POL-DO: Schulanfang 2023 in Dortmund - Polizeipräsident: "Schulkinder sind gute Vorbilder im Straßenverkehr"
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Dortmund (ots)
Unter den 81.497 Schülerinnen und Schülern in Dortmund besuchen 6126 Kinder erstmals eine der 88 Grundschulen in der Stadt. "Für alle motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer bedeutet das: Maximal aufmerksam und immer vorsichtig fahren und stets mit Kindern rechnen, die spontan handeln und auch noch unsicher sind", lautet der dringende Appell von Polizeihauptkommissarin Jutta Rengelink von der Verkehrsunfallprävention der Dortmunder Polizei.
Zu Fuß, in Bus und Bahn, mit dem Fahrrad, auf dem E-Scooter oder dem Longboard: Kinder und Jugendliche sind wieder unterwegs und im Straßenbild deutlich erkennbar. Im Vergleich zu den Ferien sind die Straßen wieder stärker ausgelastet - und Kinder und Jugendliche sind in der Unterzahl:
"Bei mehr als 370.000 zugelassen Kraftfahrzeugen und 6126 Erstklässlern wird deutlich, wer in Dortmund das Straßenbild dominiert", sagte Polizeipräsident Gregor Lange am Donnerstag (10.8.2023) über das Kräfteverhältnis zwischen Kindern und Kraftfahrzeugen. "Aufmerksamkeit, Respekt und Rücksichtnahme sind genauso wichtig wie Sicherheitsgurte und Airbags. Kinder lernen noch. Sie sind definitiv die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Unser Ziel ist deshalb die Vision Null: Wir wollen keine Schulwegunfälle und auch keine Verkehrsunfälle in der Freizeit der Kinder", so Gregor Lange. Im vergangenen Schuljahr gab es vier Schulwegunfälle in Dortmund (August 2022 bis Juni 2023).
Der Polizeipräsident besuchte am 10. August die Gilden-Europa-Grundschule in Dortmund-Huckarde. "Die Kinder, das Kollegium, die Schulpflegschaft und die Polizei arbeiten hier sehr gut zusammen, um gemeinsam für sichere Schulwege zu sorgen. Das Engagement an dieser Schule ist vorbildlich - und zahlt sich nur dann aus, wenn alle die Regeln beachten und Kindern genug Freiräume für das Lernen im Straßenverkehr einräumen. Wir erkennen, dass die Kinder ihr erlerntes Wissen im Straßenverkehr gut anwenden - sie sind gute Vorbilder für die Autofahrerinnen und Autofahrer auf dem Schulweg", sagte er.
Die Kinder der offenen Ganztagsschule bemalten bereits am Mittwoch (9.8.) die Straßen vor der Schule mit Straßenmalkreide.
Die Leiterin der Gilden-Europa-Grundschule, Sabine Volkmer, bezeichnete die "Bringsituation morgens zwischen 7:30 und 8.30 Uhr" am Donnerstagmorgen als "höchst problematisch. Die unübersichtliche Verkehrssituation führe dazu, dass Eltern ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule bringen würden. Autos würden sich gegenseitig blockieren und Kinder um die Autos herum laufen müsssen.
Für motorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer hat die fast zehnjährige Paula Anders aus Dortmund dazu einen guten Tipp: Diese sollten "immer immer" vorsichtig fahren und sehr aufmerksam sein, wenn Kinder am Straßenrand stehen. Die Schülerin des Gymnasiums an der Schweizer Allee in Aplerbeck bittet Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule bringen: "Kinder sollen ihren Schulweg selbst bewältigen - das können sie aber nicht im Auto", stellt sie in einem Video-Statement auf der Facebookseite der Dortmunder Polizei klar.
Die Dortmunder Polizei ist nicht nur nach den Sommerferien für die Sicherheit auf Schulwegen unterwegs, sondern das ganze Jahr über. Die Bezirksdienste der Polizeiwachen bereiten die "Maxi-Kinder" der Kindergärten und -tagesstätten auf den Schulweg vor. Die Verkehrspuppenbühne der Polizei spielt pro Jahr vor rund 15.000 Gästen aus den ersten und fünften Schuljahren. Im vierten Schuljahr steht schließlich Radfahr-Ausbildung an. Der "Crashkurs NRW" ist ein Angebot an die Jugendlichen der weiterführenden Schulen.
Dazu kommen das ganze Jahr über die Tempo-Kontrollen auf Schulwegen. Bei den Kontrollen in der ersten Schulwoche in Dortmund stellte die Polizei vor der Lieberfeld-Grundschule auf der Preinstraße in Wellinghofen 32 Tempo-Verstöße fest. Wo Tempo 30 erlaubt ist, wurden 43, 44 und 45 km/h gemessen. Bei 45 km/h legt ein Auto 12 Meter pro Sekunde zurück. Noch höher fielen die Messergebnis auf der Wittbräucker Straße vor der Höchstener Grundschule aus: Bei erlaubten 30 km/h wurden 53, 54 und 68 km/h gemessen - bei 68 km/h legt ein Auto fast 19 Meter pro Sekunde zurück. Vor der Olpketal-Grundschule in Lücklemberg sind ebenfalls nur 30 km/h erlaubt. Der höchste Messwert beträgt 51 km/h.
Die Polizei bittet dringend auch darum, Gehwege und Einmündungen nicht zuzuparken und nicht auf Gehwegen zu wenden.
Auf der Homepage des Polizeipräsidiums Dortmund können Eltern ein PDF mit Hinweisen zum weiteren Üben auf Schulwegen herunterladen. Der Elternbrief ("Sicher zur Schule und zurück") ist dieser Presseinformation beigefügt.
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