POL-HI: Jubelfeiern ?? - eher nicht. Aufgeheizte Stimmung am Hindenburgplatz Polizei greift durch
Hildesheim (ots)
(clk.) Die Hildesheimer Polizei und Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei aus Göttingen hatten nach dem Fussballspiel um die Europameisterschaft 2012 zwischen Portugal und Deutschland alle Hände voll zu tun. Zunächst zeichnete sich ein ruhiger Verlauf ab. Während das Spiel lief, kam es zu keinerlei polizeilichen Einsätzen. Die Gaststätten rund um den Hindenburg Platz und Friesenstraße (Kneipenviertel) waren sehr gut besucht. Geschätzte 1650 Personen verfolgten hier das Spiel. In der Halle 39, in der eine kommerzielle Public Viewing Veranstaltung stattfand, hatten sich geschätzte 800 Personen eingefunden. Rund um den Veranstaltungsort Halle 39 kam es zu keinerlei Störungen. Der bei Siegen von den Fans als Feierbereich auserkorene Hindenburgplatz / Wollenweberstraße wurde nach Spielende von etwa 300 Personen frequentiert. Die Feierlichkeiten hier dauerten bis gegen 01.00 Uhr. Die Polizei hatte hierzu die Zufahrt zur Wollenweberstraße durch Aufstellen von Hamburger Gittern zum Schutz der feiernden Fans gesichert. Innerhalb der 300 Personen umfassenden Gruppe befanden sich etwa 50 Personen, die erheblich alkoholisiert waren. Diese Personen standen vorwiegend direkt an der Absperrung oder turnten darauf herum. Man hielt eine 8 x 2 Meter große Deutschlandfahne hoch. In deren Schutz wurde ein Bengalotopf gezündet und Sprüche gegen die eingesetzten Beamten ( u.a. Alle sind Scheiße, auch die Polizei oder Hass, Hass, all Cops are Bastards ) skandiert. Die Stimmung war äußerst aggressiv, vereinzelt wurde versucht, die Absperrgitter zu überwinden und diese wegzuziehen. Eine beginnende Schlägerei hinter der Absperrung wurde durch den sofortigen Einsatz der Polizeikräfte unterbunden. Kurze Zeit später wurden die Personen durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, die Straße zu verlassen und auf den Platz bzw. den Gehweg zu treten. Unmittelbar darauf erfolgte ein Flaschenwurf, der eine junge Polizeibeamtin am Kopf traf. Die Polizistin wurde in ein Hildesheimer Krankenhaus gebracht, von wo aus sie nach ambulanter Behandlung mit einem diagnostizierten HWS Trauma entlassen werden konnte. Die Beamtin ist zunächst nicht dienstfähig. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei Hildesheim nach Zeugen, die den Flaschenwurf beobachtet haben oder Angaben zum Werfer machen können. Hinweise werden unter Telefon 05121-939115 aufgenommen. Anläßlich des Flaschenwurfes ordnete der Einsatzleiter der Polizei das Aufsetzen des Schutzhelmes an, um weitere schwerwiegende Verletzungen seiner Beamten / innen durch Wurfgeschosse zu verhindern. Ein unbeteiligter Mann wurde durch das Werfen eines Knallkörpers im Gesicht verletzt. Da die Personen der polizeilichen Verfügung nunmehr die Straße zu verlassen nicht nachkamen, wurden sie zurückgedrängt. Hierbei kam es zu weiteren Straftaten, wobei letztendlich die neugestellten Absperrgitter zwischen den Randalierern und der Polizei für den nötigen Abstand sorgten. Nach der Reinigung der Wollenweberstraße durch eine Kehrmaschine der Stadt Hildesheim von Scherben, Flaschen, Bierdosen und anderem kehrte gegen 01:00 Uhr langsam Ruhe ein. Zu diesem Zeitpunkt wurden die ab 22:52 Uhr gesperrten Straßenbereiche für den Individualverkehr wieder frei gegeben. Busse und Taxen hatten während der gesamten Zeit freie Fahrt und wurden durch Polizeikräfte gelotst. Um 01:45 Uhr kehrte dann endgültig Ruhe am und um den Hindenburgplatz ein. Vorläufige Bilanz der "Jubelfeiern" : Zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung, 3 Strafanzeigen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und 10 Anzeigen wegen Beleidigung. Insgesamt sprach die Polizei 13 Platzverweise aus. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Möglicherweise werden nach weitergehenden Prüfungen einige potentielle Störer mit Betretungsverboten bestimmter Bereiche während der Spiele mit deutscher Beteiligung belegt. Die Polizei hat drei defekte Hör-/Sprechgarnituren und eine defekte Videokamera zu verzeichnen.
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