POL-GE: Falscher Polizeibeamter - Tatverdächtiger festgenommen
Gelsenkirchen (ots)
In Schalke-Nord konnte am Mittwoch, 23. August 2023, dank aufmerksamer Nachbarn ein Betrugsversuch verhindert und ein Tatverdächtiger vorläufig festgenommen werden. Gegen 15.45 Uhr bekam eine 83-Jährige einen Anruf auf ihrem Festnetz-Telefon. Am anderen Hörer meldete sich vermeintlich ihre verzweifelte Enkelin, die gerade einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben wollte sowie ein Polizeibeamter, der die Haft der vermeintlichen Enkelin angeblich nur verhindern könnte, wenn die 83-Jährige eine Kaution bezahlt. 90.000 Euro verlangte der Unbekannte am Telefon. Zu viel Geld für die Gelsenkirchenerin, die aber bereit war, alles ihr zur Verfügung stehende Geld als Kaution abzugeben.
Dem Wunsch des Anrufers, das Geld an einem vereinbarten Treffpunkt zu übergeben, konnte die Frau nicht nachkommen, da sie nicht mobil war. Also vereinbarte man die Abholung an der Haustür. Als sich die 83-Jährige mitsamt dem Bargeld auf den Weg nach unten begab, schellte sie spontan bei Nachbarn an, damit diese ihr helfen können. Der 57-jährige Nachbar durchschaute umgehend, dass die Seniorin einem Betrüger erliegt, bat die 83-Jährige hinein und rief die Polizei. Gleichzeitig beobachtete er, wie ein Mann bereits vor der Haustür auf und ab lief. Die kurz darauf eintreffenden Polizeibeamten konnten den Tatverdächtigen tatsächlich vor Ort antreffen. Der 21-Jährige Gelsenkirchener wurde vorläufig festgenommen, sein Mobiltelefon sowie sein mitgeführtes Bargeld wurden beschlagnahmt.
In dieser Woche erreicht Gelsenkirchen eine Welle von Betrugsversuchen von falschen Polizeibeamten. Wir berichteten und warnten bereits: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/51056/5585983 Zwar gibt es solche Betrugsversuche regelmäßig, jedoch treten sie in unregelmäßigen Abständen auch verstärkt auf, so wie in diesen Tagen. Oftmals kommen die Anrufe aus dem Ausland, das Geld wird dann in der Regel von Mittelsmännern vor Ort abgeholt. Die verlangten Beträge sind immer unterschiedlich, aber in der Regel vergleichsweise hoch angesetzt. Getreu dem Motto: Hoch ansetzen und dann gucken, was das Opfer bereit und in der Lage ist zu zahlen. Wenn die Opfer in seltenen Fällen tatsächlich entsprechend hohe Beträge zur Verfügung haben, kann es durchaus passieren, dass sich die "Kaution" urplötzlich nochmals erhöht, um das Opfer noch weiter zu schröpfen.
Dieser Fall ist bereits der zweite in dieser Woche, bei dem dank aufmerksamer Zeugen, ältere Menschen vor dem Betrug bewahrt werden konnten. Von daher gilt weiterhin unserer Apell: Informieren Sie Eltern, Großeltern und Nachbarn. Werden Sie hellhörig, wenn jemand aus diesem Umfeld einen hohen Geldbetrag oder Wertgegenstände an fremde Menschen überreichen will und wählen Sie gegebenenfalls den polizeilichen Notruf unter der 110.
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Stephan Knipp
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