POL-DO: Weniger Verkehrstote - Kinder und Pedelec im Fokus. Die Polizei Dortmund zieht Bilanz für das Jahr 2022.
Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0149
Die Zahlen der Verkehrsunfälle sind im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Dortmund im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen. Insgesamt klettert die Zahl der Verkehrsunfälle von 23.534 auf 25.315 in Dortmund und Lünen. Allerdings befinden wir uns 2022 im ersten Jahr nach der Pandemie. Vergleicht man die Verkehrsunfallentwicklung mit dem Jahr 2019, also vor der Pandemie, wird deutlich: Die Anzahl der Verkehrsunfälle liegt klar unter dem Niveau vor der pandemischen Lage 2019 (29.011). In den Zeiten der Pandemie waren aufgrund von beschränkenden Maßnahmen und Homeoffice deutlich weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs.
Auch die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Während im vergangenen Jahr 297 Schwer- und 2157 Leichtverletzte in Unfälle verwickelt waren, sind es im Jahr 2021 276 Schwer- und 1857 Leichtverletzte gewesen. Damit gibt es im Jahr 2022 einen Anstieg bei den Schwerverletzten von 7,6% und bei den Leichtverletzten um 16,2%. Dennoch lässt sich auch hier festhalten, dass die Entwicklung von 2022 immer noch unter dem Niveau von 2019 liegt. Damals lag die Zahl bei 302 Schwerverletzten und 2259 Leichtverletzten.
"Insgesamt stimmt mich die Entwicklung der Zahlen positiv. Das Leben kehrt nach der Pandemie auch auf die Straßen zurück und damit wächst die Gefahr von Verkehrsunfällen. Deshalb freut es mich, dass wir im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie einen insgesamt deutlichen Rückgang von Unfällen zu verzeichnen haben", so Polizeipräsident Gregor Lange.
Auch im letzten Jahr gab es Verkehrstote zu beklagen. Im Stadtgebiet Dortmund sind vier Menschen ums Leben gekommen. Die niedrigste Zahl der letzten Jahrzehnte. In Lünen gab es 2022 erfreulicherweise keinen tödlich verletzten Menschen im Straßenverkehr. Im Bereich unserer 500 Autobahnkilometer haben wir neun Verkehrstote zu beklagen (2021:11).
"Auch wenn noch nie so wenige Menschen auf unseren Straßen ihr Leben ließen wie im letzten Jahr, kann es nur unser Anspruch sein, dass wir alles in unserer Macht stehende tun, um diese positive Entwicklung weiter zu forcieren", betont Polizeipräsident Gregor Lange.
Betrachtet man die Verkehrsunfallentwicklung in Dortmund und Lünen in den einzelnen Altersgruppen, fällt dabei auf, dass im letzten Jahr die Unfälle der aktiv beteiligten Kindern in Dortmund von 99 auf 122 gestiegen sind, in Lünen gab es einen Rückgang von 24 auf 18 Unfälle mit Kindern. Damit befinden wir uns aktuell in Dortmund auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Jahr 2018.
"Kinder zu schützen hat bei uns oberste Priorität. In der Pandemie war unsere wichtige Präventionsarbeit an den Kindergärten und Schulen wegen der beschränkenden Maßnahmen stark eingeschränkt. Mit der Normalität kehren auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vollem Engagement in direkten Kontakt zu den Kindern zurück", so der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr, Rainer Stodt.
Ein neuer, eigentlich positiver Trend auf den Straßen schlägt sich auch in der Unfallstatistik für das Jahr 2022 wieder. Immer mehr Menschen fahren mit dem Fahrrad und insbesondere sogenannten Pedelecs. Im Bereich von Dortmund und Lünen verunglückten im letzten Jahr 149 Pedelec-Fahrende. Das sind knapp über 100 Prozent mehr als im Jahr davor (74).
"Wir als Polizei sehen uns in der Pflicht, auf solche neue Phänomene adäquat zu reagieren. Deshalb wird die Präventionsarbeit in diesem Bereich ausgebaut, um insbesondere die Hauptgruppe der Pedelec-Fahrenden, unsere Seniorinnen und Senioren, zu schützen", bekräftigt Rainer Stodt das Engagement der Polizei Dortmund in diesem neuen Bereich.
Ein weiteres, durchweg negatives Phänomen im letzten Jahr ist die Zahl der Fahrerinnen und Fahrer, die unter Einfluss von Alkohol und/oder Betäubungsmittel standen. Insgesamt ahndete die Polizei Dortmund 700 Alkohol- und über 1000 Betäubungsmittelverstöße. Bei vier Unfällen mit getöteten Menschen im letzten Jahr war Alkohol im Spiel. Die Polizei wird die Kontrollen in diesem Bereich ausweiten. Mit Alkohol und Drogen am Steuer gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern insbesondere auch andere.
Die konsequenten Einsätze von Polizei und Stadt Dortmund haben im Bereich der Raser-, Poser- und illegaler Tuningszene deutlich Früchte getragen. Schwerpunkteinsätze in Verbindung mit Sperrkonzepten haben zu einem Rückgang des Beschwerdeaufkommens in der Dortmunder Innenstadt geführt. Waren es in den letzten Jahren teilweise 800 szenetypische Autos, die in der Innenstadt unterwegs waren, so wurden im Jahr 2022 lediglich im Mittel circa 100 im Monat festgestellt. Die Polizei Dortmund wird die Szene weiter intensiv beobachten und bei negativen Veränderungen sofort reagieren.
Die genaue Aufschlüsselung der Zahlen zu den Stadtgebieten Dortmund und Lünen sowie zu den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Dortmund können sie dem Verkehrsbericht 2022 auf der Homepage entnehmen: https://dortmund.polizei.nrw/artikel/verkehrsunfallstatistik-4
Für weitere Fragen steht die Polizei gerne zur Verfügung.
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