PD Main-Taunus - Polizeipräsidium Westhessen
POL-MTK: Hattersheim erhält KOMPASS-Sicherheitssiegel für die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zur Stärkung des Sicherheitsgefühls
Hofheim (ots)
Hattersheim erhält KOMPASS-Sicherheitssiegel für die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zur Stärkung des Sicherheitsgefühls, Hattersheim, 17.02.2025
Roman Poseck: "Hattersheim hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der Polizei und den Bürgern passgenaue Konzepte für ein Mehr an Sicherheit erarbeitet."
Wiesbaden/Hattersheim am Main. Heute überreichte Innenminister Roman Poseck dem Bürgermeister der Stadt Hattersheim, Klaus Schindling, das 44. KOMPASS-Sicherheitssiegel. Die Stadt wurde im Herbst 2018 in das bundesweit einzigartige Programm aufgenommen. Seitdem hat die Kommune gemeinsam mit der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern Problembereiche identifiziert und passgenaue Sicherheitsmaßnahmen entwickelt.
Zur Verleihung des KOMPASS-Sicherheitssiegels führte Innenminister Roman Poseck aus: "Es ist mir eine große Freude, heute der Stadt Hattersheim das KOMPASS-Sicherheitssiegel zu verleihen. Sicherheit hat oberste Priorität. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich in ihrer Stadt sicher fühlen und auch sicher sein. Mit dem KOMPASS-Programm nehmen wir seit Ende 2017 konkret das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Blick. Hattersheim hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der Polizei und den Bürgern Sicherheitsbedarfe identifiziert. Auf dieser Grundlage wurden passgenaue Maßnahmen in der Verkehrssicherheit, Gewaltprävention für Senioren und Jugendlichen sowie für die Beleuchtung und Sauberkeit entwickelt und für ein Mehr an Sicherheit umgesetzt.
Das KOMPASS-Sicherheitssiegel ist ein sichtbares Zeichen für verantwortungsvolles Handeln und nachhaltige Kriminalitätsverhütung. Es ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Ansporn, die Sicherheitsstrategien kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Ich möchte allen Beteiligten, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, ausdrücklich danken. Ihr Einsatz und ihre Expertise haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das KOMPASS-Programm so erfolgreich umgesetzt werden konnte."
Bürgermeister Klaus Schindling erläuterte anschließend: "Ich freue mich sehr über die Verleihung des KOMPASS-Siegels durch Herrn Staatsminister Prof. Dr. Roman Poseck. Diese Auszeichnung macht mich stolz und bescheinigt uns, dass wir mit unseren intensiven Bemühungen zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls in Hattersheim am Main auf dem richtigen Weg sind. Mir ist es sehr wichtig, dass sich die Hattersheimerinnen und Hattersheimer sicher fühlen können. Das Siegel ist für uns Auftrag und Verantwortung zugleich, diese präventive Arbeit konsequent fortzusetzen, in dem wir weitere Optimierungspotenziale im Austausch mit der Bevölkerung aufdecken und diese entsprechend umsetzen."
Polizeipräsident Felix Paschek blickte stolz auf die bisher geschaffenen polizeilichen Strukturen und die Sicherheitslage in der Kommune: "Der Main-Taunus-Kreis engagiert sich schon lange in Sachen Prävention. Insofern ist die Siegelverleihung der Höhepunkt eines langen Prozesses, der selbstverständlich fortgeführt wird. Sicherheit entsteht nicht von allein - sie ist das Ergebnis von Engagement, Kooperation und einer klaren Strategie. Auch künftig werden wir als Bürgerpolizei den Menschen zuhören und eng mit der Stadt Hattersheim kooperieren - das macht den Erfolg von KOMPASS aus und trägt zu mehr Sicherheit auf Straßen und Plätzen bei. Dafür darf ich mich namens des Polizeipräsidiums Westhessen bei allen, die an diesem herausragenden Projekt mitgewirkt und zu dessen Erfolg beigetragen haben, von Herzen bedanken."
Hattersheim hat zahlreiche KOMPASS-Maßnahmen umgesetzt. Das Thema "Prävention" hat in der Stadt fast schon Tradition. Bereits seit 1998 existiert hier ein Präventionsrat, dessen Arbeit innerhalb der KOMPASS-Initiative noch intensiviert wurde. Gemeinsame Aktionen der Landes- und Stadtpolizei zur Unfallfluchtprävention, die Begleitung von Großveranstaltungen sowie eine enge Zusammenarbeit bei alltäglichen Einsätzen festigen das Zusammenwirken der Behörden im Alltag.
Folgende Maßnahmen wurden im Einzelnen umgesetzt:
Stadtpolizei: Die Stadtpolizei hat einen personellen Zuwachs erfahren und wurde von eingangs von vier (2018) auf acht (2024) Ordnungspolizeibeamtinnen und -beamten aufgestockt.
Verkehrssicherheit: Ein besonderes Augenmerk wurde auf das städtische Mobilitätskonzept mit den Kontrolltätigkeiten im ruhenden und fließenden Verkehr, der stetigen Optimierung des Parkraums sowie der Anschaffung einer mobilen kommunaleigenen Geschwindigkeitsüberwachungsanlage mit mittlerweile neun Geschwindigkeitsdisplays gelegt. Zudem wurde eine feste Geschwindigkeitsmessanlage seit der Neugestaltung des kompletten Straßenzuges des Südrings im Jahr 2021 installiert. Dort besteht ein generelles LKW-Verbot und für Anlieger wurde eine alleinige Nutzung erlassen.
Schutzmann vor Ort: Seit Beginn des Jahres 2021 gibt es einen Schutzmann vor Ort, der als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Polizei fungiert. Er steht im direkten Kontakt zur Stadtverwaltung und ist unter anderem auf Fußstreifen anzutreffen und nimmt an diversen Präventionsveranstaltungen teil.
Seniorinnen und Senioren: Die vielfältigen Veranstaltungen der mittlerweile 13 Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberater sind bei Seniorinnen und Senioren beliebt und klären unter anderem über gängige Betrugsmaschen rund um Phänomene wie "Falsche Handwerker", "Enkeltrick" oder "Schockanruf" auf.
Beleuchtung und Sauberkeit: Die Verantwortlichen der Stadt haben in Eddersheim einen Straßenzug auf "smarte Beleuchtung" (Smart Lighting) mit LED-Technik und Bewegungsmeldern umgerüstet. Die neuen Leuchten sind mit Sensoren ausgestattet, die nur dann die Lichtabstrahlung erhöhen, wenn diese benötigt wird. Ein neuer Lichtmast an der Kreuzung Bahnhofstraße/Volkerstraße im Bereich des Bahnhofs Eddersheim erhöht das Sicherheitsempfinden im Kreuzungsbereich. Zusätzlich zu dem vormals eigenständigen Bauhof Hattersheim wurde ein neuer Wertstoffhof etabliert. Für diesen wurde eigens Personal eingestellt, welches sich auch um illegale Müllablagerungen im Stadtgebiet kümmert. Zur Optimierung des Müllkonzepts werden im Frühjahr weitere Müllbehälter mit einer elektronischen Füllstandsanzeige zum Einsatz kommen. Kampagnen wie "Sauberhaftes Hattersheim" tragen zur Sensibilisierung in jeder Altersgruppe bei.
Jugendliche und Heranwachsende: Im Rahmen der Prävention und Förderung von Jugendlichen wurden in enger Zusammenarbeit mit der Kommune die Personalressourcen von 1,5 auf 2,5 Stellen erhöht. Die Mitarbeitenden fahren alle Stadtteile regelmäßig an und sind mit Jugendlichen und Heranwachsenden beständig im Gespräch, um sich um deren Belange zu kümmern. Zudem wurden wichtige Freizeiteinrichtungen modernisiert: Die Skateranlage "Fly Over" (2022) sowie eine neue "Calisthenics-Anlage" (2023) wurden komplett überarbeitet und bieten nun noch mehr Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten.
Mit der Verleihung des Sicherheitssiegels ist die Präventionsarbeit in Hattersheim nicht abgeschlossen, sondern nimmt vielmehr weiter Fahrt auf. Der Abschluss des barrierefreien Neubaus des Bahnhofs in Hattersheim ist nach Auskunft der Deutschen Bahn für 2027 in Aussicht gestellt. Überschneidend soll auch das Projekt "Elektronische Stellwerkstechnik Flörsheim" für mehr Sicherheit bei Fußgängern und Radfahrern am Eddersheimer Bahnhof sorgen.
Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative
Mit dem im Jahr 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehender Präventionsangebote und der Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung sollen konkrete Lösungsvorschläge für die Sicherheitsbedarfe vor Ort erarbeitet werden. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 163 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.
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