POL-DO: 14 Menschen beweisen Zivilcourage: Dortmunder Polizeipräsident zeigt sich bei Ehrung beeindruckt
Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0935
Es ist für den Dortmunder Polizeipräsidenten Gregor Lange seinen eigenen Worten zufolge "einer der schönsten Termine des Jahres". Und nach der langen veranstaltungsfreien Zeit während der Corona-Pandemie konnte dieser am Donnerstag (25. August) nun auch endlich wieder stattfinden. 14 Menschen hat der Polizeipräsident gestern im Präsidium an der Markgrafenstraße für ihr couragiertes Verhalten in insgesamt elf Polizeieinätzen geehrt.
Beeindruckt hörte er den elf Männern und drei Frauen zu, als sie noch einmal persönlich ihre Erlebnisse schilderten. "Statt wegzuschauen, weiterzugehen haben all diese Menschen hier hingesehen, sind geblieben und haben geholfen. Damit sind sie Vorbilder für uns alle. Deswegen nutze ich diese Veranstaltung gerne, um Ihnen meine Anerkennung auszusprechen", sagte Gregor Lange. Denn dem Dortmunder Polizeipräsidenten ist eins besonders wichtig: "Dass Polizei und Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten. Wir wollen ein Miteinander und kein Gegeneinander - das macht uns als Gesellschaft stark."
Der 34-jährige Dortmunder hatte im April 2020 auf dem Seitenstreifen der A 2 ein Auto auf dem Standstreifen bemerkt und eine Person, die daneben lag und reanimiert wurde. Sofort entschied sich der Motorradfahrer anzuhalten und ebenfalls zu helfen. Dem 35-jährigen Dortmunder geht es heute glücklicherweise wieder gut. Die beiden sind heute gut befreundet.
Ausgezeichnet wurde auch ein 44-jähriger Dortmunder. Nicht nur gab er den Beamtinnen und Beamten der Polizeiwache in der nördlichen Innenstadt Eigensicherungshinweise zu einer Person, die er mehrfach mit einem Messer gesichtet hatte. Sondern er half mit seinen Hinweisen auch bei der Aufklärung eines versuchten Raubüberfalls im April 2020, bei dem ein 31-jähriger Dortmunder im Bereich der Bornstraße verletzt worden war.
Ein 32-jähriger Dortmunder berichtete dem Polizeipräsidenten von einem Einsatz auf der A 45 bei Schwerte. Bereits auf Dortmunder Stadtgebiet war dem Mann im Oktober 2020 ein Schlangenlinien fahrendes Auto aufgefallen, das im weiteren Verlauf in ähnlich auffälliger Fahrweise auf der A 45 unterwegs war. Schließlich blieb das Auto nach mehreren Beinahe-Unfällen auf dem mittleren Fahrstreifen einfach stehen. Die 81-jährige Dortmunderin, die am Steuer saß, hatte einen Schlaganfall erlitten und wurde bis zum Eintreffen der Polizei- und Rettungskräfte von dem 32-Jährigen und weiteren Ersthelfern versorgt. Der 32-Jährige hatte die Polizei fortlaufend über den Standort des Autos in Kenntnis gesetzt und auch die Unfallstelle abgesichert.
Zweimal zeichnete Gregor Lange am gestrigen Nachmittag couragierte Menschen aus, die die suizidalen Absichten zweier Menschen erkannt hatten und eingeschritten waren. Im September 2020 war es ein Mitarbeiter der Autobahnmeisterei, der eine 17-jährige Jugendliche bemerkte, die auf dem Brückengeländer der A-45-Brücke am Limbecker Postweg in Dortmund saß. Er konnte sie mit seinen Kollegen bis zum Eintreffen der Polizeikräfte festhalten und von einem Sprung abhalten. Im März 2021 war es ein 40-jähriger Dortmunder, der eingriff, als er einen 21-Jährigen sah, der bereits auf der Außenseite des Brückengeländers an der Wittbräucker Straße stand (ebenfalls A 45). Auch hier konnte der voraussichtlich tödliche Sprung verhindert werden.
Couragiert gezeigt haben sich außerdem im Oktober 2020 eine 62-jährige Mutter aus Dortmund und ihr 23-jähriger Sohn. Sie beobachteten in Dortmund-Körne, wie ein Mann eine Geldbörse unter ein Auto warf und flüchtete. Das komische Gefühl der beiden erwies sich als richtig: Sie hatten einen Taschendieb beobachtet. Gut also, dass sie die weggeworfene Geldbörse sicherten, dem Unbekannten hinterher liefen und ihn den eingesetzten Polizeibeamten zuführten. Diese ließen dann die Handschellen klicken.
Eine Festnahme folgte auch in dem Einsatz, in dem ein 37-jähriger Dortmunder im Mai 2021 eingriff: Er sah an einer U-Bahn-Haltestelle in Dortmund einen 16-jährigen Dortmunder am Boden liegen. Ein weiterer Jugendlicher trat auf ihn ein. Der 37-Jährige ging dazwischen und verständigte die Polizei. Die Beamten nahmen zwei Tatverdächtige fest.
Den nächsten Einsatz aus August 2021 schilderten eine 18-Jährige aus Unna und ein 18-Jähriger aus Dortmund. Sie befanden sich in einer U-Bahn im Bereich der Dortmunder Gartenstadt, als an einer Haltestelle eine 43-jährige Dortmunderin sie auf einen Mann aufmerksam machte, der offenbar gerade ihr Fahrrad gestohlen und damit die Bahn betreten hatte. Die beiden sprachen den mutmaßlichen Dieb daraufhin an und ließen über den Bahnfahrer die Polizei rufen. Als er an der nächsten Haltestelle flüchten wollte, sicherte die 18-Jährige das Fahrrad und brachte es seiner Besitzerin zurück. Währenddessen lief der 18-Jährige hinter dem Tatverdächtigen her und unterrichtete die Polizei über seinen Standort. Es folgte die Festnahme.
Besonders aufmerksam reagierte im Juli 2022 auch ein 43-jähriger Wittener. Er war in Dortmund-Hombruch auf einen Polizeieinsatz aufmerksam geworden. Zuvor war die Kontrolle eines polizeibekannten Mannes eskaliert: Der Mann leistete dabei erheblichen Widerstand und verletzte bei seiner darauf folgenden Festnahme eine eingesetzte Beamtin leicht. Der Wittener bot den Beamten bei der Fixierung des Mannes seine Hilfe an und unterstützte sie.
Zu einer Festnahme führte auch die Unterstützung eines 45-Jährigen aus Dortmund. Er wurde im Juli 2020 in einer Haltestelle in der Dortmunder Innenstadt auf einen Raub aufmerksam. Ohne lange zu zögern eilte der erfahrene Kampfsportler zur Hilfe und hielt den Tatverdächtigen sogar noch fest, bis die Polizei diesen festnehmen konnte.
Schließlich waren es noch ein 17-Jähriger und eine 16-Jährige aus Dortmund, die der Polizeipräsident in der gestrigen Feierstunde ehrte. Die beiden hatten im August 2021 Mut bewiesen, als sie eine mutmaßliche Vergewaltigung in Dortmund-Scharnhorst beobachteten und die Polizei verständigten.
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