POL-IZ: 180319.1 Itzehoe: Verkehrssicherheitsbericht 2018 der Polizeidirektion Itzehoe für den Kreis Dithmarschen
Itzehoe (ots)
Im Kreis Dithmarschen ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2018 von 3.463 auf 3.504 erneut angewachsen und erreicht damit einen Höchststand im 10-Jahres-Vergleich. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist ebenso wie die Anzahl der dabei verletzten Personen um fünf Prozent gestiegen, die Zahl der Verkehrstoten hat sich mehr als verdoppelt (11). Von der Gesamtzahl der Unfälle hat die Polizei 808 aufgenommen und ausgewertet, 453 davon ereigneten sich innerhalb, 355 außerhalb geschlossener Ortschaften.
714 verletzte Personen (2017: 697) Im Vergleich zum Vorjahr (2017: 519) ist die Zahl der Unfälle mit Verletzten leicht gestiegen (2018: 548), die Zahl der Verletzten bei diesen Unfällen ebenfalls. Von den 714 betroffenen Verkehrsteilnehmern wurden 600 (2017: 595) leicht und 114 (2017: 102) schwer verletzt. 61 Verletzte waren im Kindesalter.
Unfallverursacher Die meisten Verkehrsunfälle verursachten "junge Fahrer" (18 Prozent), Menschen im Alter von 18-25 Jahren. Vielfach schätzten sie die eigene gefahrene Geschwindigkeit falsch ein. Die "Unfallursache Alkohol" ist mit 18 Fällen auf nahezu gleichem Niveau geblieben (2017: 20). An 252 Unfällen waren Senioren ab 65 Jahren beteiligt, in 67,5 Prozent der Fälle waren sie die Verursacher. Anders als bei den jüngeren Verkehrsteilnehmern war bei ihnen nicht die "unangepasste Geschwindigkeit" die häufigste Unfallursache, sondern die Vorfahrtmissachtung und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Dies dürfte auf einen mangelnden Überblick oder eine nachlassende Reaktionsfähigkeit der Lebensälteren hindeuten. Bei 163 Unfällen (2017: 139) war ein Radfahrer betroffen. Leider kamen im Jahr 2018 zwei Radler auf den Straßen Dithmarschens ums Leben (2017: 0). Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung motorisierter Zweiräder ist im vergangenen Jahr erfreulicherweise gesunken - von 80 in 2017 auf 71 in 2018.
Unfallursachen Im Jahr 2018 sind weiterhin die Nichtbeachtung der Vorfahrt (206), die nicht angepasste Geschwindigkeit (159) und Fehler beim Abbiegen und Wenden (189) die Hauptunfallursachen.
Verkehrsunfallflucht Die Zahl der Verkehrsteilnehmer, die sich als Unfallbeteiligte unerlaubt vom Unfallort entfernt haben, ist 2018 mit 2,3 Prozent (von 748 auf 765 Fälle) nicht mehr so stark angestiegen wie im Jahr zuvor. Damit liegt der Kreis Dithmarschen nur unwesentlich über dem Landesdurchschnitt, der einen Anstieg um 2,2 Prozent notierte.
Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter der Wirkung von Alkohol stand, ist im Kreis Dithmarschen nahezu konstant geblieben (2017: 64, 2018: 66). Im Landesdurchschnitt ist ein Anstieg der Alkoholunfälle um 2,0 und der Drogenunfälle um 5,8 Prozent zu verzeichnen. Ursächlich war zumeist eine zu hohe Geschwindigkeit, die aus der Selbstüberschätzung der Verkehrsteilnehmer resultieren dürfte.
Verkehrsüberwachung Die Polizeidirektion Itzehoe hat 2018 große Anstrengungen bei der Bekämpfung der Verkehrsdelikte unternommen und insgesamt 94.635 (2017: 74.321) Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr in Dithmarschen schriftlich geahndet. Um der Hauptunfallursache, der nicht angepassten Geschwindigkeit, entgegen zu wirken, war die Polizei in Sachen Geschwindigkeitsüberwachung sehr aktiv und hat in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg 79.273 (2017: 58.505) Verkehrsteilnehmer mit nicht angepasster Geschwindigkeit festgestellt - den kommunalen Messtrupps gingen zusätzlich 50.697 Raser im Kreis Steinburg und 43.205 in Dithmarschen ins Netz. Damit ist im vergangenen Jahr durchschnittlich alle drei Minuten ein Fahrzeug wegen Nichteinhaltens der Geschwindigkeit "geblitzt" worden.
Die Polizeidirektion Itzehoe ist auch künftig bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhöhen. Die oberste Priorität liegt hierbei in der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr. Weiterhin wird die Vorbeugung und Verfolgung von Geschwindigkeitsverstößen durch gezielte Geschwindigkeitsmessungen einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit bilden, ebenso die Verringerung der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radlern und unter Ablenkung.
Der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2018 ist im Internet unter
abrufbar.
Merle Neufeld
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