POL-HI: Aufklärungsquote auf Rekordhoch - Polizei Hildesheim bewertet die Straftatenentwicklung 2013
Hildesheim (ots)
Die Polizeiinspektion Hildesheim hat im Jahr 2013 mit einer Aufklärungsquote von 64,69 % den bisherigen Höchstwert erreicht. "Knapp zwei Drittel aller angezeigten Straftaten konnten aufgeklärt werden damit setzt sich der positive Trend der letzten zehn Jahre fort" sagt die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes, Birgit Thieme. "Die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Hildesheim lebt sicher. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei in Hildesheim und den Dienststellen im Landkreis haben im letzten Jahr hervorragende Arbeit geleistet und durch professionelle Arbeit und intensives Zusammenwirken - auch mit benachbarten Behörden und Organisationen - ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Dieses Resultat ist auf das besondere Engagement der Beschäftigten der Polizeiinspektion Hildesheim zurückzuführen - auf diese beeindruckende Teamleistung bin ich sehr stolz!" Gleichzeitig ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten leicht um 417 Taten gestiegen und liegt insgesamt bei 17775 Fällen. Diese Entwicklung führt die Kripo-Chefin u.a. darauf zurück, dass intensive Kontrollen und Ermittlungen in Bereichen der Dunkelfeldkriminalität durchgeführt wurden. Dadurch bedingt ist auch die Häufigkeitszahl - also die Anzahl der Straftaten pro 100000 Einwohner - leicht auf 6456 Taten gestiegen, befindet sich dabei allerdings noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 7015.
Erfreulich ist der Rückgang der Fallzahlen bei Straftaten gegen das Leben und gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Fallzahlen liegen hier insgesamt auf einem niedrigen Niveau (11 bzw. 161 Taten).
Bei den Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit ist die Zahl der Taten leicht um 26 auf 2774 gestiegen. Dieser Anstieg ist vor allem begründet in der Zunahme von einfachen Körperverletzungen (+ 80 Taten auf 1393). Erklärbar ist dies vermutlich insbesondere durch eine verstärkte Anzeigebereitschaft der Opfer. Demgegenüber steht die positive Entwicklung, dass die Anzahl der gefährlichen Körperverletzungen im öffentlichen Raum um 42 (=20 %) auf 168 Taten abgenommen hat. Bei ca. einem Drittel der Körperverletzungen auf Straßen und Plätzen stehen die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss (603 bzw. 58). Auch die Anzahl der Raubstraftaten ist im Vergleich der letzten 10 Jahre auf dem niedrigen Vorjahresstand geblieben - hier hat sich die Aufklärungsquote auf fast 70 % steigern können. Die Bevölkerung kann sich im öffentlichen Raum sicher fühlen: im Jahr 2013 ist auch die Zahl der Raubüberfälle auf Straßen und Plätzen um fast 49 % gesunken und liegt bei nur noch 21 Taten mit einer Aufklärungsquote von fast 50 %. Die Anzahl der Fälle von Häuslicher Gewalt hat mit 951 fast wieder den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2011 erreicht. Diese Entwicklung entspricht der Zunahme auch auf Landesebene und ist vor allem auch auf eine besondere Sensibilität sowohl der Betroffenen als auch der polizeilichen Einsatzkräfte zurückzuführen. Der Großteil der Straftaten bewegt sich im Bereich der Körperverletzungen, allerdings zählen auch Sachbeschädigungen, Raub-, Sexual- und Tötungsdelikte sowie Stalking und Hausfriedensbruch dazu. Die Polizei agiert in Fällen von Häuslicher Gewalt u.a. durch Wegweisungen des Täters. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass die Straftaten gegen das Gewaltschutzgesetz, in welchem diese Wegweisungen geregelt sind, im Jahr 2013 um 14 Taten auf insgesamt 30 Taten gesunken sind - also um fast ein Drittel. Hier zeigt sich, dass das konsequente Einschreiten der Kollegen im Streifendienst erfolgreich ist. Bei der Eigentumskriminalität ist im Bereich des einfachen Diebstahls eine Abnahme der Fälle zu vermelden. Hier sind die Taten um 225 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die Einbrüche haben dagegen leicht zugenommen (+172). Die Diebstähle machen zwar insgesamt mit 6268 Taten ca. 35 % der Gesamtkriminalität aus - in der Langzeitbetrachtung der letzten 10 Jahre ist jedoch ein tendenzielles Absinken der Fallzahlen sichtbar. Als positiv bewertet Birgit Thieme die Steigerung der Aufklärungsquote (38,64 %) insbesondere bei schwerem Diebstahl (27,77 %). Der landesweite Trend einer Steigerung der Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser hat auch vor Stadt und Landkreis Hildesheim nicht Halt gemacht. In diesem Deliktsbereich verzeichnet die Polizeiinspektion eine Zunahme um 86 auf 524 Taten. "Damit sind wir alle nicht zufrieden" - konstatiert Thieme. Es sind aber Maßnahmen ergriffen worden, um die Ermittlungen zu intensivieren und Straftaten auch im Vorfeld zu verhindern. Nach einer zunächst schwierigen Phase bis zum Sommer 2013 haben die Kollegen und Kolleginnen es geschafft, durch intensive Ermittlungen Tatzusammenhänge festzustellen und Tatverdächtige zu ermitteln. Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe konnte in Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen mehrere Tatserien aufklären und Täter dingfest machen. So konnte zum Jahresende fast jeder fünfte Wohnungseinbruch aufgeklärt werden (21,76 %). Das ist in Anbetracht der schwierigen Ermittlungen ein beachtliches Ergebnis, bewertet Thieme diese Quote. Sie appelliert in diesem Zusammenhang an die Bevölkerung, auch weiterhin jegliche verdächtige Wahrnehmung umgehend der Polizei mitzuteilen. Gerade die Beobachtungen von Anwohnern und Nachbarn haben im letzten Jahr erheblich zum Ermittlungserfolg beigetragen. Darüber hinaus bietet die Polizei weiterhin Beratung - auch vor Ort - durch den Präventionsexperten an und ist zudem gemeinsam mit Wohnungsbauunternehmen, Handwerksinnungen und kommunalen Verantwortungsträgern im Gespräch, um den Fokus mehr auf den präventiven Einbruchschutz zu legen. Die Betrugsdelikte sind im vergangen Jahr weiter gestiegen - hier wurden insgesamt 2278 Straftaten festgestellt, was einem Anstieg von 5,45 % entspricht. Schon gut ein Viertel dieser Taten (26 %) wird über das Tatmittel Internet begangen, fällt somit in den Bereich der sog. "Cybercrime". Zukünftig erwarten die Ermittler eine weitere Zunahme von Taten unter Nutzung elektronischer Medien. Die "klassischen" Cybercrime-Delikte wie das Ausspähen von Daten liegen noch stärker im Aufwärtstrend. Hier liegt mit 123 Taten im Jahr 2013 die Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei 38,2 %. Ganz besonders wichtig ist deshalb vor allem ein sicherer Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln. Die Polizeiinspektion Hildesheim weist auf Präventionsmaterialien und Medienpakete hin, die über die Präventionsteams vor allem an die junge Generation gebracht werden, jedoch auch im Internet auf der Präventionsseite der Polizei Niedersachsen für jedermann abrufbar sind. Der eigenen Verantwortung und Sicherung der Internetzugänge von Computern, Smartphones und anderen Kommunikationsmedien kommt eine herausragende Bedeutung zu.
Rauschgiftdelikte haben im Jahr 2013 um 244 auf 1170 Taten zugenommen. Dies ist erklärbar durch eine erhöhte Kontrolltätigkeit der Polizeiinspektion. Insgesamt sollen durch Präsenz und Kontrollen auch zukünftig Straftaten verhindert werden.
Die Jugendkriminalität ist weiter zurückgegangen. Der Abwärtstrend der letzten Jahre setzt sich fort, was nicht nur auf den demografischen Wandel, sondern vor allem auch durch gute und vernetzte Präventionsarbeit erklärt wird. Im Jahr 2013 wurden nur noch 995 Minderjährige als Tatverdächtige erfasst (2012: 1207).
Birgit Thieme betont: Die Polizei ist jederzeit für die Bevölkerung ansprechbar. Machen Sie gerne Gebrauch von den polizeilichen Präventionsangeboten und -informationen, die u.a. auch im Internet abrufbar sind! Wir sind dankbar für Hinweise auf Straftaten oder verdächtige Wahrnehmungen, gerade im Zusammenhang mit Einbrüchen oder Sachbeschädigungen. Häufig führen solche Hinweise zur Aufklärung von Taten. Scheuen Sie sich also nicht, die Polizei anzurufen, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint!" Wir werden auch weiterhin intensiv daran arbeiten, dass die Bürgerinnen und Bürger in und um Hildesheim nicht nur sicher leben, sondern sich auch sicher fühlen. Die Bevölkerung kann sicher sein, dass die Polizei sichtbar und nicht sichtbar in Stadt und Landkreis Hildesheim unterwegs ist.
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