POL-PB: #passauf! - Drogen und Alkohol im Straßenverkehr - Polizei führte Kontrollen durch
Büren / Kreis Paderborn (ots)
(ck) Am Donnerstag (10.12., 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr) führten Polizeibeamte im Rahmen eines Schwerpunkteinsatzes umfangreiche Verkehrskontrollen am Kapellenberg auf dem Gelände der Feuerwache in Büren durch. Die polizeilichen Maßnahmen zielten in erster Linie darauf ab, die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle mit Personenschäden durch gezielte Maßnahmen gegen die Unfallursachen Drogen und Alkohol zu reduzieren.
Die Ergebnisse dieser Kontrolle waren erschreckend:
Von etwa 70 kontrollierten Fahrzeugen konnten bei nahezu der Hälfte der Fahrer Verstöße festgestellt werden.
Sechs Fahrzeugführer fielen auf, die unter Drogeneinfluss ihr Kraftfahrzeug führten. Bei ihnen wurde jeweils eine Blutprobe entnommen, die Weiterfahrt untersagt und entsprechende Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Die Fahrzeugführer müssen nun mit einem Bußgeld in Höhe von 500 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen. Ergibt die Blutanalyse anhand entsprechender Werte den Verdacht, dass regelmäßig Drogen konsumiert werden, entzieht die Fahrerlaubnisbehörde die Fahrerlaubnis dauerhaft.
Besonders auffällig verhielt sich ein 33-jähriger BMW-Fahrer aus Paderborn, der wegen Verdachts des Drogenkonsum angehalten und kontrolliert wurde.
Ein Urintest verlief bei ihm zunächst negativ. Deutliche körperliche Auffälligkeiten ergaben allerdings den konkreten Verdacht, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss steht. Bei der konsequenten Durchführung der polizeilichen Maßnahmen seitens der Beamten konnten im Rahmen der körperlichen Durchsuchung des Paderborners diverse Betäubungsmittel aufgefunden werden, welche er in seiner Kleidung sowie am Körper versteckt hatte. Die Durchsuchung brachte auch ein aufgerissenes und einschlägiges Tütchen zu Tage. Hierin befand sich eine gelbe Flüssigkeit, die dazu diente, den Drogenvortest zu verfälschen. Ein erneuter Test verlief positiv. Ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde eingeleitet, die Drogen wurden beschlagnahmt.
Zwei Fahrzeugführer waren nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Ein 65-jähriger Bürener war mit einem Kleinkraftrad unterwegs, für welches er keine Fahrerlaubnis vorweisen konnte.
Am Nachmittag sollte ein 29-jähriger aus Schauenburg angehalten werden. Anstatt auf den Parkplatz der Kontrollstelle zu fahren, bog er unvermittelt in die Mauritiusstraße ein, um sich augenscheinlich einer Kontrolle zu entziehen. Durch den Einsatz eines Verfolgungsfahrzeugs konnte die sofortige Nachfahrt seitens der Beamten aufgenommen und der Fahrer gestoppt werden. Er wies sich mit einem irakischen Führerschein aus. Da sich der Fahrer bereits länger in Deutschland aufhielt, hatte der vorgezeigte Führerschein seine Gültigkeit verloren. Gegen ihn sowie den Fahrzeughalter wurden Strafverfahren eingeleitet und die Weiterfahrt unterbunden.
Bußgeldverfahren wegen mangelhafter Ladungssicherung erwarten insgesamt zwölf Fahrzeugführer. Die überwiegend als Kleintransporter einzustufenden Fahrzeuge waren zum Teil mit ungesicherten Paketen beladen. Trotz des Mitführens von Sicherungsmaterial fanden die Beamten bei einem 20-jährigen Paketzusteller einen ungesicherten Karton mit deklariertem Gefahrgut (Feuerwerkskörper). Für die nicht ordnungsgemäße Gefahrgutsicherung ist im Regelfall ein Bußgeld über 300 Euro vorgesehen. Ferner führten der 20-Jährige sowie neun weitere Fahrzeugführer keine vorgeschriebenen Aufzeichnungen über Lenk- und Ruhezeit.
Darüber hinaus erhoben die eingesetzten Polizeibeamten sechs Verwarnungsgelder.
Die Teilnahme am Straßenverkehr unter Drogen- und Alkoholeinfluss ist ebenso wie das Rasen einer der Killer im Straßenverkehr. Drogen oder auch bestimmte Medikamente haben einen erheblichen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit eines Menschen.
Unter Drogen sind dabei nicht nur "harte" Drogen, wie beispielsweise Heroin, Kokain oder Amphetamine zu verstehen. Auch der Konsum von Cannabisprodukten hat erhebliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten!!
So werden Geschwindigkeit und Entfernungen falsch eingeschätzt, die Konzentrationsfähigkeit wird stark herabgesetzt, eine erhöhte Blendempfindlichkeit bei entgegenkommenden Fahrzeugen tritt auf und die Reaktionszeiten verlängern sich oft extrem. Häufig treten auch Schläfrigkeit auf, Störungen der Koordination und der Bewegungsabläufe sowie Störungen in der zeitlichen Wahrnehmung.
Diese Wirkungen halten mehrere Stunden nach dem letzten Drogenkonsum vor!
Der Anteil an Fahrern mit Mischkonsum aus Drogen, Alkohol oder Medikamenten ist nach Erfahrungen der Polizeibeamten besonders hoch.
Beim Verdacht, dass Drogen im Spiel sind, müssen die Kraftfahrer damit rechnen, dass ihnen eine Blutprobe entnommen wird und ggf. auch der Führerschein sichergestellt wird. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen müssen unter Drogen stehende Autofahrer auch davon ausgehen, dass sie von ihren Versicherungen für Personen- und Sachschäden anschließend in Regress genommen werden können. Oftmals droht auch der Verlust des Arbeitsplatzes, wenn der Führerschein dafür Voraussetzung ist.
Die Polizei warnt dringend davor, unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilzunehmen. Drogenunfälle enden oft genug mit schweren oder gar tödlichen Folgen. Sie sind besonders tragisch, wenn nicht nur die Verursacher selbst, sondern auch noch unbeteiligte Mitfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer darin verwickelt werden.
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