POL-WOB: Polizeiliche Kriminalstatistik im Stadtbereich Wolfsburg für 2019: Aufklärungsquote im Fünfjahreshoch
Ein Dokument
Wolfsburg (ots)
WOLFSBURG. "Im Jahr 2019 wurde im Wolfsburger Stadtgebiet ein leichten Rückgang der registrierten Straftaten um 2,1 Prozentpunkte auf 8.897 Taten verzeichnet", so Wolfsburgs Polizeichef Olaf Gösmann bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik. "Mit 57,63 Prozent erreicht die Aufklärungsquote gleichzeitig ein Fünfjahreshoch", erläutert der leitende Polizeidirektor. Mit 7.117 Straftaten pro 100.000 Einwohner sank die sogenannte Häufigkeitszahl als Maßstab der durch die Kriminalität verursachten Gefährdung im Stadt¬bereich Wolfsburg um 2,1 Prozent gegenüber 2018 (absolut 7.268).
Heike Heil als Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes legte dar, dass sich insgesamt die Basisdaten in der Kriminalitätsentwicklung in den einzelnen Deliktsfeldern im Stadtgebiet Wolfsburg unterschiedlich entwickelten. Im Eigentumsbereich insgesamt wurden rückläufige Zahlen (3.933 Taten in 2018, 3.692 Taten in 2019) verzeichnet. Für die Kriminalität rund um den Pkw sind die Fallzahlen in 2019 auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Auffallend ist hierbei, dass die Fahrzeugdiebstähle um 34,2 Prozent rückläufig sind. Damit setzte sich der Trend der letzten Jahre fort. Die Rohheitsdelikte sind insgesamt leicht angestiegen. Bereits seit fünf Jahren sinken die Fallzahlen für den Bereich der Einbrüche in Wohnungen und Häuser.
Unter den insgesamt ermittelten 3809 Tatverdächtigen wurden 1211 nichtdeutsche Tatverdächtige registriert. 151 Kinder, 351 Jugendliche und 388 Heranwachsende haben unter den Tatverdäch¬tigen einen Anteil von 13,17 Prozent. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 709 Straftaten registriert, bei denen Flüchtlinge sowohl als Täter als auch als Opfer oder Geschädigte involviert waren.
Entwicklungen in den einzelnen Deliktsbereichen:
Bei den Straftaten gegen das Leben wurden im gesamten Inspektionsbereich 15 Fälle (12 in 2018) aufgenommen. Im Wolfsburger Stadtgebiet wurden davon12 Fälle bearbeitet (7 im Vorjahr).
Die Fallzahlen insgesamt bei den Rohheitsdelikten (Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit wie Nötigung, Bedrohung, Stalking) sind um 1,28 Prozent angestiegen. Insgesamt wurden mit 1182 Taten 15 Fälle mehr als im Vorjahr registriert, von denen 1079 aufgeklärt werden konnten. In diesen Delikten sind 34 sogenannte Stalking-Fälle (28 in 2018) enthalten.
Im gesamten Raubbereich wurde ein Rückgang um 22,6 Prozentpunkte auf 58 Taten verzeichnet, von denen die Ermittler 47 Taten (81,03 Prozent) aufgeklärt haben.
Einen leichten Aufschwung der absoluten Zahlen wurde bei den Körperverletzungen von 834 auf 858 Vorfälle (plus 2,8 Prozent) registriert. Die Fälle von sogenannter häuslicher Gewalt spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle. Waren es in 2018 noch 292 Delikte, stieg die Zahl in 2019 auf 326 Fälle an. In den letzten fünf Jahre nahmen die Fälle um 25,3 Prozent zu.
Innerhalb der Fallzahlen zum gesamten Diebstahlssegment wurde mit gezielten Aktionen den Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Häusern entgegengewirkt. Dieser Deliktsbereich bildet schon seit 2016 ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit. Während die absoluten Zahlen von 249 in 2018 erneut im Jahr 2019 auf 221 Fälle sanken, wurde fast jede vierte Tat (23.96 Prozent) aufgeklärt. Das enge Zusammenwirken von operativen Kräften mit den Ermittlern und dem Präventionsbereich zahlen sich aus. Erfreulich wurde registriert, dass sich vorbeugende Beratung auszahlt: 36,68 Prozent der Taten blieben in diesem Jahr im Versuch stecken, 2018 waren es noch 35,57 Prozent. Im Rahmen der Kriminalprävention wurden im letzten Jahr 100 Sicherheitsberatungen bei Eigenheimbesitzern durchgeführt. Seit kurzem verleiht die Polizei nach Umsetzung der Sicherheitsempfehlungen durch Fachfirmen die Präventionsplakette "Zuhause sicher", ein weiterer Baustein, um die Zahlen der Wohnungseinbruchdiebstähle nachhaltig zu senken.
Bei den Straftaten für den Kriminalitätsbereich rund um das Kraftfahrzeug stagnierten die Zahlen mit 533 Taten gegenüber 530 Fälle im Vorjahr. Auffällig positiv ist, dass die Diebstähle von Pkw erneut nachgelassen haben: 2018 wurden noch 146 Fälle und im Vorjahr 96 erfasst (Rückgang von 34,2 Prozent). Im Gegensatz dazu stiegen die Fallzahlen der Diebstähle an und aus Kraft¬fahrzeugen um 13,8 Prozent auf 437 an.
Im Bereich der Fahrraddiebstähle wurden im vergangenen Jahr 180 Fälle weniger registriert als im Vorjahr (699 in 2018 zu 519 in 2019). Nur jeder zehnte Diebstahl wurde geklärt.
Bei Taten, bei denen gegen Beamte im Rahmen ihrer Einsatz- oder Ermittlungstätigkeit Gewalt ausgeübt wurde, handelt es sich neben dem reinen Widerstand um Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigungen und Körperverletzungen. In diesem Deliktsfeld Gewalt gegen Polizeibeamte bleiben die Fallzahlen im Stadtgebiet mit 91 Fällen auf hohem Niveau (93 Fälle in 2018).
Die Jugendkriminalität im Bereich der Stadt Wolfsburg weist keine Auffälligkeiten auf. Die Anzahl der Tatverdächtigen aus Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden liegt bei 890. Die angezeigten Delikte im Raubbereich liegen unter den Fallzahlen der letzten Jahre, während bei den Körperverletzungen die Zahlen nahezu identisch blieben. Im Diebstahlsbereich stagnieren die Fälle auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die jahrelangen intensiven Kontrollen an bekannten Jugendtreffpunkten im Stadtgebiet durch Polizisten und die offensive Jugendarbeit durch das StreetLife-Team wirken sich offenbar nachhaltig aus.
Rückfragen bitte an:
Polizei Wolfsburg
Sven-Marco Claus
Telefon: +49 (0)5361 4646 104
E-Mail: pressestelle (at) pi-wob.polizei.niedersachsen.de
Original-Content von: Polizei Wolfsburg, übermittelt durch news aktuell