POL-PB: Betrugsversuch aufgeflogen - Kaution für angeblich inhaftierten Sohn verlangt
Paderborn (ots)
(mb) Um ihren Sohn aus dem Gefängnis frei zu bekommen, sollte eine 88-jährige Paderbornerin am Freitag über 30.000 Euro Kaution bezahlen. Der Betrug flog rechtzeitig auf.
Gegen 15.15 Uhr klingelte das Telefon der Seniorin. Ein Mann schilderte der überraschten Frau, dass ihr Sohn einen Verkehrsunfall mit dem Auto verursacht und eine Frau überfahren habe. Das Opfer sei Mutter von zwei Kindern. Aufgrund des Verkehrsunfalls sei ihr Sohn verhaftet worden und würde nur gegen die Zahlung von 35000,- Euro freigelassen. Ansonsten müsse ihr Sohn im Gefängnis bleiben. Im Zuge des Gesprächs gelang es dem Betrüger den Namen des echten Sohns zu erfahren und diesen für seine Glaubwürdigkeit zu nutzen. Auf Nachfragen der Seniorin ging der Anrufer nicht ein, sodass offen blieb, was genau passiert war und in welchem Gefängnis der Sohn saß. Die Paderbornerin legte auf und machte genau das richtige: Sie rief ihren echten Sohn an. Dieser konnte seine Mutter beruhigen. Er hatte keinen Unfall und saß auch nicht im Gefängnis. Die 88-Jährige erstattete Anzeige bei der Polizei.
Betrüger am Telefon sind äußerst erfinderisch im Lügen und meist geschickt in ihrer Gesprächsführung. Erst am letzten Donnerstag hatte sich eine Telefon-Betrügerin als "Schwiegertochter" ausgegeben. So wird der klassische "Enkeltrick" abgewandelt oder wie hier als sogenannter "Schockanruf" eingesetzt, um die Opfer davon zu überzeugen, es handele in der jeweiligen Legende um einen echten Verwandten.
Gute Tipps, wie sich Seniorinnen und Senioren schützen können, sind beispielsweise in der Broschüre "gut beraten im hohen Alter" zusammengefasst: https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/229-gut-beraten-im-hohen-alter/ Die Polizei bittet Angehörige, Freunde oder Bekannte die älteren Menschen über die Maschen der Kriminellen aufzuklären und sich als Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen.
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