POL-HI: Raubüberfall war vorgetäuscht
Hildesheim (ots)
HARSUM (clk.) Der 37-jährige Marktleiter eines Markendiscounters in Harsum hat am vergangenen Samstag, 1. Dezember 2007, 13.40 Uhr, einen Raubüberfall vorgetäuscht. Hierzu hatte er sich einen Plan ausgetüftelt, der aber schon wieder zu perfekt war, um glaubwürdig zu sein. Um 13.40 Uhr, noch während der normalen Öffnungszeit, meldete eine Marktangestellte telefonisch der Polizei, dass man aus dem Büroraum des Marktleiters Hilferufe gehört habe. Außerdem sei auch das Licht im Markt mehrfach aus- und wieder eingeschaltet worden. Die Beleuchtung sei vom Marktleiterbüro zu schalten. Die wenig später eingetroffene Funkstreifenwagenbesatzung des Polizeikommissariates Sarstedt fand die Tür zum Marktleiterbüro verschlossen vor, sodaß ein herbeigerufener Schlüsseldienst diese öffnen mußte. Der Marktleiter, im Adamskostüm vor den Polizisten stehend, schilderte den Beamten, dass sich seine Bekleidung im verschlossenen Tresor befinde. Ihm, dem Marktleiter, sei gegen 13.30 Uhr in seinem Büro von einem maskierten Räuber aufgelauert worden. Der Täter habe ihm eine dunkle Pistole vorgehalten und das Geld aus dem Tresor gefordert. Der 37-jährige will dem Maskierten daraufhin um die 20.000 Euro herausgegeben haben, die der Räuber in eine Tasche stopfte. Dann habe sich der Marktleiter ausziehen müssen, um den Täter nicht verfolgen zu können. Die Bekleidung habe der Räuber in den Tresor gelegt und diesen verschlossen. Das Telefonkabel sei aus der Wand gerissen worden. Unter Mitnahme des Geldes sowie des Zentralschlüssels und nach Abschließen der Bürotür sei der Räuber genauso schnell verschwunden, wie er sich vor der Tat unbemerkt in den Lager- und Bürobereich des Marktes geschlichen hatte. Der Sachverhalt schien nicht nur der Polizei ein wenig dick aufgetragen. Zwischenzeitlich eingetroffene Verantwortliche des geschädigten Discounters glaubten ihrem Angestellten kein Wort und stellten, noch während der Marktleiter von der Polizei vernommen wurde, den Lagerbereich auf den Kopf. Tatsächlich wurde man hier fündig. Das angeblich geraubte Geld und das Schlüsselbund mit Tresorschlüssel fand man gut versteckt unter hochnehmbaren Deckenplatten, die nicht ordnungsgemäß eingehängt waren. Wo aber war der Schlüssel für die Tür des Marktleiterbüros ? Der 37-jährige hatte zwischenzeitlich eingesehen, dass sein Coup geplatzt war, so dass er das Versteck des Schlüssels beschrieb. Zumindest bekam er auf diesem Wege seine Bekleidung zurück, die sich tatsächlich im Tresor befand. In seiner späteren Vernehmung gab der 37-jährige dann zu, den Überfall vorgetäuscht zu haben.
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