POL-HI: Überfall ist vorgetäuscht
Hildesheim (ots)
(clk.) Am vergangenem Freitagabend, 07.12.2012, 18:15 Uhr, meldete ein 53-Jähriger Kioskangestellter der Polizeieinsatzzentrale, dass er soeben von zwei jungen Männern im Geschäft, das sich in der Hildesheimer Innenstadt befindet, überfallen worden sei. Die Räuber seien unmaskiert aufgetreten und hätten unter Vorhalt einer Schusswaffe Bargeld aus der Kasse erbeutet. Danach seien die beiden Männer geflüchtet. Der Sachverhalt wurde von den eingesetzt gewesenen Polizeibeamten aufgenommen und eine Strafanzeige wegen eines Raubdeliktes geschrieben. Was der 53-Jährige nicht bedacht hatte, war die im Verkaufsraum angebrachte Videoüberwachungsanlage. Diese hatte wie immer alles aufgezeichnet, auch den angeblichen Tathergang des angezeigten Raubes. Nachdem der Betreiber des Geschäftes die relevante Filmsequenz zu einem späteren Zeitpunkt überprüft hatte stand schnell fest, dass es keinen Überfall gab. Vielmehr war zu erkennen, dass drei junge Männer im Geschäft waren und mit dem 53-Jährigen redeten. Während zwei Männer das Geschäft wieder verließen, blieb der dritte zurück. Ihm händigte der 53-Jährige später den Inhalt der Kasse aus. Eine Waffe war nicht erkennbar. In seiner heutigen Vernehmung hat der 53-Jährige zugegeben, die Raubtat vorgetäuscht zu haben. Er habe Mitleid mit dem jungen Mann gehabt, dem er das Geld gegeben habe. Der sei in zurückliegender Zeit sporadisch im Geschäft aufgetaucht, um sich Kleinigkeiten zu holen. Das gleiche sei auch am 7.12. passiert. Allerdings habe der junge Mann dieses Mal gesagt, dass er dringend Geld benötigen würde. Man habe dann verabredet, Geld aus der Kasse zu nehmen und einen Überfall vorzutäuschen. Zwischenzeitlich ist der 53-Jährige sich selbst darüber im Klaren, sein Verhalten kaum erklären zu können. Er ist bislang polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Gegen ihn wurde eine Strafanzeige wegen Vortäuschens einer Straftat geschrieben. Außerdem wurde ihm von seinem Arbeitgeber fristlos gekündigt.
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