POL-HI: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hildesheim und Polizeiinspektion Hildesheim Hildesheimer Polizei ermittelt wegen zweier versuchter Tötungsdelikte
Hildesheim (ots)
(clk.) Wegen des Verdachts ein versuchtes Tötungsdelikt begangen zu haben, hat gestern das Hildesheimer Amtsgericht gegen einen 38-jährigen bis dahin unbescholtenen Deutschen einen Haftbefehl erlassen, der jedoch mit Auflagen außer Vollzug gesetzt worden ist. Die Sache nahm am Abend des vergangenen Mittwochs auf dem Hildesheimer Weinfest ihren Anfang. Der 38-Jährige, der zusammen mit seinem Bruder unterwegs war, wurde plötzlich von einem ihnen gemeinsam bekannten 36-Jährigen Hildesheimer angesprochen. Der weitere Verlauf am Weinstand soll unschön verlaufen sein, weil der Hinzugekommene keine Ruhe geben wollte und anfing, zu stänkern. So entschlossen sich die beiden Brüder zu vorgerückter Stunde, den unsäglichen Ort zu verlassen, um eine Gaststätte in der Friesenstraße aufzusuchen. Aber auch hier sollte man keine Ruhe haben. Der 36-Jährige hatte herausgefunden, wo sich die beiden Brüder aufhielten. Nachdem er auch weiterhin keine Ruhe gab, kam es gegen 01:00 Uhr zu einer Schlägerei auf der Straße vor der Gaststätte. Hierhin waren beide gegangen, um ihren Streit auszutragen. Letztendlich schlug der 36-Jährige als erster zu und überraschte damit den eigentlich körperlich überlegenen 38-Jährigen. Der Faustschlag traf mitten ins Gesicht, wodurch die Brille des älteren beschädigt wurde und auf die Erde fiel. Nun kam es zwischen den beiden Männern zu einem Kampf, der von einigen auf der Straße stehenden Zeugen beobachtet worden ist. Der 38-Jährige soll jetzt mehrfach auf den 36-Jährigen eingeschlagen haben, wodurch dieser zu Boden ging. Zunächst habe der 38-jährige weiter eingeschlagen, bevor er dann mehrfach mit dem beschuhten Fuß gegen den Kopf des am Boden liegenden Mannes getreten haben soll. Erst durch das Eingreifen mehrer Passanten konnte der Tatverdächtige daran gehindert werden, weiterhin zuzutreten. Wenig später traf die alarmierte Polizei ein und nahm den 38-Jährigen vorläufig fest. Der 36-jährige wurde in ein Hildesheimer Krankenhaus gebracht und dort stationär aufgenommen. Die hinzugezogene Rechtsmedizinerin der MH Hannover bestätigte durch die Tritte gegen den Kopf eine potentiell lebensbedrohliche Handlung. Der 36-Jährige schwebt nicht in Lebensgefahr, hat allerdings nicht unerhebliche Verletzungen wir eine Schädelprellung, Oberkiefer- und Nasenbeinbruch sowie massive Gesichtsschwellungen davon getragen. Beide Männer standen unter Alkoholeinwirkung. Das Ergebnis des Alkomaten zeigte bei dem Älteren 1,3 Promille, bei dem 36-Jährigen 1,9 % an.
Die zweite Gewalttat ereignete sich gestern, Donnerstag, 2.6.2010, gegen 16:10 Uhr. Die Beamten des 1. Fachkommissariates waren fast am Ende der Ermittlungen zur Tat in der Friesenstraße, als ihnen ein weiteres versuchtes Tötungsdelikt gemeldet wurde. Ein alkoholisierter 18-Jähriger Heranwachsender hatte mit Freunden in seiner Wohnung Vatertag gefeiert. In der im gleichen Hause befindlichen elterlichen Wohnung kam es zwischen dem jungen Mann und seinem 43-Jährigen Stiefvater dann zu einem heftigen Streit. Hier soll der alkoholisierte Tatverdächtige den Stiefvater im Schwitzkasten gehalten und mehrfach bis zur nahenden Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Darüber hinaus soll der Heranwachsende ein abgebrochenes Metallstuhlbein genommen und dieses gegen den Hinterkopf seines Stiefvaters geschlagen haben. Entsprechende Verletzungen durch das Würgen und den Schlag wurden bei der Untersuchung des Opfers festgestellt und attestiert. Auch hier wirft die Staatanwaltschaft dem Tatverdächtigen ein versuchtes Tötungsdelikt vor. Der junge Mann wird heute Nachmittag dem Haftrichter zugeführt.
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