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POL-LDK: Wetzlarer Rentnerin übergibt falschen Polizeibeamten Schmuck und Bares
Dillenburg (ots)
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Wetzlar: Rentnerin übergibt falschen Polizeibeamten Schmuck und Bares
Über mehrere Stunden hielten falsche Polizeibeamte zu Beginn der Woche eine Rentnerin aus Wetzlar in Atmen. Mit einer äußerst geschickten Gesprächsführung bauten die Betrüger ein Angst-Szenario auf. Das Opfer legte letztlich einen Beutel mit Wertsachen vor ihre Haustür.
Gegen 22.00 Uhr klingelte das Telefon bei der alleinlebenden Seniorin. Der Anrufer gab sich als Kriminalbeamter der Wetzlarer Polizei aus und informierte sie, dass in ihrer Nachbarschaft zwei Einbrecher einer fünfköpfigen Gruppe festgenommen worden seien. Auf einer Liste, die bei den Festgenommenen gefunden wurde, wären auch ihr Name und ihre Anschrift vermerkt. Es sei zu befürchten, so der falsche Ermittler, dass die noch nicht dingfest gemachten Komplizen in Kürze auch bei ihr einsteigen könnten. Unter anderem erklärte er auch, dass die Täter erfahrungsgemäß sehr rabiat werden könnten, sollten sie bei ihren Einbrüchen auf Bewohner treffen. Der Anrufer beruhigte die Rentnerin, da Polizisten bereits in ihrer Wohngegend nach den Tätern fahndeten, und unterbrach zeitweise das Telefonat, da er ja mit seinen Kollegen vor Ort die aktuelle Lage absprechen müsse. Als gegen halb drei morgens die Akkuleistung des Telefons leerlief, gab sie dem Unbekannten ihre Handynummer. Der Betrüger meldete sich umgehend über das Handy und hielt die Frau weiter in Atem. Nach und nach wurden zwei weitere Einbrecher der Gruppe gefangen, der letzte allerdings war immer noch nicht gefasst. Irgendwann kam das Gespräch auch auf die Wertsachen des Opfers. Da - solange ein Täter noch unterwegs sei - ihre Wertsachen nur bei der Polizei sicher seien, solle sie, so der falsche Polizist, alles in einen Beutel verstauen und vor die Tür legen, damit die Polizei es in Sicherheit bringen könne. Am nächsten Morgen könne sie dann in Ruhe ihre Wertsachen wieder bei der Wetzlarer Polizei abzuholen. Damit der noch nicht festgenommene Täter nichts davon mitbekam, setzte sie auf Anweisung des Polizisten die Bewegungsmelder an ihrer Haustür außer Betrieb. Sie tat wie ihr geheißen und legte Schmuck, Bargeld sowie ihre EC-Karte vor der Tür ab. Der Täter schaffte es sogar, der Frau die PIN der EC-Karte zu entlocken. Der Anrufer erklärte, dass der fünfte Täter nun ebenfalls gefasst worden sei und beendete das Gespräch. Der Beutel vor der Tür war da bereits verschwunden.
Am nächsten Morgen wurde sie per Handy von einer Kontobewegung informiert. Die Täter hatten Geld von ihrem Konto abgehoben. Das Konto ließ sie umgehend sperren und erstattete Anzeige bei der Polizei. Wie hoch der Gesamtwert der Beute ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.
Offensichtlich schaffen es die Betrüger immer wieder sich durch geschickte Gesprächsführung das Vertrauen der Opfer zu erschleichen. Die von ihnen aufgebauten Angst-Szenarien führen, wie in diesem Fall, oftmals dazu, dass die Opfer ihre sämtlichen Wertsachen zusammenpacken und den falschen Polizeibeamten aushändigen.
Um den dreisten Betrügerinnen und Betrügern den Garaus zu machen, bittet die Polizei um Mithilfe. Sprechen Sie mit älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern über die miese Masche der Täter. Stellen Sie sich als Ansprechpartner für ihre Angehörigen zur Verfügung. Zeigen Sie die Möglichkeit auf, unter der Nummer 110 jederzeit die Polizei zu Hilfe holen zu können.
Um nicht auf die Betrugsmasche hereinzufallen, gibt die Polizei folgende Tipps:
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld oder Wertsachen von Ihnen fordert. - Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Polizeibeamter ist: suchen Sie sich die Telefonnummer ihrer Polizeistation heraus und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Geben Sie keine Details zu ihren finanziellen Verhältnissen preis. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
Guido Rehr, Pressesprecher
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