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Polizei Dortmund

POL-DO: Wenn der Beruf des Mannes prägt: Frau eines Polizisten verhindert Telefonbetrug

Dortmund (ots)

Lfd. Nr.: 0413

Wenn der Mann Polizist ist, prägt das auch die Ehefrau. Nach einem Vorfall am Donnerstagnachmittag (27. April) kann ein 89-jähriger Dortmunder sagen: Zum Glück! Denn die Frau war beim Besuch eines Geldinstituts an der Hermannstraße auf den Senior aufmerksam geworden, der hektisch telefonierte und sehr aufgelöst wirkte. Sie schaute nicht weg, sondern sie half - gemeinsam mit ihrem Mann. Und verhinderte so, dass der Dortmunder sein Erspartes an Telefonbetrüger übergab.

Es war gegen 17.45 Uhr, als die Frau den Senior bemerkte. Gesprächsfetzen, die sie zufällig mithörte, ließen bei ihr die Alarmglocken schrillen. Denn der Mann war bereits dabei, einen vierstelligen Betrag abzuheben. Sofort machte die Zeugin auch ihren Mann, einen Beamten der Polizei Dortmund, darauf aufmerksam und den beiden war klar: Hier sind Betrüger am Werk - und hier muss schnell gehandelt werden. Die Frau sprach den 89-Jährigen an, während ihr Mann seine Kollegen verständigte. Gemeinsam konnten sie den Dortmunder schließlich davon überzeugen, dass er soeben am Telefon mit einem Betrüger gesprochen hatte. Der Anrufer hatte da bereits aufgelegt - er hatte offenbar bereits mitbekommen, dass seine Tarnung aufgeflogen war.

Doch was war zuvor eigentlich passiert? Den eintreffenden Beamten schilderte der 89-Jährige eine Geschichte, die ihnen bekannt vorkam: Gegen 16 Uhr hatte er einen Anruf erhalten. Am anderen Ende der Leitung ein angeblicher Polizeioberkommissar, der ihm mitteilte, dass sein Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und festgenommen worden sei. Nur eine durch den Vater zu zahlende Kaution könne ihn vor einer Untersuchungshaft schützen. Von dem angeblichen Beamten in mehreren Anrufen stark unter Druck gesetzt, machte sich der Dortmunder auf zu seiner Bank. Wo der Spuk dank des Eingreifens der Zeugen glücklicherweise ein Ende hatte.

Das Geld, das der Senior bereits abgehoben hatte, konnte er in Begleitung der echten Polizisten wieder einzahlen. Auch seinen Sohn erreichte der Mann schließlich. Der Schock allerdings, der blieb.

Am gestrigen Tag hat das couragierte Verhalten zweier Menschen dafür gesorgt, dass einem Mann nicht nur ein finanzieller Schaden erspart geblieben ist, sondern auch eine weitere psychische Belastung. Denn eines ist vielen Menschen nicht klar: Telefonbetrüger sorgen nicht nur für teils massive finanzielle Schäden. Zurück bleiben in diesen Fällen auch Opfer, die verunsichert sind, die sich schämen dafür, dass sie "hereingefallen" sind auf diese Maschen, die sich schuldig fühlen, weil sie möglicherweise nicht nur ihr eigenes Vermögen verloren haben. Hinzu kommt der Druck, dem die Betroffenen während der Tat ausgesetzt sind. Häufig dauern die Telefonate mit den Betrügern Stunden. Die Täter sind Profis: Sie setzen ihre Opfer massiv unter Druck, rufen immer wieder an, halten konstant über Festnetz und Mobiltelefon den Kontakt und wirken auf die Angerufenen ein.

Deshalb ist es das Ziel der Polizei, den Betrügern ihr Schaffen so schwer wie möglich zu machen. Das erreichen wir vor allem durch Aufklärung - und dabei können Sie uns helfen! Unser Appell:

   -	Klären Sie gerade ältere Menschen in Ihrem Umfeld über aktuelle 
Betrugsmaschen auf. Sprechen Sie immer und immer wieder mit ihnen 
darüber!
   -	Seien Sie für diese Menschen ansprechbar und erreichbar. Geben 
Sie ihnen das Gefühl, dass sie sich an Sie wenden können, wenn Ihnen 
zum Beispiel ein Anruf verdächtig erscheint.
   -	Die wichtigste Botschaft in diesem Zusammenhang ist die 
folgende: Wenn Sie am Telefon um Geld gebeten, nach ihren 
finanziellen Verhältnissen gefragt werden, legen Sie auf!
   -	Egal, als was sich ein Anrufer ausgibt: Nutzen Sie Ihre eigenen 
Kontakte dazu zu hinterfragen, ob die Geschichte, die Sie am Telefon 
gehört haben, wirklich einen realistischen Hintergrund hat. Rufen Sie
Angehörige an, die angeblich in Verkehrsunfälle involviert haben. 
Rufen Sie die Polizei unter 110 an und fragen Sie nach einem 
entsprechenden Einsatz.
   -	Sie interessieren sich für Präventionsthemen? Dann melden Sie 
sich für den nächsten Online-Vortrag unserer Kollegen aus dem 
Kommissariat Vorbeugung an. Alle zwei Monate informieren sie am 
ersten Donnerstag des Monats über die neusten Maschen und wie Sie 
sich schützen können. Der nächste findet am 4. Mai um 17 Uhr statt. 
Die Anmeldung ist einfach: telefonisch unter Tel. 0231/132-7953 
(montags bis freitags, 9 bis 15 Uhr) oder per E-Mail an  
vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de.

Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund
Pressestelle
Nina Kupferschmidt
Telefon: 0231-132 1026
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: poea.dortmund@polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/

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