POL-HI: Versuchtes Tötungsdelikt zum Nachteil eines Polizeibeamten - Nachtragsmeldung
Hildesheim (ots)
Wie bereits berichtet kam es am gestrigen Tage in Hildesheim zu einem versuchten Tötungsdelikt zum Nachteil eines Polizeibeamten. Ein Zeuge hatte in der Einumer Löwentorstraße einen Mann und eine Frau beobachtet, welche am Vortag von einer Plantage in Einum Obst entwendet hatten. Eine alarmierte Polizeistreife konnte das besagte Paar in Einum antreffen und kontrollieren. Während ein 37-jähriger Polizeikommissar u.a. eine mitgeführte Plastiktüte der männlichen Person durchsuchte, bedrohte diese ihn plötzlich mit einer Schusswaffe. Die Polizeibeamten bauten daraufhin eine Distanz zu der Person auf, um eine sichere Deckung zu finden. Dabei suchte der 37-Jährige zunächst hinter dem Polizeifahrzeug Schutz, während sein 40-jähriger Kollege in einer Seitenstraße Deckung suchte. Der Täter setzte sich nun auf den Fahrersitz des Polizeifahrzeugs und versuchte, mit dem Fahrzeug zu flüchten. Dieser Versuch scheiterte, da sich kein Zündschlüssel im Fahrzeug befand. Als die Polizeibeamten sich dem Fahrzeug nun wieder näherten kam es zu einem Schusswechsel, bei dem der Täter einen Schuss in Richtung des 37-jährigen Beamten abgab und dieser wiederum einen Schuss aus seiner Dienstwaffe abfeuerte. Durch die Schüsse wurde niemand verletzt. Als die beiden Polizeibeamten aufgrund dieser erheblichen Gefahrensituation nun erneut Deckung in der bezeichneten Seitenstraße suchten, flüchtete das Paar.
Der Täter konnte kurze Zeit später in Tatortnähe festgenommen werden. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dieser Person um einen 38-jährigen polnischen Staatsbürger handelt. Zum Sachverhalt hat der Täter sich zwischenzeitlich eingelassen, durch das Amtsgericht Hildesheim wurde ein Haftbefehl wegen des versuchten Tötungsdeliktes sowie der Verdachtes der versuchten schweren Raubes erlassen.
Die Begleiterin des Täters ist weiterhin flüchtig. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen kann diese Frau wie folgt beschrieben werden:
- ca. 20 bis 25 Jahre alt - 165 bis 170 cm groß - schlank - osteuropäische Erscheinung - lange schwarze, glatte Haare - bekleidet mit weißer Jacke und hellblauer enger Jeanshose - dunkle Handtasche
Von der Frau wurde zwischenzeitlich eine Phantomzeichnung erstellt (siehe Anlage).
Umfassende Erkenntnisse zur Tatbeteiligung dieser Frau liegen der Polizei derzeit nicht vor. Eine mögliche Bewaffnung der Frau kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Im Antreffungsfall sollte keinesfalls an diese Person herangetreten werden, sondern umgehend mit der Polizei in Hildesheim unter der Rufnummer 05121/939-115 Kontakt aufgenommen werden.
"Ich bin froh, dass keiner meiner Beamten bei dem Vorfall verletzt wurde. Offensichtlich habe sich die Beamten in dieser Situation richtig verhalten. Dieser versuchte Mord zeigt wieder einmal nachhaltig, wie gefährlich der Beruf des Polizeibeamten tatsächlich ist. Eine vermeintlich harmlose Situation ist hier sehr schnell und unerwartet in eine lebensgefährliche Situation für die Beamten umgeschlagen. Wir gehen davon aus, das der Täter einen schwerkriminellen Hintergrund hat und ermitteln weiterhin mit Hochdruck", so der Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen, Hans Wargel, in einer ersten Bewertung.
Die Polizeiinspektion Hildesheim hat zwischenzeitlich eine 15-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei weiterhin unter der Rufnummer 05121/939-115 entgegen.
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