POL-PB: Vorsicht bei Geldanlagen über das Internet - Betrug beim "Online-Trading"
Kreis Paderborn (ots)
(mb) Geldanlegen ist für Laien in Zeiten niedriger Zinsen kaum gewinnbringend möglich gewesen. Zinsen aufs Sparkonto wurden auf null gesetzt. Trotz jetzt steigender Zinsen warten Sparer immer noch auf "bessere Angebote". Die gibt's beispielsweise im Internet. Doch neben vertrauenswürdigen "Online-Trading"-Angeboten betreiben auch Cyberkriminelle seriös wirkende Anlageplattformen, die einzig dazu dienen, ihre "Kundschaft" auszunehmen.
In den letzten Wochen erstatteten mehrere betrogene Anleger Anzeige bei der Polizei in Paderborn. Sie haben bis zu 30.000 Euro verloren, bevor der Betrug aufflog.
Ein aktuelles Beispiel:
Einem 67-jähriger Mann aus dem Kreis Paderborn fiel eine Werbeanzeige der Online-Trading-Plattform Euprofits auf. In einem Video war sogar ein Prominenter zu sehen, der die Effektivität der Geldanlage lobte. Das Opfer meldete sich über die Website an. Kurz darauf nahm ein angeblicher Broker Kontakt zu ihm auf und veranlasste ihn, mit dem Versprechen einer Gewinnverdoppelung 249 Euro zu investieren. Das Geld überwies der Senior per Paypal. In seinem Account bei Euprofits wurde dem Geschädigten grafisch dargestellt, wie sich sein Kapital entwickelt und hohe Gewinne vorgetäuscht. Die "gefakte" Webseite machte einen professionellen, seriösen Eindruck und ließ beim Opfer keine Zweifel an hohen Renditen aufkommen. Der Broker meldete sich erneut und überzeugte das Opfer davon, jetzt direkt 10.000 Euro zu investieren. Dazu musste der 67-Jährige ein Konto bei einer Online-Kryprobörse eröffnen und die 10.000 Euro einzahlen. Dann kamen ihm Zweifel an der Seriosität der Handelsplattform. Er wandte sich an seine Bank, wo ihm geraten wurde Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die 10.000 Euro konnte die Bank erfolgreich zurück buchen.
Dennoch erhielt der Senior weitere Broker-Anrufe, die ihm "einmalige" Angebote unterbreiteten und ihn auch heftig unter Druck setzten. So legte der Geschädigte nochmals 10.000 Euro in Bitcoins an, als ihm die kurzfristige Auszahlung von 20.000 Euro in Aussicht gestellt wurde. Die Kriminellen trieben ihre Aktion weiter auf die Spitze. Sie forderten weitere 8000 Euro als Kaution, damit das angebliche Guthaben überhaupt ausgezahlt werden kann. Das unterließ das Opfer und wandte sich wieder an Bank und Polizei. Diese 10.000 Euro konnten dann nicht mehr zurück gebucht werden.
Der beschriebene Modus Operandi über gefakte Webseiten mit "persönlichem Broker" ist bereits bekannt und typisch für den Online-Trading Betrug.
Wer Online-Trading nutzt, sollte folgendes wissen:
- Ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz, sollten immer misstrauisch machen.
- Banken und Sparkassen gehen nicht direkt auf Kunden zu, um sie zum Online-Trading zu bringen.
- Informieren Sie sich eingehend über die Trading-Plattformen, bevor Sie sich anmelden und Geld überweisen.
- Informieren Sie sich intensiv über Kryptowährungen und überlegen Sie genau, ob Finanzspekulationen mit Bitcoins&Co. die richtige und vor allem sichere Geldanlage für Sie ist.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Geben Sie keine sensiblen Daten preis - wie Zugangsdaten zum Online-Banking oder zum Depot.
Weitergehenden Informationen und Tipps sind im Internet eingestellt:
https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/vorsicht-vor-online-anlagebetrug/
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