsunfälle nach sich. Die Folgen machte der Überschlagsimulator der Berufsgenossenschaft Verkehr spürbar: Wer im Simulator Platz nahm, spürte die Kräfte, die beim Überschlag auf den Körper einwirken - und wie wichtig der Sicherheitsgurt ist.
Einsatzleiter Andreas Kurz: "Bei unseren Kontrollen stellen wir täglich und damit viel zu oft fest, dass Fahrerinnen und Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen. Egal, ob sie mit dem E-Scooter, auf dem Fahrrad, im Auto oder als Berufskraftfahrer unterwegs sind. Im einfachen Fall droht der Verlust des Führerscheins. Schlimmstenfalls ist der Verlust eines Lebens zu beklagen", warnt der Erste Polizeihauptkommissar. Sein dringender Rat: "Finger weg von Alkohol, Drogen und Medikamenten. Das führt zu Unfällen - und davon hängt immer auch das Schicksal von vielen Familien ab."
Die Einsatzkräfte überprüften in den acht Stunden 22.893 Pkw, 336 Lkw und deren Insassen. Nach den acht Stunden dauernden Kontrollen an 25 Orten kommen nun Fahrverbote auf 584 Fahrerinnen und Fahrer zu. Auszug aus den Kontrollen:
- Ein "Am Gulloh" in Eving angehaltener 26-jähriger Dortmunder flüchtete zu Fuß vor der Polizei, konnte aber in einem Wald gestoppt werden. Der Mann stand unter dem Einfluss von Drogen. Eine Fahrerlaubnis besitzt er nicht. Zuvor entwendete er den Pkw seiner Mutter.
- Auf der Autobahn 2 bei Castrop-Rauxel Ickern blitzte die Polizei einen jungen Fahrer aus Beckum. Bei 161 km/h - erlaubt sind dort 80 km/h.
- Auf der Karl-Marx-Straße in Dortmund hielt die Polizei einen Dortmunder an. Er fuhr mit 81 km/h auf die Kontrollstelle zu (erlaubt: 50 km/h). Der 30-Jährige war auf dem Weg in einen Kreißsaal - zur Geburt seines Kindes. Er besaß keine Fahrerlaubnis und stand unter dem Einfluss von Drogen.
- Im Autobahnkreuz Dortmund/Unna fiel der Polizei auf der A1 ein Pkw mit einem überladenen Anhänger auf. Der 24-jährige Fahrer transportierte u.a. ein E-Bike - das in Köln gestohlen wurde.
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