POL-HI: Unbekanntes Täterpaar erbeutet mehrere zehntausend Euro durch Trickbetrug - geschädigt wurde ein 79-jähriger Rentner nach sog. "Enkeltrick" am Telefon
Hildesheim (ots)
Bad Salzdetfurth (agu) Wie erst gestern polizeilich bekannt wurde, hatte sich bereits am Dienstag, dem 03.12.2013, ein Trickbetrug zum Nachteil eines 79-jährigen Witwers ereignet. Bei der Tat hatte ein offensichtliches Täterpärchen eine Bargeldsumme von mehreren zehntausend Euro erbeutet.
Nach Angaben des Geschädigten wurde dieser am 03.12.2013, gegen 14.00 Uhr, zuhause in Bad Salzdetfurth von einer männlichen Person angerufen. Dieser täuschte im Verlauf des Gesprächs vor, der Lebensgefährte seiner Tochter zu sein und sich außerdem in einer finanziellen Notlage zu befinden. Der vermeintlich Vertraute würde sich derzeit in einer Bank in Hannover aufhalten, um einen Hauskauf abzuwickeln. Weiter gab er vor, bis 16.00 Uhr eine - in diesem Fall exakt benannte - Bargeldsumme in Höhe von mehreren zehntausend Euro zu benötigen, um einen Mehrwertsteuerbetrag entrichten zu können; andernfalls würde der lukrative Kauf nicht zustande kommen. Der Trickbetrüger verpflichtete sich im Gegenzug, die Summe in den nächsten Tagen zurückzuführen und erfragte dazu außerdem die Bankverbindung des Betrugsopfers. Da für den 79-jährigen offensichtlich alles plausibel klang, suchte er seine Hausbank auf und hob exakt die geforderte, hohe Geldsumme von seinem Sparkonto ab. Nachdem der Geschädigte mit dem Bargeld wieder zuhause eingetroffen war, rief der vermeintlich Vertraute erneut an und forderte eine noch höhere Leihsumme. Dieses wies der ältere Mann jedoch ab; nun wurde er von dem Unbekannten gebeten, mit dem Bargeld nach Hannover zu fahren und in einem benannten Hotel in der City auf ihn zu warten. Kurz nachdem der Geschädigte dort eingetroffen war, rief der vermeintliche Lebensgefährte seiner Tochter in der Hotelrezeption an. Dabei wurde vorgegeben, wegen Geschäftsabwicklungen in der Bank noch gebunden zu sein und somit das Bargeld nicht selbst abholen zu können. Der 79-Jährige wurde stattdessen aufgefordert, zu einer nahegelegenen Drogeriefiliale zu gehen und dort erneut zu warten. Nachdem der Geschädigte den Ort aufgesucht hatte, kam eine jüngere Frau auf ihn zu und übergab dem Rentner ein Mobiltelefon, mit dem bereits ein Gesprächskontakt zu dem vermeintlichen Lebensgefährten der Tochter hergestellt war. Der Betrüger forderte den Geschädigten nun telefonisch auf, den Stoffbeutel mit Bargeld der unbekannten Frau als Überbringerin auszuhändigen. Als der 79-Jährige dies getan hatte, verschwand die Unbekannte zu Fuß in der Menschenmenge.
Bis dahin schöpfte der Geschädigte noch keinen Verdacht. Erst nachdem er nach einigen Tagen den tatsächlichen Lebensgefährten seiner Tochter anrief, um sich nach der versprochenen Überweisung des geschuldeten Betrages zu erkundigen, flog das Betrugsdelikt mit jenem immensen Schaden auf. Der Geschädigte erstattete Anzeige bei der Polizei, die in dieser Sache sofortige Ermittlungen in alle Richtungen aufgenommen hat.
Die unbekannte Frau, die sich in Hannover als Geldbotin dargestellt hatte, soll unauffällig ausgesehen und gewirkt haben. Sie wird beschrieben als: ca. 30 Jahre alt; ca. 160cm groß; schlanke bis schmächtige Statur; schwarzes, längeres Haar.
Die Polizei weist dringend darauf hin, sich nach Telefonanrufen, die mit jedweden Forderungen verbunden sind, sofort bei der Person rückzuversichern, für die sich ausgegeben wird. Wird diese Person nicht erreicht, ist immer die Polizei einzuschalten. Die Täterpersönlichkeiten erschleichen sich immer wieder das Vertrauen ihrer Opfer, indem sie psychologisch äußerst geschickt vorgehen.
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