POL-LG: Weniger Verkehrsunfälle und Verletzte: Verkehrsunfallstatistik 2024 für die Polizeidirektion Lüneburg
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Lüneburg (ots)
- Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle (35.769) im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg sinkt im Vergleich zu 2023 um etwa 2,3 Prozent
- Rückgang der Verkehrsunfalltoten um rund 34 Prozent (2023: 77; 2024: 51)
- Zahl der Schwerverletzten (775) sinkt im Vorjahresvergleich um 11,1 Prozent
- Bundesautobahnen weiterhin die sichersten Straßen
- Fahruntüchtigkeit infolge Alkohol- oder Betäubungsmittelkonsum als Hauptunfallursache nimmt zu (2024: 633; 2023: 580)
Weniger Verkehrsunfälle und Verletzte: 2024 gab es mit 35.769 Verkehrsunfällen 832 Unfälle weniger als im Vorjahr im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Uelzen und Stade). Insgesamt waren 2024 mit 6.655 Personen (2023: 6.899) auch weniger Verkehrsteilnehmende von Unfallfolgen betroffen. Die Bundesautobahnen gelten unter Berücksichtigung des hohen Verkehrsaufkommens als die sichersten Straßen und stellen mit rund neun Prozent aller Verkehrsunfälle einen geringen Anteil an der Gesamtzahl aller Verkehrsunfälle dar.
Zu den personenbezogenen Hauptunfallursachen zählen unter anderem die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, Fahruntüchtigkeit aufgrund von Alkohol- oder Betäubungsmitteleinfluss, Fehler beim Abbiegen und Missachtung der Vorfahrt. Einzig bei der Hauptunfallursache Fahruntüchtigkeit aufgrund von Alkohol- oder Betäubungsmitteleinfluss ist mit 633 Fällen (2023: 580) eine Zunahme zu verzeichnen. Die genannten Hauptunfallursachen machen einen Anteil von 12,3 Prozent am Gesamtverkehrsunfallgeschehen aus. Kommt es jedoch zu einem Verkehrsunfall mit schweren Personenschäden steigt der Anteil dieser vier Hauptunfallursachen eklatant an: Nahezu die Hälfte der 725 Unfälle mit schweren Personenschäden in 2024 (43 Prozent) lässt sich auf eine dieser vier Ursachen zurückführen.
Polizeipräsident Thomas Ring:
"Dass es weniger Verkehrsunfälle und weniger Verletzte gibt, ist eine erfreuliche Entwicklung. Sie zeigt, dass die Präventionsarbeit und die Verkehrsüberwachung der Polizei wirken. Langfristiges Ziel ist weiterhin, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Verkehrsunfallzahlen mit schwerwiegenden Folgen entsprechend der Vorgaben der Europäischen Union bis zum Jahr 2050 auf nahezu null zu senken. Dafür nehmen wir insbesondere die personenbezogenen Hauptunfallursachen sowie die Zunahme an Fahruntüchtigkeit durch Alkohol oder Betäubungsmittel in den Blick und legen unseren Fokus auf die Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit der Verkehrsteilnehmenden."
Einzelentwicklungen:
| Gesamtzahlen und schwer verletzte Personen bei Verkehrsunfällen |
Im Jahr 2024 sank mit insgesamt 35.769 (2023: 36.601) statistisch erfassten Verkehrsunfällen die Gesamtzahl um etwa 2,3 Prozent. Hierbei verloren 51 (2023: 77) Menschen auf den Straßen der Polizeidirektion Lüneburg infolge eines Verkehrsunfalls ihr Leben. Dies entspricht einem Rückgang von rund 34 Prozent. 775 Personen verletzten sich schwer (2023: 872). Von den insgesamt 826 schwer- oder tödlich Verletzten waren knapp die Hälfte (45 Prozent) mit dem Pkw unterwegs, mehr als jede fünfte Person (22 Prozent) mit dem Fahrrad.
| Todesopfer im Straßenverkehr |
Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmenden der Altersgruppe von 18-24 Jahre hat sich im Vergleich zum Vorjahr von fünf auf sieben leicht erhöht. Es wurden 22 Personen der Alters-gruppe 65+ tödlich verletzt. Im Jahr 2023 waren es 32.
| Bundesautobahnen sind im Bereich der PD Lüneburg die sichersten Straßen |
Die sichersten Straßen im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg bleiben die Bundesautobahnen. Hier ereigneten sich 2024, ähnlich wie in den Vorjahren, nur rund neun Prozent aller Verkehrsunfälle, was angesichts des weiterhin hohen Verkehrsaufkommens auf den Bundesautobahnen einen geringen Anteil an der Gesamtzahl darstellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen mit 3.196 Unfällen in 2024 (2023: 3.195) nahezu unverändert.
| Mehr Verkehrsunfälle unter Alkohol-, Drogen-, Medikamenteneinfluss |
Im Jahr 2024 wurden auf den Straßen in der Polizeidirektion Lüneburg insgesamt 633 (2023: 580) Verkehrsunfälle unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Zuwachs um 53 Verkehrsunfälle (plus 9 Prozent) dar.
Polizeipräsident Thomas Ring:
"Die Teillegalisierung des Cannabiskonsums könnte eine der Ursachen dafür sein, dass auf Cannabiskonsum bezogene Unfälle im Straßenverkehr sowie das damit einhergehende Gefährdungspotenzial zunehmen. Bereits zum Jahresbeginn 2024 haben wir in Niedersachsen den Schwerpunkt in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit auf die Hauptunfallursachen Geschwindigkeit und Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr festgelegt. Hier sehen wir auch in diesem Jahr den Fokus, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen."
| Zahl der Unfallfluchten erneut gestiegen |
2024 entfernten sich im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg insgesamt 8.238 (2023: 8.081) Fahrzeugführende unerlaubt vom Unfallort. Die Anzahl der geklärten Unfallfluchten stieg auf insgesamt 3.524 Fälle und stellt eine Aufklärungsquote ähnlich wie im Vorjahr von rund 43 Prozent dar.
| Zahl der Wildunfälle sinkend, Unfallfolgen abgemildert |
Die Zahl der Wildunfälle im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg ist nach einem Anstieg im vergangenen Jahr wieder rückgängig. Nach 9.563 Fällen im Jahr 2023 wurden 2024 insgesamt 8.864 Fälle (minus 7,3 Prozent) gemeldet.
| Zahl der Baumunfälle nimmt leicht ab |
Die Zahl der Baumunfälle ist mit 752 Fällen (2023: 773) im Vergleich zum Vorjahr leicht rück-läufig. Die Anzahl der dabei tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmenden im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg fiel auf 17 (2023: 22) und stellt somit einen neuen Tiefst-stand dar.
| Weniger Verkehrsunfälle von Fahrradfahrenden mit tödlichem Ausgang |
Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen tödlich verletzten Fahrradfahrenden ist mit vier Getöteten in 2024 gegenüber dem Vorjahr (2023: elf) deutlich gesunken. Drei der insgesamt vier verstorbenen Fahrradfahrenden trugen keinen Helm.
Polizeipräsident Thomas Ring:
"Insbesondere Fahrradfahrende sind gegenüber Autofahrenden im Falle eines Unfalls schlechter geschützt. Daher meine eindringliche Bitte: Tragen Sie einen Helm! Denn er kann die bei einem großen Teil der Verkehrsunfälle todesursächlichen Schädel-Hirn-Traumata möglicher-weise verhindern. Auch die bestehenden Präventionskampagnen der Polizeidirektion Lüneburg greifen diese Thematik auf, werden zukünftig fortentwickelt und verstärkt."
Über die Statistik
Die Erhebung der Verkehrsunfallzahlen dient der nachhaltigen polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit und ist des-halb von elementarer Bedeutung. Sie verfolgt das Ziel, gefährdete Gruppen und gefährliche Verhaltensweise zu identifizieren, um strategische Schwerpunkte für Prävention und Verkehrsüberwachungsmaßnahmen setzen zu können. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Reduzierung von schwerwiegenden Unfallfolgen.
Die vorliegende Statistik beschreibt das Unfallgeschehen der Polizeidirektion Lüneburg. Der Bereich umfasst die Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Uelzen und Stade.
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