POL-GS: PI Goslar: Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2019 der Polizeiinspektion Goslar und den Polizeikommissariaten Bad Harzburg, Oberharz und Seesen.
Goslar (ots)
Nachfolgend finden Sie die Kurzfassungen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2019 für die PI Goslar, das PK Bad Harzburg, das PK Oberharz und das PK Seesen.
PI Goslar:
Bekanntgewordene Straftaten 2019 liegen bei insgesamt 8.794, die Aufklärungsquote im LK Goslar bei 62,96%.
Häufigkeitszahl 2019 bei 6.418 Straftaten pro 100.000 Einwohner (-1% im Vergleich zum Vorjahr),
Die Zahl der Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung) ist von 9 auf 7 Fälle (3 x versuchter Mord, 1 x versuchter Totschlag, 3 x fahrlässige Tötung) zurückgegangen.
Bei den Sexualstraftaten wurden steigende Fallzahlen im Bereich sexueller Missbrauch von Kindern (35 bekanntgewordene Fälle in 2019, bei nur 18 Fällen im Vorjahr) und der Verbreitung pornografischer Schriften (41 bekanntgewordene Fälle in 2019, bei nur 16 Fällen im Vorjahr), rückläufige bei Vergewaltigung, sexuellen Übergriffen und Belästigungen verzeichnet. In der Gesamtsumme stiegen die Fallzahlen in diesem Bereich von 122 auf 139.
Die Kinder- und Jugendkriminalität ist im Allgemeinen unauffällig, allerdings sind Steigerungen bei Sachbeschädigungen und Beleidigung sowie bei gefährlicher und einfacher Körperverletzung zu verzeichnen. Insgesamt 588 Taten wurden von Kindern und Jugendlichen (Anstieg um 110 Fälle, +23,01% im Vergleich zum Vorjahr) begangen.
Bei den Rohheitsdelikten blieb die Zahl der Körperverletzungen mit 1.055 Fällen nach 1.017 im Vorjahr auf ähnlichem Niveau. Insgesamt stieg die Anzahl der Körperverletzungsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit von 1.467 auf 1.503 um 2,45% an. In nur 2,86 Prozent der Rohheitsdelikte wurde eine Stichwaffe geführt. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich blieb mit 91,22% (bei 91,34% des Vorjahres) unverändert hoch.
Die Fallzahlen bei Gewalt gegen Polizeibeamte sind die Fallzahlen im LK Goslar mit 127 Fällen (früherer Anstieg 2015 mit 128 bis 2018 mit 157 Fällen) gegen den Landestrend rückläufig.
Seit Jahren steigen die Fallzahlen im Bereich der der häuslichen an, 2019 wurden im LK Goslar 385 Fälle bekannt, was letztlich durch ein verändertes Anzeigeverhalten infolge Aufklärungsarbeit durch ein funktionierendes Netzwerk zu erklären ist. Auch die Zahl der männlichen Opfer stieg um 43,04% auf 113 (79 im Vergleich zum Vorjahr) an, während auch 238 Frauen und 54 Kinder und Jugendliche Opfer dieser Deliktsform wurden.
Die Branddelikte sind in allen Bereichen rückläufig, so u.a. 5 x vorsätzliche (13 im Vergleich zum Vorjahr) und 8 x schwere Brandstiftungen (11 im Vergleich zum Vorjahr).
Die Fälle im Bereich des Diebstahls sind im zurückliegenden Jahr leicht auf 2.476 gestiegen (im Vergleich dazu: 2015 wurden 3.246 Diebstähle und bis 2018 insgesamt 2.385 Fälle bekannt), wobei sich allerdings auch die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen deutlich erhöht hat.
Bei den Wohnungseinbrüchen ist erstmals die Anzahl erfolgloser Versuche höher als die Anzahl vollendeter Taten. Die absoluten Zahlen des Wohnungseinbruchsdiebstahls fielen von 208 auf 143 (-31,25% im Vergleich zum Vorjahr). Hier liegt die Aufklärungsquote 4% über dem Landesdurchschnitt (24%).
Die Fallzahlen im Bereich Kfz-Diebstahl liegen bei 37 (im Vergleich: 2017 - 21, 2018 - 27). Die Fallzahlen der Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen liegen bei 333 (281 im Vergleich zum Vorjahr).
Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sind die Fallzahlen mit 1.812 bekanntgewordenen Straftaten (2.050 im Vergleich zum Vorjahr) leicht rückläufig, von denen allerdings 1.277 aufgeklärt werden konnten.
Bei den Straftaten zum Nachtteil älterer Menschen hingegen war ein Anstieg zu verzeichnen. Der "Enkeltrick" gelang in 2019 in 2 Fällen bei 16 bekanntgewordenen Versuchen, bei der Variante "falsche Polizeibeamte" hingegen wurden 13 Taten vollendet, bei 76 Versuchen. Allein in den letzten beiden Jahren entstand dabei ein Schaden in Höhe von 120.000 Euro.
Durch den erhöhten Kontrolldruck im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität stiegen die Fallzahlen auf 602 (428 im Vergleich zum Vorjahr).
Der Anteil der Tatverdächtigen an der Bevölkerung im LK Goslar beträgt 2,97%. Es handelt sich dabei um 4.071 Personen, davon 3.027 männlich und 1.044 weiblich, von denen bei Tatbegehung 396 männliche und 48 weibliche Personen unter Alkoholeinfluss standen.
Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung an der gesamten Bevölkerung des LK Goslar beträgt 9,25 Prozent. Ihr Anteil an den Tatverdächtigen beträgt 6,34 Prozent, also erheblich weniger als ihr Bevölkerungsanteil. Diese Zahlen geben erneut keinen Anlass, von einer besonderen kriminellen Last durch mehr Menschen mit fremder Herkunft zu sprechen. Die im Landkreis lebenden Menschen mit einer anderen Staatszugehörigkeit neigen nicht stärker, sondern schwächer als Deutsche dazu, kriminelle Straftaten zu begehen.
PK Bad Harzburg:
Berücksichtigt wurde für die polizeiliche Kriminalstatistik nur die Stadt Bad Harzburg mit den jeweiligen Ortsteilen, ohne die Taten im Bereich (der Polizeistation) Vienenburg.
Die Fallzahlen für das Polizeikommissariat Bad Harzburg sind insgesamt rückläufig. Es werden 100 Taten weniger verzeichnet als im Vorjahr, also insgesamt 1380 Taten. Vor allem in den Bereichen der Einbruchskriminalität, der Gewaltkriminalität und im Deliktsfeld Cybercrime sind Rückgänge zu verzeichnen.
Leichte Anstiege der Fallzahlen (+17 Prozent) gibt es im Bereich der häuslichen Gewalt und den einfachen Diebstählen. Gerade bei Sachverhalten mit häuslicher Gewalt lässt dies durch ein höheres Anzeigeverhalten auf eine Dunkelfeldaufhellung schließen. Die Aufklärungsquote der Polizei Bad Harzburg ist ebenfalls leicht angestiegen auf ca. 60 Prozent.
Insgesamt treffen die Kernaussagen der Landes-PKS und der PKS der Polizeiinspektion Goslar auch auf das Polizeikommissariat Bad Harzburg zu.
PK Oberharz:
Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Straftatenaufkommen beim PK Oberharz leicht von 1.288 Delikten im Jahr 2018 auf 1.343 im Jahr 2019 an. Die Aufklärungsquote veränderte sich geringfügig von 67,7% in 2018 auf 66,20% in 2019.
Überwiegend liegen die Veränderungen zum einen bei den Rohheitsdelikten, wo sich das Aufkommen von 212 auf 243 von 2018 auf 2019 veränderte. Im Wesentlichen lag die Steigerung hier bei den Körperverletzungsdelikten.
Der zweite Bereich mit erwähnenswerten Veränderungen lag bei der Eigentumskriminalität. Hier stiegen die Zahlen von 311 auf 340. Überwiegend befindet sich der Zuwachs im Bereich der einfachen Diebstähle.
Bei Wohnungs- bzw. Tageswohnungseinbrüchen stiegen die Zahlen von 16 im Jahr 2018 auf 21 im Jahr 2019 an. Bei Betrugsdelikten waren die Zahlen rückläufig.
Bei Widerstandshandlungen bzw. tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte stiegen die Zahlen von 8 in 2018 auf 13 in 2019 an. Es wurden 2019 36 Fälle häuslicher Gewalt registriert, das liegt auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die festgestellten Veränderungen im Rahmen allgemeiner Schwankungen liegen. Im Vergleich mit anderen Bereichen lebt man im Gebiet des Polizeikommissariats Oberharz sicher.
PK Seesen:
Das Polizeikommissariat Seesen verzeichnet eine unveränderte Entwicklung der Straftaten mit einer leichten Zunahme bei Rohheitsdelikten. Die Wohnungseinbruchdiebstähle wurden im Vergleich zum Vorjahr halbiert. In der Samtgemeinde Lutter gab es 2019 keinen Einbruch. Dies liegt vor allem an der Präventionsarbeit und den vorgenommenen Kontrollen im Bereich Seesen.
Ermittlungsschwerpunkt sind unter anderem die Diebstähle aus Kraftfahrzeugen. Hier betreut das Polizeikommissariat Seesen die Rastanlagen an den Autobahnen im Hinblick auf sog. Lkw-Planenschlitzer.
Die Straßenkriminalität verzeichnet einen starken Anstieg von fast 30 Prozent (182 Delikte im Jahr 2018 auf 236 Delikte im Jahr 2019) Die ansonsten im Landesdurchschnitt liegende Aufklärungsquote des Polizeikommissariats Seesen wird getrübt durch eine Reihe von Tankbetrügereien, die von den Tankstellen und Rastanlagen im Bereich gemeldet werden, woraus keine Ermittlungsansätze für die Polizei resultieren. Hierdurch sinkt die Aufklärungsquote um ganze 7 Prozent. Auch im Bereich Cybercrime ist ein starker Anstieg bemerkbar. Die Taten stiegen von 58 auf 88 Taten an, also um fast 50 Prozent.
Siemers, KHK
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