Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Lahn - Dill
POL-LDK: + nächtliche Anrufe von falschen Polizeibeamten + üble Beleidigungen wegen Ukraine-Fahne + Unfallfahrer flüchtet in Wetzlar + 23-Jährige sexuell belästigt
Passanten stellen Täter +
Dillenburg (ots)
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Lahn-Dill-Kreis: Falsche Polizeibeamte rufen nachts an / legen sie einfach auf! -
In der zurückliegenden Nacht schreckten Bewohnerinnen und Bewohner verschiedenster Kommunen im Lahn-Dill-Kreis aus dem Schlaf. Falsche Polizeibeamte versuchten offensichtlich ihre Opfer zu überrumpeln. Die Angerufenen taten das einzig richtige: sie beendete die Gespräche.
Zwischen 23.30 Uhr und 03.00 Uhr registrierte die Polizei in Herborn, Aßlar und Braunfels mehrere Anrufe falscher Polizeibeamter. In den meisten Fällen erklärten die falschen Ermittler, dass in der Nachbarschaft eine rumänische Einbrecherbande festgenommen worden sei und die Polizei nun die Wertsachen zum Schutz vor weiteren Diebstählen in Verfahrung nehmen wolle. In einem Fall habe die Tochter angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht und die Angerufene müsse nun eine Kaution in Höhe von 70.000 Euro aufbringen.
Offensichtlich versuchen die Betrüger durch ihre nächtlichen Anrufe die Opfer zu überrumpeln und hoffen, dass sich die Angerufenen schlaftrunken leichter zur Herausgabe von Wertsachen überreden lassen. Auch bei nächtlichen Anrufen gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und im wahrsten Sinne des Wortes "wachsam" zu sein.
Grundsätzlich gilt zu jeder Tages- und Nachtzeit:
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld oder Wertsachen von Ihnen fordert. - Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Polizeibeamter ist: Suchen Sie sich die Telefonnummer ihrer Polizeistation heraus und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
Sinn: Wegen Ukraine-Fahne beleidigt -
Der Staatsschutz der Wetzlarer Kriminalpolizei ermittelt wegen Beleidigung gegen einen 45-jährigen Dillenburger. Der hatte in Sinn einen Hausbesitzer übelst beleidigt. Auf einem Grundstück der Sinner Stresemannstraße weht an einem Mast die Ukrainische Fahne. Der Besitzer hatte diese aus Solidarität zur Ukrainischen Bevölkerung gehisst. Gestern Morgen (12.04.2022) lief der Dillenburger dort vorbei, entdeckte den Sinner auf dessen Grundstück und beleidigte ihn. Unter anderem titulierte er den Mann als Faschisten und fügte übelste antisemitische Beleidigungen hinzu. Ein Zeuge gab der Polizei den entscheidenden Tipp, so dass weitere Ermittlungen letztlich zu dem 45-jährigen Dillenburger führten.
Wetzlar: Dreister Unfallfahrer gibt Fersengeld -
Nach einem Auffahrunfall auf der Gloelstraße machte sich der Unfallfahrer auf und davon. Entgegen der Absprache den Sachverhalt auf einem Tankstellengelände zu klären, fuhr der Unbekannte einfach davon. Gestern Nachmittag (12.04.2022), gegen 14.10 Uhr, war der 60-jährige Fahrer eines grauen Subaru Impreza vom Buderusplatz in Richtung Bannstraße unterwegs. Die Ampel in Höhe einer Tankstelle schaltete von Grün- auf Gelblicht und der Wetzlarer bremste ab. Der Fahrer des ihm folgenden Fahrzeugs erkannte dies offensichtlich zu spät und prallte in das Heck des Impreza. Beide Beteiligten stiegen aus und einigten sich darauf den Verkehr nicht länger zu behindern und mit ihren Fahrzeugen auf das Tankstellengelände zu fahren, um den Sachverhalt zu klären. Während der Wetzlarer seinen Subaru auf das Gelände lenkte, gab der Unfallfahrer Gas und fuhr in Richtung Bannstraße davon. Zum Kennzeichen oder Fahrzeugtyp des Flüchtigen kann der Wetzlarer nichts sagen. Den Fahrer beschreibt er als etwa 50-jährigen blonden Deutschen.
Die Polizei sucht nun Zeugen und fragt:
- Wer hat den Unfall gestern gegen 14.10 Uhr auf der Gloelstraße in Höhe der Tankstelle beobachtet? - Wer kann Angaben zum Unfallfahrer oder dessen Fahrzeug machen?
Hinweise erbittet die Wetzlarer Polizei unter Tel.: (06441) 9180.
Solms: Sexueller Übergriff / Passanten stellen Täter
Opfer mehrerer ungewollter Umarmungen und weiterer sexueller Belästigungen wurde eine 23-jährige Frau gestern Nachmittag (12.04.2022) auf der Lindenstraße. Zwei Männer kamen dem Opfer zu Hilfe und übergaben den Täter der Polizei. Die in Wetzlar lebende Frau traf gegen 16.00 Uhr auf den Täter. Der offensichtlich betrunkene Mann umarmte sie mehrfach ungefragt und griff ihr ans Gesäß. Der penetrante Angreifer ließ sich nicht abwehren, so dass sie per Telefon einen Bekannten zu Hilfe rief. Als der in der Lindenstraße ankam, stellte er den Mann zur Rede, wobei ihm ein weiterer Passant zu Hilfe kam. Beide hielten den 34-jährigen Täter bis zum Eintreffen einer Streife fest. Selbst als die Ordnungshüter übernahmen, pfiff der in Braunfels lebende Mann weiter Frauen hinterher. Ein Alkoholtest erbrachte einen Wert von 2,9 Promille. Er verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam und wurde heute Morgen nach seiner erkennungsdienstlichen Behandlung und Vernehmung wieder entlassen. Auf ihn kommt nun ein Strafverfahren wegen sexueller Belästigung zu.
Guido Rehr, Pressesprecher
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