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Polizeiinspektion Hildesheim

POL-HI: 27-jähriger Armenier widersetzt sich der drohenden Abschiebung. Angestellter der Abschiebebehörde durch Messer verletzt.

Hildesheim (ots)

Gemeinsame Presseerklärung der
Staatsanwaltschaft und Polizeiinspektion Hildesheim.
BAD SALZDETFURTH / LK Hildesheim (clk.)  Ein in sein Heimatland 
abzuschiebender 27-jähriger armenischer Staatsbürger hat heute früh, 
07.15 Uhr, in Bad Salzdetfurth, Am Bruderstieg, für einen größeren 
Einsatz der Polizei und von Rettungskräften gesorgt.  Der Mann, der 
dort in der 3. Etage der Asyl-Unterkunft wohnte, wurde um 07.15 Uhr 
von zwei Polizeibeamten des Kommissariates Bad Salzdertfurth 
aufgesucht. Drei Angestellte der Abschiebebehörde aus Langenhagen 
waren zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Bad Salzdetfurth. Nachdem 
der Armenier auf Klopfen seine Zimmertür geöffnet hatte, blieb er 
mitten im Raum stehen. Dabei versteckte er einen Arm auf dem Rücken. 
Als die Beamten näher auf ihn zugingen, nahm er seinen Arm nach 
vorne. In der Hand hielt er ein  Klappmesser mit etwa 10 cm langer 
Klinge. Das Messer richtete er gegen seine Halsschlagader. Dabei ging
er auf ein offenstehendes Fenster zu  und ließ sich rückwärts 
gleitend ins Freie fallen. Die beiden Polizeibeamten gelang es durch 
einen Sprung nach vorne den Fensterflügel zuzudrücken und den 
27-jährgen am Hosengürtel bzw. an einem Bein festzuhalten. Der 
Armenier hing nun kopfüber und rückwärts an der Hauswand, dabei 
richtete er nach wie vor das Messer gegen seinen Hals. Den beiden 
Polizisten gelang es durch gutes Zureden, dass sich der Mann wieder 
zurück ins Zimmer ziehen ließ. Weitere Verstärkung wurde über das 
Kommissariat angefordert, so dass es auch zum Einsatz der Feuerwehr 
aus Salzdetfurth, einer Notärztin und einem Rettungswagen kam. Da 
sich in unmittelbarer eine Grundschule befindet, wurde die Umgegend 
zur Asyl-Unterkunft für Fußgänger und Verkehr gesperrt.
Die immer noch im Zimmer andauernden Gespräche mit dem Armenier 
brachten einen kleinen Fortschritt. Er ließ sich überreden, dass 
Messer vom Hals zu nehmen. Das wiederum nutzten die Beamten wenig 
später aus, sprangen auf den Mann zu und überwältigten ihn. Als ihm 
das Messer aus der Hand gewunden werden sollte, verletzte sich ein 
27-jähriger Angestellter der Zentralen Abschiebestelle aus 
Langenhagen am rechten Unterarm.  Er wurde mit einer blutenden 
Schnittverletzung in ein Hildesheimer Krankenhaus gebracht. Es 
stellte sich aber schnell heraus, dass es sich um eine oberflächliche
Verletzung handelt. Der Mann konnte nach ambulanter Behandlung aus 
dem Krankenhaus entlassen werden.
Der Armenier selbst wurde zunächst dem Kommissariat nach Bad 
Salzdetfurth zugeführt. Zwischenzeitlich ist er mit einem 
Funkstreifenwagen zum Flughafen nach Frankfurt / Main unterwegs, wo 
er um 15.00 Uhr aus der Bundesrepublik über Moskau nach Eriwan 
abgeschoben wird.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim wird ein Verfahren wegen 
fahrlässiger  Körperverletzung und Widerstandes gegen 
Vollstreckungsbeamte einleiten, das aber im Hinblick auf die 
durchzuführende Abschiebung vorläufig eingestellt wird.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hildesheim
Schützenwiese 24
31137 Hildesheim
Pressestelle
Claus Kubik, Kriminalhauptkommissar
Telefon: 05121/939104
Fax: 05121/939200
E-Mail: pressestelle@pi-hi.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/hildesheim/

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