FW-E: Großbrand in Folkwang Hochschule, Dach des Ostflügels Raub der Flammen
Essen (ots)
Werden, Klemensborn 39, 11.02.2008, 15.13 Uhr
Am vergangenen Nachmittag hat es in der Folkwang-Hochschule in Essen Werden gebrannt. Dabei wurde das Dach des Ostflügels auf einer Länge von etwa 30 Metern vollständig vernichtet. Der Flügel hat eine Gesamtlänge von etwa 65 Metern und ist rund 15 Meter breit. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende dreieinhalbgeschossige Gebäude mit Schulungsräumen blieb zwar vom Brand weitestgehend verschont, allerdings ist es durch den massiven Löschwassereinsatz beeinträchtigt. Nur so konnten die etwa 150 Einsatzkräfte ein Übergreifen auf die angrenzenden Flügel des denkmalgeschützten Gesamtobjektes verhindern. Der Ausbruch des Brandes wurde um 15.13 Uhr von der automatischen Brandmeldeanlage erkannt und -ebenfalls automatisch- in die Leitstelle der Feuerwehr Essen weitergeschaltet. Um 15.21 Uhr trafen die ersten Einheiten ein. Von außen war zunächst nichts zu erkennen. Kein Hinweis darauf, wie weit der Brand entwickelt war und sich in den nächsten Minuten mit Rasanz ausbreiten sollte. Kurz darauf stieg Rauch aus der Mitte des Daches auf. Sofort wurden umfangreiche Kräfte nachalarmiert (in der Sputze waren es 150 Frauen und Männer), zeitgleich hatte der erste vorgehende Trupp im Dachboden den Brandherd lokalisiert. Zu diesem Zeitpunkt war die Hitze allerdings so intensiv, das ein weiteres Vordringen nicht mehr möglich war. Trotz zusätzlich angelegter Hitzeschutzkleidung zogen sich auch routinierte Einsatzkräfte aus dem Bereich zurück: "Einfach unmöglich, an das Feuer heranzukommen", sagte ein erschöpfter Kollege, als er wieder an der frischen Luft war. So blieb nur der Einsatz von außen, zuerst über tragbare Leitern durch den Innenhof und Drehleitern von außen, später, als der Brand sich entwickelt hatte, nur noch über Drehleitern. Für den Erfolg des Einsatzes erschwerend waren folgende Tatsachen: Der Dachboden wird als Fundus des Folkwang-Theaters genutzt, also befand sich eine hohe Brandlast im Objekt. Die eigentliche Dachkonstruktion war zwar brandschutztechnischen Erfordernissen angepasst, trotzdem lieferte die hölzerne Konstruktion dem Feuer zusätzliche Nahrung. So konnten sich die Flammen unterhalb der mit Schiefer eingedeckten Dachhaut ausbreiten. Der über dem Fundus liegende, etwa 50 Zentimeter hohe Spitzboden beschleunigte den Vorgang. Auch der hölzerne Fußboden zum darunter liegenden Geschoss brannte an vielen Stellen durch und machte die Arbeit der Wehrmänner von dort teilweise unmöglich. Während am Dach die Löscharbeiten liefen, brachten Brandschützer und Mitarbeiter Musikinstrumente in Sicherheit, wo das nicht möglich war, mussten Plastikplanen helfen. Ganz früh waren aus dem nicht betroffenen Teil des Dachbodens wertvolle Messgewänder in Sicherheit gebracht worden. Vorsichtshalber musste auch die Schatzkammer geräumt und die Kunstgegenstände in der benachbarten Abteikirche eingelagert werden. Zur Zeit (11.02 2008, 23.00 Uhr) laufen noch immer Nachlöscharbeiten. Mittlerweile sind fünfzehn Flüssigkeitssauger im Einsatz, die das Löschwasser wieder ins Freie bringen sollen. Der Gesamtschaden ist zur Zeit noch nicht abzusehen. Die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei sind vor Ort. (MF)
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