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Polizeidirektion Lüneburg

POL-LG: Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 für die Polizeidirektion Lüneburg

Lüneburg (ots)

   -Gesamt-Fallzahl leicht gestiegen (von 2018: 73.378 auf 2019: 
73.975) -Aufklärungsquote erneut verbessert (von 63,51% auf 64,27%) 
-Wohnungseinbruchdiebstähle leicht rückläufig (von 1.972 auf 1.940) 
-Zahl der Rohheitsdelikte leicht gestiegen (von 12.218 auf 12.738) 
-Gewalt gegen Polizeibeamte ist deutlich ansteigend (von 428 auf 579)

Die Gesamtzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion (PD) Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Rotenburg, Stade und Uelzen) erfassten Straftaten ist für das Berichtsjahr 2019 leicht gestiegen. Die Zahl erhöht sich um 0,81% von 73.378 (2018) auf 73.975 (2019). Erfreulicherweise konnte dabei die Aufklärungsquote auf 64,27% nochmals gesteigert (2018: 63,51%) werden und liegt somit leicht über dem Landesdurchschnitt von 63,44%.

Polizeipräsident Thomas Ring dazu: "Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg leben in einer sicheren Region. Bei einer leicht erhöhten Gesamtzahl aller erfassten Straftaten können wir uns zum wiederholten Male über eine Steigerung der Aufklärungsquote freuen. Das ist für uns Ansporn und Verantwortung zugleich. Es ist unser Anspruch, die Aufklärungsquote mindestens zu halten und zugleich die Fallzahlen zu reduzieren."

Gesamt-Fallzahl Insgesamt konnten in 2019 32.701 (2018: 32.303) Tatverdächtige ermittelt werden. Altersmäßig verteilt sich diese Zahl auf 25.111 (2018: 24.749) Erwachsene, 3.078 (2018: 3.067) Heranwachsende, 3.290 (2018: 3.257) Jugendliche und 1.222 (2018: 1.230) Kinder. 24.606 (2018: 24.428) Tatverdächtige haben die deutsche Staatsangehörigkeit. 8.095 nichtdeutsche Staatsangehörige (2018: 7.875) wurden als Tatverdächtige registriert. Diebstahlsdelikte/Wohnungseinbruchdiebstahl zurückgegangen Den größten Rückgang verzeichnet die PD Lüneburg bei der zahlenmäßig größten Deliktsgruppe, den Diebstahlsdelikten. Sie sind insgesamt um 827 Delikte auf 24.300 (2018: 25.127) Diebstähle zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist weiterhin leicht rückläufig. In 2019 wurden 1.940 (2018: 1.972) Fälle registriert; ein Rückgang um 32 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt in diesem -sehr ermittlungsintensiven- Deliktsfeld bei 26,13% (2018: 26,72 %). "Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist weiter rückläufig. Trotz der zum Glück sinkenden Fallzahlen in den vergangenen Jahren werden wir bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls nicht nachlassen. Diese besonders sozialschädliche Kriminalität beeinträchtigt in besonderer Art und Weise das Sicherheitsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger. Hier gilt es auch weiterhin einen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit zu setzen.", so Polizeipräsident Thomas Ring.

Cybercrime/Internetkriminalität Im Bereich der Internetkriminalität ist eine Steigerung um 580 Fälle auf 4.200 Fälle zu verzeichnen. Der Bereich Cybercrime ist von elementarer Bedeutung. Polizeipräsident Thomas Ring appelliert an einen sensiblen Umgang mit den eigenen Daten im Internet. "Die Bekämpfung der Cyberkriminalität ist einer unserer Schwerpunkte. Die Kriminalität ist in den vergangenen Jahren internationaler, digitaler, vernetzter und mobiler geworden. Eigentlich jede Person verfügt über Computer oder Smartphone und kann somit von jedem Punkt der Erde aus von einer derartigen Tat betroffen sein. Wir werden uns als Polizei weiter mit unseren Maßnahmen darauf einstellen.", erklärt der Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg. Bezugnehmend auf die aktuell durchgeführten Lokalen Informationsveranstaltungen zum Thema "Sicherheit von Amts- und Mandatsträgern sowie in der Öffentlichkeit stehenden Personen" ergänzt Herr Ring: "Beleidigungen, Bedrohungen und Hetze gehören mittlerweile leider schon zur Tagesordnung. Die Anonymität im Netz bietet einen Nährboden für Hasskommentare oder sogar Morddrohungen, die sich immer wieder sowohl gegen Repräsentanten des Staates als auch gegen Ehrenamtliche richten. Ich bitte Sie um Aufmerksamkeit. Bringen Sie solche Vorfälle unbedingt zur Anzeige. Wir müssen hier gemeinsam ein Zeichen setzen und dagegen vorgehen. Es darf nicht sein, dass unsere freiheitlich demokratische Grundordnung und unser Rechtsstaat darunter leiden oder gar gefährdet werden." Rohheitsdelikte Die Zahl der Rohheitsdelikte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 520 auf 12.738 (2018: 12.218) Fälle. Gleichzeitig liegt die Aufklärungsquote bei 91,18% (2017: 91,40%). Zu den Rohheitsdelikten werden z. B. Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit gezählt. Den größten Anteil stellen dabei weiterhin die Körperverletzungsdelikte, die um 5,96% auf 8.851 (2018: 8.353) Fälle stiegen. Dazu Herr Ring: "In der Polizeidirektion Lüneburg wollen wir durch zusätzlichen Personaleinsatz im Laufe des Jahres mehr sichtbare Präsenz der Polizei und damit eine Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger erreichen. Die Polizei soll auch bei größeren Veranstaltungen bewusst wahrgenommen werden und so dazu beitragen, dass es zu weniger Eskalationen kommt."

Gewalt gegen Polizeibeamte ist stark ansteigend Die Zahl der Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte nimmt stark zu. Insgesamt 579 (2018: 428) Fälle sind für 2019 statistisch erfasst worden; 1.187 Polizeibeamte sind dabei zum Opfer geworden. Dazu Polizeipräsident Ring: "Diesen Bereich betrachte ich mit Sorge. Die Angriffe auf Kolleginnen und Kollegen von Polizei, Rettungskräften und Feuerwehr sind zum Teil schwere Straftaten und müssen konsequent verfolgt werden. Derartige Angriffe sind nicht zu tolerieren und auf das Schärfste zu verurteilen. Wir achten darauf, dass unsere Einsatzkräfte immer gut vorbereitet in Einsatzsituationen gehen. Dazu gehört neben einer umfangreichen Aus- und Fortbildung auch eine qualitativ hochwertige Ausstattung, z. B. die Nutzung von Bodycams."

Mehr jugendliche Straftäter Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes- und Jugendalter ist leicht auf 4.512 (2018: 4.487) gestiegen. Die größten Fallzahlen sind in den für Kinder- und Jugenddelinquenz typischen Bereichen Körperverletzung, einfacher Diebstahl und Sachbeschädigung zu verzeichnen.

Sexualdelikte Die Zahl der Sexualdelikte im Gesamtbereich der PD Lüneburg ist um 308 auf 1.294 (2018: 986) Taten angestiegen. Die stärksten Zuwächse ergeben sich beim Tatbestand der Verbreitung pornografischer Schriften in Internet. Straftaten unter Verwendung eines Messers Im Jahr 2019 kam es bei 558 Straftaten zum Einsatz eines Messers (davon 106 Versuche). Dies bedeutet einen leichten Rückgang von 34 Taten im Vergleich zum Vorjahr (2018: 592 Taten). In der Polizeidirektion Lüneburg gab es in 2019 insgesamt 373 (2018: 398) Messerangriffe. Statistisch sind 301 Tatverdächtige erfasst, davon 263 männlich. Demzufolge werden ungefähr 70,5 % der Messerangriffe von männlichen Personen begangen. Ausländische Tatverdächtige neigen deutlicher zur Benutzung eines Messers. Bei deutschen Männern haben 0,91% und bei ausländischen Männern 1,46% bei den Taten ein Messer eingesetzt. Die Zahlen zeigen allerdings auch den relativ geringen Anteil von Messerbenutzungen der Tatverdächtigen.

Fazit von Polizeipräsident Thomas Ring "Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeidirektion haben ihre schwierigen Aufgaben auch 2019 hervorragend erfüllt. Dafür möchte ich mich bei allen Polizeibeschäftigten herzlich bedanken. Insbesondere können wir mit der Aufklärungsquote sowie den Rückgängen der Wohnungseinbruchdiebstähle zufrieden sein. Klar ist aber auch, dass wir nicht nachlassen dürfen. Wir werden uns weiterhin mit großem Engagement für die Belange unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen."

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lüneburg
Pressestelle
Mathias Fossenberger
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131 / 8306-1050
E-Mail: pressestelle@pd-lg.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/pd_lueneburg/

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